Tokio. Die Tischtennis-Goldmedaille bei den Paralympics geht ins Ruhrgebiet: Valentin Baus ist am Ziel seiner Träume und kann es kaum glauben.

„Tschoo.“ Der Matchball ist verwandelt. Valentin Baus ballt beide Fäuste, wirbelt seine beiden Arme hin und her und lächelt. Der 25-jährige Bochumer ist am Ziel seiner Träume angekommen, er krönt sich in Tokio zum Paralympics-Sieger der Wettkampfklasse 5 im Tischtennis.

Nach seinem 3:2-Finalsieg im Tokyo Metropolitan Gymnasium über den Chinesen Cao Ningning konnte der Rollstuhlfahrer, der unter der Glasknochenkrankheit leidet, sein Glück noch gar nicht so richtig fassen. „Es ist unbeschreiblich. Wir haben so lange dafür gearbeitet. Das kann man einfach nicht beschreiben“, sagte Baus im ersten Freudentaumel.

Nach seinem deutlichen 3:0-Halbfinalsieg über den Briten Jack Hunter-Spivey am Samstag gelang dem Spieler von der TTG Weitmar in der Nacht zum Sonntag gegen Cao die Revanche für die Finalniederlage 2016 in Rio de Janeiro. Es war ein knappes Match.

Valentins Baus revanchiert sich im spannenden Finale

Baus erwischte mit 11:4 im ersten Satz den besseren Start, danach aber fand der Chinese ins Spiel und ging nach zwei Satzgewinnen mit 2:1 in Führung. Im vierten Durchgang stand das Match auf des Messers Schneide. Nach aussichtsreicher 10:6-Führung für Baus ging’s in die Verlängerung, in der der 33-jährige Cao einen Matchball hatte.

Hier, in der entscheidenden Phase des Finals, bewahrte der nervenstarke Baus die nötige Ruhe, hielt sich mit einem starken Rückhand-Aufschlag im Spiel und punktete schließlich noch zweimal zum 2:2-Satzausgleich. „Es war wichtig, mental stark zu bleiben“, so Baus. Im Entscheidungssatz suchte Baus dann die frühe Entscheidung: Er setzte sich auf 5:2 und 8:3 ab. Nach einer 10:5-Führung verwandelte der Bochumer, der sowohl für die TTG Weitmar in der Herren Bezirksliga als auch für Borussia Düsseldorf in der Behinderten-Mannschaft antritt, seinen dritten eigenen Matchball zum 11:7.

Nach dem WM-Sieg 2014, dem EM-Sieg 2019 triumphierte Valentin Baus nun auch bei den Paralympics – sein sicher bedeutendster Erfolg.

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