Wattenscheid. In Braunschweig findet die Leichtathletik-DM statt. Der TV Wattenscheid ist mit vielen Aktiven dabei. Eine Spitzenathletin des TV aber fehlt.

Die Deutschen Meisterschaften vor Augen, Olympia in Tokio im Kopf – so stellt sich die Situation für die Athletinnen und Athleten des TV Wattenscheid 01 dar. In Braunschweig finden am Wochenende die nationalen Titelkämpfe statt. Der Saison-Höhepunkt aber soll für viele Olympia werden. Dafür müssen viele jedoch zunächst bei der DM überzeugen. Eine Spitzenathletin des TV Wattenscheid aber musste bereits die Teilnahme absagen.

In der Starterliste der Deutschen Meisterschaften steht der Name Pamela Dutkiewicz noch. Die Hürdenläuferin des TV Wattenscheid wird in Braunschweig allerdings nicht starten. Die Bronzemedaillen-Gewinnerin der WM 2017 ist nicht fit. „Sie hat eine Oberschenkelproblematik“, sagt Michael Huke, Manager des TV Wattenscheid.

Die Hoffnung, bei Olympia dabei sein zu können, bleibt Dutkiwiecz aber. „Sie liegt im Ranking gut“, sagt Huke. „Sie hat zudem bis Ende Juni Zeit, um die entsprechenden Leistungen zu bringen.“

Huke rechnet mit „fünf bis acht Olympia-Startern“

Dutkiewicz liefert einen der Gründe, warum Huke bei der Frage nach den möglichen Olympiateilnehmerinnen und -teilnehmern des TV Wattenscheid eine Spanne von „fünf bis acht“ nennen muss.

Sehr sicher dabei sind die Marathonläufer Amanal Petros und Hendrik Pfeiffer. Sie haben die Olympia-Norm schon lange geschafft. Huke geht davon aus, dass der Deutsche Leichtathletikverband sie dem Deutschen Olympischen Sportbund als Olympia-Starter vorschlagen wird.

Gut sieht es für Olympia auch bei Robin Erewa aus. Der 200-Meter-Sprinter ist auch bei den nationalen Titelkämpfen der Top-Favorit auf den Sieg.

Jasinski ist ein Wackelkandidat

Trotz zuletzt richtig guter Leistungen ist dagegen Daniel Jasinski ein Wackelkandidat. Der Olympia-Dritte von Rio de Janeiro hat wie vier weitere deutsche Diskuswerfer bereits die Olympia-Norm geworfen. Drei aus fünf heißt vor den Titelkämpfen in Braunschweig nun die Rechnung. Nur drei deutsche Diskuswerfer dürfen in Tokio starten.

„Ein Deutscher Meister wird vorrangig nominiert“, sagt Huke. „Es wäre toll, er macht den Meister, dann wäre er in Tokio dabei. Er ist in dieser Saison endlich einmal gesund geblieben.“

Das gilt nicht für alle Athletinnen und Athleten des TV Wattenscheid. Marius Probst, der in Braunschweig über die 1500 Meter startet, hatte Wadenprobleme. „Er kann trotzdem die Olympia-Norm noch angreifen“, sagt Huke.

Trutenat nach Corona-Erkrankung mit Problemen

Sprinter Philipp Trutenat war schwer an Corona erkrankt. „Er startet“, sagt Huke. „Aber wohl ohne Chance.“ Sprinter Maurice Huke hatte Adduktoren-Probleme. Er hofft dennoch auf ein gutes Ergebnis und darauf, für die Sprint-Staffel bei Olympia nominiert zu werden.

Hoffnungen auf einen Start bei Olympia dürfen sich auch Hürdenläufer Eric Balnuweit, Hochspringerin Christina Honsel, 400-Meter-Hürdenläuferin Jamila Böhm sowie Dreispringerin Jessie Maduka machen.

Bei Julia Ritter, die in Braunschweig erneut im Kugelstoßen und Diskuswerfen antreten wird, stehen die Chancen dagegen nicht ganz so gut. „Wer sie kennt“, sagt Michael Huke, „der weiß, dass sie nie aufgeben wird. Vielleicht rutscht ihr einer raus.“