Bochum. Herkulesaufgabe für die Wasserballerinnen von Blau-Weiß Bochum. Im DM-Halbfinale geht es zu Spandau Berlin. Das Heimrecht hat man getauscht.

Die Bundesliga-Wasserballerinnen des SV Blau-Weiß Bochum stehen erstmals seit Jahren wieder im Halbfinale der Deutschen Meisterschaft. Am Samstag (18 Uhr) und Sonntag (12.30 Uhr) treffen sie im Berliner Bad auf den wohl übermächtigen Gegner Spandau 04 Berlin. „Wir wollen auch Spandau richtig ärgern“, sagt Trainer Frank Lerner. Aber natürlich weiß er, wie die Rollen verteilt sind: „Meine junge Mannschaft kann aus diesen Spielen sicherlich auch viel lernen.“

Im Schnitt ist der große Titelfavorit zehn Jahre älter, sagt Lerner. Spandau gewann nach der monatelangen Coronapause gegen Uerdingen und Waspo Hannover, den anderen beiden Halbfinalisten, haushoch, schloss diese Vorrunden-Gruppe mit 75:40 Toren ab nach den zwei Partien.

Blau-Weiß Bochum erkämpft sich grandios den Einzug ins Halbfinale

Und Bochum? Rauschte trotz schwieriger Bedingungen wie zwei Partien in unmittelbarer Folge bei den Turnieren in Heidelberg und Hamburg mit 8:2 Punkten an die Spitze. Bochum ließ Chemnitz, den ETV Hamburg, Heidelberg klar hinter sich. „Das war richtig stark“, sagt Lerner. Dennoch: Man lernt nie aus, schon gar nicht seine jungen Wasserballerinnen. „Wir haben in den letzten zwei Wochen zusammen viele Videoanalysen gemacht.“

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Weil fast alles anders ist in Coronazeiten, hat man im Halbfinale das Heimrecht auf Bitten der Berliner getauscht. Grund war eine Doppelbelastung von Spandaus Trainer Marko Stamm, der selbst im Männer-Bundesliga-Team spielt. Lerner kennt Stamm gut, die Teams schätzen sich, „da haben wir alle aus sportlichen Gründen schnell zugestimmt“, sagt Lerner. Man schätzt sich. Die Berliner zahlen den Bochumern Übernachtung, Verpflegung, Frühstück. Am Samstagabend, nach dem ersten Duell, gibt es sogar einen gemeinsamen Grillabend.

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Bei Blau-Weiß nicht dabei sein wird Leistungsträgerin Alina Liska (Examen). Dafür ist Torjägerin Alex Greine, die bei den ersten Turnieren fehlte nach einer OP, wieder im Einsatz. Zahlreiche Testungen auf Corona gab es in den letzten Wochen, alle fielen negativ aus. Lerner sagt: „Wir sind fast komplett, die Mädels machen sich selbst ein bisschen Druck. Wir wollen uns so lange wie möglich behaupten in Berlin.“ Die Partien werden auf der homepage von Spandau live gestreamt.

Steht es nach den beiden Duellen 1:1, entscheidet ein drittes Spiel, das voraussichtlich am 5. Juni stattfinden würde. Sollte Bochum das Halbfinale verlieren, spielt Blau-Weiß in zwei Wochen um die Bronzemedaille – schon jetzt ein Riesenerfolg für ein Team der Zukunft.