Paderborn. Die VfL Sparkassen Stars Bochum verlieren in Paderborn – trotz vieler Chancen. Am Ende gelingt der Bochumer Offensive aber fast gar nichts mehr.
Die Serie geht weiter: Die VfL Sparkassen Stars Bochum verlieren auch ihr viertes Auswärtsspiel in der 2. Basketball Bundesliga ProA. Im Gegensatz zu den Auftritten in Schwenningen, Kirchheim und Bremerhaven, bei denen die Stars jeweils am Ende nicht ins Spiel zurückfanden, hatten sie die Partie bei den Uni Baskets Paderborn in der Hand – und verpassten trotzdem, endlich den ersten Auswärtssieg mitzunehmen.
„So viel Energie wie möglich mitbringen“, das hatte US-Guard Tony Hicks als Motto ausgegeben und so begannen die Bochumer auch. Sie lagen in der Maspernhalle über weite Strecken des Spiels vorne, auch im vierten Viertel noch. Unterm Strich stand aber ein 86:81 (15:25, 20:13, 23:20, 28:23) für die Ostwestfalen, die an diesem Abend aufgrund einer Corona-Infektion nicht von Steve Esterkamp, sondern von Florian Held gecoacht wurden und die das zweite, dritte und vierte Viertel für sich entschieden.
Bochum-Coach Felix Banobre war enttäuscht: „Am Ende hat Paderborn den Sieg verdient, aber wir haben das Spiel selbst verloren. Wir wissen, dass wir viel stärker auftreten können, aber haben es nicht mehr gezeigt“, so der Trainer, der auf die Zehn-Punkte-Führung nach zehn Minuten verwies: „Danach aber haben wir das Spiel aus den Händen gegeben und waren nicht mehr in der Partie.“
Sparkassen Stars Bochum müssen auf Kilian Dietz verzichten
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Mit elf Spielern traten die Bochumer in Paderborn an: Neben Alexander Winck, Lasse Bungart und Gabriel Jung stand auch Kilian Dietz nicht im Aufgebot, der hatte sich bei seinem starken Auftritt im Heimspiel gegen Vechta einen Finger gebrochen. Der angeschlagene Johannes Joos dagegen meldete sich fit und auch Lars Kamp, der seine basketballerischen Wurzeln in Paderborn hat, war nach überstandener Krankheit wieder dabei und stand sogar direkt in der Starting Five – am Ende des Abends war er mit 20 Punkten der Topscorer der Sparkassen Stars und machte auch in der Defense ein gutes Spiel.
Für den ersten richtig lauten Jubel im Gästeblock sorgte aber Niklas Geske mit seinem Dreier zur ersten VfL-Führung (7:4) nach gut zwei Minuten, beim nächsten Mal war es dann Kamp, der den VfL zum 9:8 nach vorne brachte. Und diese Führung gab Bochum erst einmal nicht mehr ab. In den letzten zweieinhalb Minuten des Viertels legten die Sparkassen Stars unter einen 8:0-Lauf zum 25:15 hin. Die Paderborner Offense, von Banobre im Vorfeld zur besten der Liga ernannt, blieb blass, lieferte viele Turnover.
Bis zur Pause kam Paderborn, angetrieben von Topscorer Jordan Barnes, aber wieder auf drei Punkte heran, Punkt um Punkt schmolz die Führung der Bochumer, die zwar ordentlich aus der Distanz trafen, aber insgesamt keine gute Wurfquote hatten. (Paderborn allerdings auch nicht, vor allem nicht bei den Dreiern: 6 aus 23). Felix Banobre sagte: „Wir haben den Zugriff auf die Defensive und auf die Offensive verloren und waren nicht mehr in der Lage in Führung zu bleiben. Wir haben unsere Würfe nicht getroffen und die Plays sind nicht gelaufen. So wurden wir kalt.“ So ging es nach der Pause weiter, mit 58:58 ging es ins letzte Viertel.
Am Ende gelingt in der Bochumer Offensive fast gar nichts mehr
Geske und Rohwer legten zwar noch zum 62:58 vor, ein Dreier von Johannes Joos bedeutete das zwischenzeitliche 65:64, dann Stars konnte der VfL nicht mehr mithalten – wobei reichlich Chancen da waren. Mehr als fünf Spielminuten blieb Bochum ohne Korberfolg aus dem Feld, in dieser Zeit drehte Paderborn das Spiel von 69:70 (34.) auf 80:73 (38.).
Beim Stand von 71:70 vergab Tony Hicks zweimal unter Bedrängnis. Bei den nächsten vier Angriffen übernahm jeweils Johannes Joos die Verantwortung, traf aber weder per Korbleger, noch von der Freiwurflinie, noch aus der Mitteldistanz, noch für drei. So zog Paderborn davon. Dominic Green traf in der Schlussminute noch dreimal (davon zwei Dreier), aber weil Jordan Barnes an der Freiwurflinie cool blieb, war das bloß Ergebniskosmetik.
Sparkassen-Stars-Geschäftsführer Tobias Steinert meinte, man habe in den entscheidenden Momenten den Ball aus der Hand gegeben. Er sagte: „Vielen Dank an alle heute mitgereisten Fans, die unser Team so vorbildlich unterstützt haben“, und blickte nach vorne: „Wir müssen die nächsten Punkte zu Hause holen und am Samstag gegen die Artland Dragons vor unseren eigenen Fans zurückkommen.“ Mal wieder.
Paderborn gegen Sparkassen Stars Bochum – die Statistik:
Spitzen-Basketball in Bochum
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Paderborn: Barnes (21 Punkte, 8 Assists, 11 Rebounds), Flanigan (16), Trapp (13, 2 Dreier), Lagerpusch (13), Hemschemeier (10, 2 Dreier), Großmann (7), Greene (6, 10 Rebounds), Buck, Konradt, Petkovic, Dernbach (n.e.).
Bochum: Kamp (20 Punkte, 4 Dreier), Green (18, 10 Rebounds), Geske (9), Hicks (7, 5 Assists), Cheeseman (5), Rohwer (5, 6 Rebounds), Joos (5), Kameric (5), Servera (4), Behr (3).
Statistiken (PB-BO): Zweipunktquote: 57%-50%, Dreipunktquote: 26%-32%, Freiwurfquote: 67%-65%, Rebounds: 44-40, Turnover: 24-14.