Posen. Vier Studenten der Ruhr-Uni Bochum sitzen im aktuellen Deutschland-Achter. Nach dem Sieg bei der EM gab es besondere Belohnung.
Nach der Goldfahrt ging‘s auf die Rodelbahn: Die Ruderer aus dem Deutschland-Achter, unter ihnen die Studenten der Ruhr-Universität Bochum Johannes Weißenfeld, Jakob Schneider, Malte Jakschik und Steuermann Martin Sauer, hatten bei den Europameisterschaften im polnischen Posen viel Spaß. Trotz Olympia-Verschiebung genossen sie den Höhepunkt des Jahres, wie es eben möglich war in diesen Corona-Zeiten.
Sie rissen nach der Zieldurchfahrt erleichtert die Arme in die Höhe und sangen bei der Siegerehrung mit Mundschutz die Nationalhymne. Steuermann Martin Sauer hing jedem Ruderer – so wollten es die Hygienevorkehrungen – die Goldmedaille um, versehen mit einem „Gut-gemacht“-Klapps auf die Schultern. Seine eigene wurde ihm von Schlagmann Hannes Ocik überreicht. Es war der achte EM-Titel in Folge für das deutsche Paradeboot, das sich beim Start-Ziel-Sieg gegen Rumänien und die Niederlande durchsetzte.
Eine komplette Bootslänge Vorsprung
Das deutsche Boot hatte sich bis zur Streckenmitte einen Vorsprung von einer kompletten Bootslänge erarbeitet und lag im Ziel mit einer guten halben Länge vor dem rumänischen Großboot. „Das hat Bock gemacht. Wir hatten richtig Biss, haben unseren Vorsprung Meter um Meter ausgebaut und uns zwischendurch nie zufriedengegeben“, sagte Malte Jakschik erfreut.
Der Ingenieur, der nach seinem Masterabschluss in Maschinenbau noch ein Informatik-Studium dranhängt, ergänzte: „Uns fehlte die ganze Zeit der Vergleich. Jetzt wissen wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Das Rennen gibt uns Zuversicht und Motivation.“ Schließlich sind die Blicke längst in Richtung der von 2020 aufs nächste Jahr verschobenen Olympischen Spiele in Tokio gerichtet.
Zur Belohnung geht es auf die Sommerrodelbahn
Zur Belohnung durften sich die starken Jungs aus dem Boot mit ihrem Steuermann auf der am Rande der Regattastrecke gelegenen Sommerrodelbahn gegenseitig jagen. Die Zeit zur Erholung ist aber nicht lang. Am Wochenende steht schon wieder der nächste Wettkampf an: Beim SH Netz Cup auf dem Nord-Ostsee-Kanal in Rendsburg werden die Ruderer aus dem Deutschland-Achter über die Langstrecken-Distanz von 12.7 Kilometern gefordert sein. Gegner sind hier die Niederlande und Polen.
In Posen hatte auch der deutsche Frauenachter mit Steuerfrau Larina Hillemann, die an der RUB Psychologie studiert, allen Grund zur Freude. Das Team gewann Silber hinter Rumänien und vor dem holländischen Boot. Nach langer Durststrecke durfte sich damit auch das Frauen-Team im Großboot wieder über Edelmetall bei Titelkämpfen freuen.
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