Rostock. Der VfL verliert mit 74:91 gegen die Rostock Seawolves. Dem Team fehlten Leistungsträger. Wichtiger werden die kommenden Partien.

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Es war nur ein flüchtiger Moment der Hoffnung für die Bochumer, als sie gegen Ende des ersten Viertels zum 14:14 ausgleichen konnten. Dann zogen die Rostock Seawolves das Tempo wieder an, erzielten in kurzer Zeit sechs Punkte und führten nach dem ersten Viertel mit 20:14. Die Führung behielten die Gastgeber bis zum Schluss. Am Ende gewann der Pro-A-Tabellenführer gegen die Sparkassen Stars Bochum mit 91:74 (46: 32).

„Wir sind nicht gut in die Partie gekommen, haben uns aber zurückgekämpft und das hat mir eigentlich sehr imponiert“, sagte VfL-Geschäftsführer Tobias Steinert über die Begegnung. Rostock sei ein Top-Team, das um den Aufstieg mitspielt, und komplett routiniert in seinen Abläufen. Schon vorher war daher klar: Bochum konnte sich als Tabellen 14. lediglich Außenseiterchancen erhoffen.

Sparkassen Stars mussten auf Leistungsträger verzichten

Trotzdem gelang es dem VfL, über längere Zeit den Abstand bei rund zehn Punkten zu halten. „Wir haben da nicht aufgesteckt und immer versucht, den Rückstand zu verkürzen“, so Steinert. Der Mannschaft könne er keinen Vorwurf machen. Er sagte: „Es hat mich sehr angesprochen, wie das Team dem Gegner lange die Stirn geboten hat. Rostock hatte aber in der Mitte des dritten Viertels ungefähr zwei Minuten, wo sie ihre ganze Klasse ausgespielt haben.“ Die Seawolves erhöhten den Druck, hatten zwischenzeitlich 18 Punkte mehr auf dem Konto.

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Erschwerend kam hinzu, dass der VfL auf die Leistungsträger Björn Rohwer, Johannes Joos, Niklas Geske und Miquel Servera Rodriguez verzichten musste. Auch Kilian Dietz war angeschlagen, spielte am Ende aber dennoch gut 15 Minuten. „Ohne die vier Leistungsträger ist es immer schmerzhaft, egal gegen welchen Gegner. Ich hoffe, dass wir jetzt in der Woche noch ein bisschen Entspannung vermelden können“, sagte Steinert zur Personalsituation.

Als einen der Gründe für die Niederlage sah der Geschäftsführer unter anderem die schwache Ausbeute seines Teams bei den Rebounds: „Wir haben das Rebound-Duell 32 zu 52 verloren, hatten in der Partie 16 Ballverluste, das tut natürlich weh.“ Der Blick auf die Statistik zeigt dabei auch die Qualität und Breite des Rostocker Kaders: Sechs Spieler punkteten doppelt, die besten Werfer der Seawolves waren Tyler Nelson und Till Gloger mit jeweils 15 Punkten. Bei den Sparkassen Stars waren die Spitzenwerte zwar höher, dafür aber seltener vertreten: Nur Dominic Green (18 Punkte), Ex-Seawolve Tony Hicks (17) und Marius Behr (11) trafen zweistellig.

Bochum erwartet spannende Zeiten

Aber noch etwas fiel beim Blick auf die Bilanz der Partie auf: Erstmals standen Minuten hinter dem Namen von Ben Böther. Der 18 Jahre alte Nachwuchsspieler machte gegen Rostock sein erstes Spiel in der Pro A, insgesamt stand er 1:27 Minute auf dem Platz. Böther hatte die ersten Monate der Saison aufgrund einer Rückenverletzung verpasst, nun will der Verein ihn langsam an das Niveau heranführen. „Das war natürlich schön für einen Jungen, der auch im Training hart ackert“, so sein Geschäftsführer.

Der 21-jährige Alexander Winck feierte ebenfalls eine Premiere: In Rostock gelangen ihm seine ersten Punkte in der Pro A. Er war erst vor der Saison vom Regionalligisten BSV Wulfen nach Bochum gekommen. Ihm und dem ganzen Team stehen nun spannende Zeiten bevor. „In den nächsten Wochen kommen die Partien, die für uns wichtig werden, wo wir auch anfangen müssen zu punkten“, so Steinert. Der kommende Gegner heißt Schwenningen, das Team steht auf Tabellenrang zwölf. Nur zwei Punkte vor Bochum.