Bochum. Ein erstes Zeichen setzen will der Deutschland-Achter mit vier Studenten der Ruhruniversität Bochum bei der EM an diesem Wochenende.
15 Wochen vor den Olympischen Spielen in Tokio beginnt für die Ruderer aus dem Deutschland-Achter die heiße Phase: Bei den Europameisterschaften in Varese (Italien) geht es für sie einerseits darum, den vor sechs Monaten gewonnenen Titel erfolgreich zu verteidigen. Andererseits wollen sie auch mit einem guten Gefühl in die Olympia-Saison starten. Mit im Boot sitzen vier Studenten der Ruhr-Universität Bochum: Malte Jakschik, Jakob Schneider, Johannes Weißenfeld und Steuermann Martin Sauer.
„Die Vorfreude, jetzt endlich wieder Wettkämpfe zu fahren, ist endlich groß. Und hoffentlich können wir beweisen, wie gut wir sind“, sagt Martin Sauer, der mit seinem Team unter anderem auf den WM-Zweiten Niederlande und auf Großbritannien, den Olympiasieger von 2016, trifft. Das erste Aufeinandertreffen der Weltspitze im Finale am Sonntag ist also bereits der erste Fingerzeig Richtung Olympia, wo Sauer dann nach 2012 seine zweite olympische Goldmedaille gewinnen will. Das ist das große Ziel zum Ende seiner mit vielen Titeln dekorierten Karriere: „Wir nehmen uns vor, alles dafür zu tun, in Tokio als Erster über die Ziellinie zu fahren.“
Gleiches Team wie 2020: Achter kann früher als sonst zusammenwachsen
Die Vorbereitung auf die erste Regatta der Saison verlief Corona-bedingt anders als in den Jahren zuvor. Nach der Verschiebung der Olympischen Spiele von 2020 auf 2021 hatte der Achter-Trainer Uwe Bender entschieden, die damals nominierte Mannschaft unverändert zu belassen und von einer erneuten Testbatterie abzusehen. Somit konnte der Achter früher als sonst, also schon ab vergangenen Herbst, zusammenwachsen und technisch reifen.
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Andererseits gab es einige Einschränkungen. Zwei von insgesamt vier geplanten Trainingslagern, die in Europas Süden stattfinden sollten, mussten abgesagt werden. Viele Trainingseinheiten mussten wetterbedingt - unter Einhaltung der Hygienevorschriften - indoor, also auf dem Ergometer, absolviert werden. Jetzt aber ist die Zeit der langen Trainingsschichten vorbei. Jetzt steigt die Schlagfrequenz auf über 40 Schläge pro Minute. Jetzt kann „geballert“ werden, wie die Ruderer sagen. Feuer frei, Richtung Tokio.