Bochum / Tokio. Rudern: Der Deutschland-Achter mit vier Bochumern will das fünfte Olympia-Gold. Felix Wimberger schaut mit etwas Wehmut, aber Top-Motivation zu.
In der Bucht von Tokio will und soll der Deutschland-Achter am Freitag (3.25 Uhr MESZ) zum fünften Mal Olympia-Gold gewinnen. Wie Deutschland hatte es auch die Niederlande direkt ins Finale geschafft. Neuseeland, Großbritannien, die USA und Australien haben sich über den Hoffnungslauf qualifiziert, besonders Großbritannien gilt als Haupt-Konkurrent des deutschen Achters, in dem mit Steuermann Martin Sauer, Malte Jakschik, Jakob Schneider und Johannes Weißenfeld auch vier Bochumer sitzen.
Deutschland-Achter: Wimberger steht mit Wehmut am Rand – und ist immer bereit
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Ein fünfter ist immer dabei, auch wenn er im (für Deutschland) besten Fall nicht ins Boot steigen muss: Felix Wimberger, der als Ersatzmann nominiert ist. Der Achter-Weltmeister von 2017 und 2018 sagt: „Ich will die Jungs so gut es geht unterstützen, mitdenken und ihnen Aufgaben abnehmen. Nach dem Vorlauf war es zum Beispiel wichtig, ihnen schnellstmöglich Kühlwesten anzulegen, Energieriegel und etwas zu trinken zu reichen. Ansonsten trainiere ich genauso wie der Achter – zu den gleichen Zeiten und mit der gleichen körperlichen Belastung.“
Er will „das Bootsgefühl behalten“, um für den Fall der Fälle parat zu sein: „Ich versuche, den Jungs ein gutes Gefühl zu geben. Und sollte der worst case eintreffen und einer auf der Backbord-Seite ausfallen, dann sollten sie ein paar Bauchschmerzen weniger haben. Das wäre dann nicht die 1A-Variante, aber zumindest eine 1B-Lösung.“
Monate und Jahre auf dieses Finale hingearbeitet
Etwas Wehmut werde aber natürlich dabei sein, wenn es dann um Gold geht. Wimberger ist aber bei allen Besprechungen dabei, immer mittendrin und gehört aktiv zum Team, wie er sagt: „Auf dem Papier bin ich der Ersatzmann, aber die Jungs und Uwe vermitteln mir ein gutes Gefühl. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar und in meinen Augen zeigt es, dass der Begriff Team Deutschland-Achter auch gelebt wird.“
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Der genannte „Uwe“ ist Bundestrainer Uwe Bender, der nach Ansicht der Hoffnungsläufe sagte: „Ich habe nichts Besonderes gesehen – weder ruderisch noch taktisch. Auch die Endzeit hat mich nicht überrascht.“
Am Freitag ist sowieso sein Team zuerst gefragt, das Top-Rennen abzuliefern, auf das sie seit Monaten und Jahren hinarbeiten. Felix Wimberger ist optimistisch, dass die „eingeschworene“ Truppe nach dem starken Vorlauf auch im Finale abliefert: „Die Achter-Jungs sind sich ihrer Chance bewusst, wissen aber auch, dass noch nichts gewonnen ist und dass hier noch mal richtig abgeliefert werden muss. Ich bin sehr zuversichtlich, dass es ein gutes Ende für sie nimmt.“