Bochum. Der Bochumer Farat Toku ist nun Fußball-Lehrer. Der ehemalige Trainer der SG Wattenscheid 09 will jetzt im Profifußball Fuß fassen.

In Bochum wohnt seit ein paar Tagen ein weiterer Fußball-Lehrer. Farat Toku, langjähriger Erfolgscoach der SG Wattenscheid 09, hat seinen elfmonatigen Lehrgang erfolgreich absolviert. Der 41-Jährige erhielt vom DFB nun die im deutschen Fußball höchstmögliche Lizenz - und will jetzt natürlich durchstarten. Womöglich ab Sommer.

Trotz der Corona-Pandemie haben die Teilnehmer unter den gegebenen, ja coronabedingt auch unterschiedlichen Regeln den Lehrgang durchgezogen, teilweise eben digital. Farat Toku spricht gegenüber dieser Redaktion von einer „tollen, intensiven Zeit“, er schwärmt vom regen Austausch mit vielen unterschiedlichen Typen.

Farat Toku schwärmt vom Austausch mit Klose, Kulig und weiteren Teilnehmern

Miroslav Klose war beim Lehrgang dabei, Kim Kulig, Tobias Schweinsteiger oder David Siebers vom VfL Bochum, sie alle bestanden. Die Teilnehmer kamen aus der Bundesliga, aus dem Frauen- und Jugendfußball, aus dem Amateurbereich, waren mal Profis oder auch nicht. „Der Austausch mit den Dozenten und Teilnehmern war unheimlich lehrreich. Jeder sieht Fußball und denkt Fußball ein bisschen anders“, sagt Toku.

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Nach den schriftlichen Prüfungen im April standen die mündlichen und praktischen Prüfungen an. „Organisierte Defensive“ war das Schwerpunkt-Thema von Toku, das er in seiner Trainingseinheit umsetzen musste. Jetzt will der 41-Jährige natürlich wieder in die Offensive gehen. Als Trainer.

Bei Wattenscheid 09: Farat Toku bringt Spieler wie Daniel Keita-Ruel nach vorne

Von Januar 2015 bis Oktober 2019, bis zum insolvenzbedingten Rückzug des Regionalliga-Teams, war er ja nach einigen Stationen zuvor Trainer der SG Wattenscheid 09. Trotz schwieriger Umstände hielt er mit dem Team stets die Klasse, brachte Spieler nach vorne, wie zum Beispiel den heutigen Zweitliga-Stürmer Daniel Keita-Ruel vom SV Sandhausen.

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Anfragen, Gespräche gab (und gibt) es seitdem reichlich. Aber der Lehrgang zum Fußball-Lehrer stand an erster Stelle, und vor allem will Farat Toku „nichts überstürzen. Es muss absolut passen. Die Perspektive des Vereins muss stimmen. Ich muss von der neuen Aufgabe total überzeugt sein, ebenso wie der Verein von mir.“ Kurzum: Die Entscheidung will „sehr gut überlegt sein“, so Toku.

Toku will sich keinen Druck machen

Klar ist aber auch: Es juckt ihn, bald wieder ein Team täglich zu coachen. Und dass er den Lehrgang zum Fußball-Lehrer absolviert hat, um auch im Profifußball Fuß zu fassen, versteht sich ja fast von selbst. Aber, so Toku: „Ich mache mir keinen Druck, denke step by step.“