Bochum. Valentin Baus, Tischtennis-Gold-Gewinner von Tokio, im Interview über die Krönung des Jahres, das ZDF-Sportstudio und seinen Vereinswechsel.

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Valentin Baus ist Para-Sportler des Jahres. Der Tischtennisspieler, der bei den Paralympics in Tokio die Goldmedaille gewann, erhielt 27,41 Prozent der abgegebenen Stimmen. Damit setzte er sich mit fast zehn Prozent Vorsprung gegenüber dem Schwimmer Taliso Engel, der ebenfalls Paralympics-Sieger wurde, durch. Die geplante Auszeichnungs-Gala des Deutschen Behindertensportverbandes in Düsseldorf musste Corona-bedingt abgesagt werden, stattdessen wurde der 25-jährige Bochumer am Samstag ins Aktuelle Sportstudio eingeladen.

Herr Baus, kam die Auszeichnung für Sie überraschend und was bedeutet sie Ihnen?

Valentin BausIch habe überhaupt nicht damit gerechnet. Ich war zum ersten Mal nominiert und habe dann direkt gewonnen. Es ist eine schöne Anerkennung meiner Leistung. Das rundet das Jahr ab. Und so ein Auftritt im Sportstudio ist ja auch nicht alltäglich. Das war ein insgesamt schöner und gelungener Abend.

Dies war nicht die einzige Auszeichnung nach Ihrem Tokio-Triumph. Sie waren auch beim Bundespräsidenten…

Richtig. Die Auszeichnung mit dem Silbernen Lorbeerblatt, das ich auch 2016 schon bekommen habe, ist etwas ganz Besonderes und ein schönes Erlebnis.

Damit ging es los: Valentin Baus präsentiert stolz seine Goldmedaille, die er bei den Spielen in Tokio Ende August gewann. Weitere Auszeichnungen folgten – zuletzt die als „Para-Sportler des Jahres“.
Damit ging es los: Valentin Baus präsentiert stolz seine Goldmedaille, die er bei den Spielen in Tokio Ende August gewann. Weitere Auszeichnungen folgten – zuletzt die als „Para-Sportler des Jahres“. © Getty Images | Tasos Katopodis

Haben Sie denn auch die Auftritte von Timo Boll bei der WM in Houston verfolgt?

Ja, klar. Ich habe einige Spiele gesehen, auch sein Halbfinale in der Nacht auf Montag. Ich hätte es ihm sehr gegönnt, ins Finale einzuziehen. Es ging ja über sieben Sätze und war sehr knapp. Durch die Verletzung war er schon stark beeinträchtigt, das hat man an seinen Bewegungen gesehen. Aber wenn man eine WM spielt, dann beißt man sich durch. Und Bronze ist ja auch ein klasse Ergebnis.

Wie geht es bei Ihnen weiter?

Nach Tokio habe ich den Fokus zunächst aufs Studium gerichtet, hier bereite ich mich gerade auf zwei Klausuren im Januar vor. Danach beginnt die Vorbereitung auf die Para-WM, die im November 2022 in Spanien stattfindet. Das ist mein nächster sportlicher Höhepunkt.

Und Sie haben in Bochum zur Rückrunde den Verein gewechselt…

Ja, ich habe viele Jahre für die TTG Weitmar gespielt. Jetzt ist die Zeit für etwas Neues. Beim TT-Team werde ich in der Landesliga aufgestellt. Aber mal schauen, wie es sich entwickelt.