Bochum. Für den Bochumer Lirim Zendeli ist in dieser Formel-2-Saison vieles neu. Nun gibt es für ihn eine besondere Premiere in seiner Premierensaison.

Monaco ist außergewöhnlich und ein Hotspot. Nicht nur für die Reichen und Schönen. Sondern auch für Rennfahrer. Mirabeau, Rascasse, Casino – Kurvennamen, die das Herz jeden Rennfahrers und Rennsportfans höher schlagen lassen. Ab Donnerstag ist es wieder soweit. Der Formel-Rennsport macht Station an der Côte d’Azur. Mit am Start ist dann auch der Bochumer Formel-2-Pilot Lirim Zendeli.

Seit Dienstag ist 21-Jährige im Fürstentum Monaco, um optimal vorbereitet in das Rennwochenende zu gehen, das am Donnerstag mit dem Training und dem Qualifying beginnt. Am Freitag findet dann das erste von zwei Sprintrennen statt, bevor es am Samstag mit dem zweiten Sprintrennen und dem Hauptrennen dann so richtig zur Sache geht.

Für Zendeli hält Monaco gleich mehrere Neuigkeiten bereit. Zum ersten Mal fährt der Bochumer auf einem Stadtkurs, zum ersten Mal geht es für ihn mit einem Rennboliden und Tempo 250 durch einen Tunnel. „Dennoch werde ich das Rennen auf diesem speziellen Kurs angehen, wie auf jeder anderen Rennstrecke auch“, sagt Zendeli.

Vorbereitung am Simulator

Er hat sich in den vergangenen Tagen intensiv am Simulator auf die Anforderungen und Besonderheiten des 3,337 km langen Kurses vorbereitet. Neu für ihn sind auch die Streckenbegebenheiten. Während auf den gebauten und geplanten Rennstrecken Auslaufzonen mit Kies, Gras oder Asphalt die Szenerie bilden, ist davon in Monaco nichts zu sehen.

Unmittelbar neben der Rennstrecke befinden sich Mauern und Leitplanken, die jeden noch so kleinen Fehler der Piloten unbarmherzig bestrafen. Eine Meisterprüfung, nicht nur für Zendeli.

Im Fürstentum kommt es besonders auf das Qualifying an, da Überholen auf dem engen Stadtkurs nahezu ausgeschlossen ist. „Das Racing selbst ist damit nicht so geil wie auf anderen Strecken, da es nicht so viele Überholvorgänge geben wird“, sagt Zendeli.

Die langsamste Kurve des Formel-Sports

Somit wird das Team von MP Motorsport gemeinsam mit Zendeli besonderes Augenmerk auf das Qualifying am Donnerstag legen, und den Rennwagen auf maximalen Downforce trimmen, da der Höchstgeschwindigkeit nicht eine so große Bedeutung zukommt wie auf anderen Rennkursen.

Viel mehr kommt es auch auf den Start an, einer der Stärken des Bochumers. „So häufig, wie wir hier in Monaco den 1. Gang benutzen, geschieht dies auf keiner anderen Rennstrecke. Man glaubt an einigen Stellen beinahe, dass man hier den Blinker setzen und den Schulterblick machen muss“, sagt Zendeli mit einem Schmunzeln. Er denkt dabei an die wohl langsamste Kurve des Formel-Sports, die Hotel-Kurve.

Trotz der speziellen Anforderungen hat er klare Vorstellungen vom Verlauf der dreitägigen Veranstaltung in Monaco. „Mein Ziel ist es, in allen drei Rennen in die Punkte zu fahren.“ Schließlich möchte er den unglücklich verlaufenden Auftakt von Bahrain am besten schon an diesem Pfingstwochenende vergessen machen um dann möglichst mit einigen WM-Punkten mehr auf dem Konto am Sonntag den Aufstieg des VfL Bochum in die Bundesliga zu feiern.

Das Rennwochenende:

Training (Do., 9.45 Uhr)

Qualifying (Do., 13.20 Uhr)

1. Sprintrennen (Fr. 11.45 Uhr)

2. Sprintrennen (Sa., 8.20 Uhr)

Hauptrennen: (Sa., 17.15 Uhr)