Düsseldorf. Spieler und Trainer des VfL Bochum ordneten den Sieg in Düsseldorf richtig ein: als Schritt auf dem Weg zum Aufstieg. Die Stimmen zum Spiel.
Euphorie hört sich anders an. Zufrieden aber waren Spieler und Trainer des VfL Bochum mit dem 3:0 (2:0) bei Fortuna Düsseldorf. Das Team ist zurück an der Tabellenspitze und weiter klar auf Kurs Richtung 1. Bundesliga. Die Stimmen zum Spiel.
Thomas Reis (Trainer VfL Bochum): Ich denke, dass jeder, der das Spiel heute verfolgt hat, gesehen hat, dass die Effektivität gesiegt hat. Wir haben schlecht in die Partie gefunden und dem Gegner zwei, drei gut Möglichkeiten gegeben, die zum Glück nicht ausgenutzt wurden. Wir waren nicht so präsent in den Zweikämpfen, haben zu viele Ballverluste gehabt. Gerade in der Phase haben wir einen guten Spielzug gemacht und das getan, was wir uns vorgenommen haben. Es war ein sehr gut rausgespieltes Tor. Auch das zweite Tor machen wir in einer Phase, in der Düsseldorf die besseren Chancen hatte. Das war sehr effektiv. Im Endeffekt haben wir 3:0 gewonnen – ich sage, es ist zu hoch, doch wir nehmen den Sieg gerne mit. Wir sind froh, auf dem ersten Tabellenplatz die Länderspielpause verbringen zu können.
Uwe Rösler (Cheftrainer Fortuna Düsseldorf): Es war eine starke Auswärtsleistung der Bochumer gegen eine starke Fortuna. Gerade zu Beginn sind wir gut rausgekommen. Uns hat heute die Effizienz gefehlt. Schon gegen Sandhausen hatten wir 16 Schüsse im Strafraum, heute waren es 14. Da müssen wir gegen so einen Gegner mit 1:0 in Führung gehen. Die Mannschaft hat vieles probiert und hatte auch viele gute Umschaltmomente. Wir sind sehr enttäuscht – gerade mit der ersten Halbzeit war ich sehr zufrieden. Dass man dann trotzdem 0:2 in Rückstand liegt, ist schwer zu verdauen.
Manuel Riemann (VfL Bochum): Ich glaube, dass heute vielleicht die clevere und glücklichere Mannschaft gewonnen hat – nicht unbedingt die, mit den besseren Torchancen. Doch am Ende des Tages haben wir uns unsere Chancen erarbeitet und sie genutzt – Düsseldorf dagegen nicht. Wir hatten heute das Quäntchen Glück auf unserer Seite. Die zwei Minuten, nachdem ich umgeknickt war, waren brutal schmerzhaft. Ich habe heute auch keine guten Bälle gespielt, weil ich solche Schmerzen hatte. Beim Schießen habe ich es unglaublich doll gemerkt. Ich wollte dieses Spiel einfach durchziehen. Mein Opa ist gestern Abend gestorben. Für ihn habe ich heute gespielt. Er hat mich fußballerisch zu dem gemacht, was ich heute bin. Deshalb wollte ich es durchziehen. Vielleicht hatten wir wegen ihm das Glück heute auf unserer Seite.
Gerrit Holtmann (VfL Bochum): Ich denke, das war ein verdienter Sieg. Düsseldorf war in den ersten zehn Minuten sehr, sehr gut und hatte einige Chancen. Da hätte es auch anders stehen können. Am Ende haben wir die Partie aber verdient gewonnen. Unser Matchplan war es, dass wir über Außen kommen und die tiefen Wege gehen müssen. Das haben wir die ganze Woche über trainiert, weil wir wussten, dass die Fortuna da anfällig sein kann. Ich denke, dass wir eine spielstarke Mannschaft sind. Beim 2:0 hat Robert Zulj mich super angespielt, ich musste nur in den freien Raum starten. Ich habe mir den Ball eigentlich ein bisschen zu weit vorgelegt, habe ihn dann aber noch gut um den Torhüter rum bekommen. Das waren wieder wichtige Punkte, gerade nachdem wir in der letzten Woche gegen den HSV etwas haben liegen lassen. Wir wollten wieder den Turnaround, das hat geklappt. Jetzt wollen wir weiter nachlegen.
Simon Zoller (VfL Bochum): Das Glück war heute definitiv auf unserer Seite. Wir hätten uns nicht beschweren können, wenn wir nach zehn Minuten in Rückstand geraten wären. Manuel Riemann hat da ein, zwei Dinger ganz stark gehalten. Wir waren etwas zu nervös. Mit der Führung hat sich das gelegt, danach waren wir besser im Spiel. Über weite Strecken haben wir das dann seriös runtergespielt. Wir sind vor dem Tor sehr effizient. Wir sind sehr froh, dass wir drei Punkte geholt und Düsseldorf auf Abstand gehalten haben, das tut auf jeden Fall sehr gut. Es ist klar, dass wir uns das alles hier hart erarbeiten. Wir investieren sehr viel, unser Spiel ist sehr laufintensiv. Aber wir belohnen uns am Ende dafür. Solange wir unsere Punkte sammeln, stehen wir zurecht da oben. Für mich persönlich war es schön, so gut und mit einem Tor zurückzukommen. Bis zum nächsten Spiel sind es jetzt zwei Wochen, wir haben uns eine kleine Pause verdient. Jetzt ruhen wir uns aus, um uns danach wieder voll zu konzentrieren und mit voller Kraft in die letzten acht Spiele zu gehen.