Bochum. Topspiel in der 2. Liga, der Dritte Fürth empfängt den Ersten Bochum. Wer gewinnt? Was für den VfL spricht, was für Fürth: ein Check.

Mit einem Sieg in Fürth (3. Platz/43 Punkte) kann der VfL Bochum (1./45) am Samstag (13 Uhr/Sky) seinen Vorsprung auf die Franken auf fünf Punkte ausbauen. Setzt sich der Gastgeber durch, übernimmt Fürth die Tabellenführung. Ein Check der Mannschaftsteile und der Form.

Torwart: Manuel Riemann ist ein großer Rückhalt

Mit VfL-Mann Manuel Riemann (32) und Sascha Burchert (31) stehen sich zwei langjährige Führungsspieler der Klubs gegenüber. Riemann aber hat in dieser Saison schon so manchen Punkt festgehalten, zum Beispiel beim 3:2-Sieg in Würzburg. Er ist zudem spielstärker, der Stabilere und Stärkere in dieser Saison. Vorteil Bochum.

Viererkette: Danilo Soares und David Raum zählen zu den Besten der Liga

Danilo Soares (29) ist wohl einer der drei besten Linksverteidiger der Liga. Neben Tim Leibold (HSV) – und Fürths David Raum. Der 22-Jährige wechselt im Sommer ablösefrei zur TSG Hoffenheim. Auch die Rechtsverteidiger Cristian Gamboa und Marco Meyerhöfer sind vergleichbar wertvoll. Innen aber sind Bochums Maxim Leitsch/Armel Bella-Kotchap eingespielt, Fürth muss wegen Ausfällen umbauen. Leichter Vorteil Bochum.

Mittelfeld und Angriff: Bei beiden Teams fehlt ein Stammspieler

Fürth agiert normalerweise im 4-4-2 mit Raute, Bochum im 4-2-3-1. Da fällt ein isolierter Vergleich schwer. Zumal beide Trainer auf gesetzte Kräfte verzichten müssen und mit einer personellen oder auch taktischen Variante überraschen könnten.

Bei Fürth fehlt Julian Green im zentralen Mittelfeld. Denkbar, dass Angreifer Havard Nielsen (7 Tore/3 Torvorlagen) als Zehner aufläuft und neben Branimir Hrgota (9/4) der zuletzt als Joker erfolgreiche Dickson Abiama die Doppelspitze bildet.

Richtig spielstark und torgefährlich ist das Mittelfeld auch ohne Green mit Sechser Nunoo Sarpei, mit Paul Seguin (5/3) und dem etatmäßigen Spielmacher Sebastian Ernst (6/6). Die Fürther Raute trumpfte auch im überlegen geführten Hinspiel auf.

Bei Bochum fehlt Topstürmer Simon Zoller, möglicherweise ersetzt ihn der bisher formschwache Silvere Ganvoula. Zollers Ausfall ist jedenfalls ein Verlust. Die Routiniers Anthony Losilla und Robert Tesche indes sowie der Topscorer Robert Zulj (11/10) bilden eine zentrale Achse, die es unbedingt besser machen will als im Hinspiel. Sie sind langsamer als die jüngeren Fürther, aber gut eingespielt, erfahren. Zudem präsentierten sich die schnellen Außen Danny Blum und Gerrit Holtmann gegen Würzburg (3:0) in starker Form. Unterm Strich: unentschieden.

Form: In der Rückrunde hat Fürth die Nase vorn

Beide sind gut drauf. Fürth hat seit acht Partien nicht mehr verloren, hat auch gegen Kiel (2:1) gewonnen und in Hannover überzeugt (2:2), liegt in der Rückrundentabelle mit 14 Punkten vor dem VfL (12). Bochum ist aber im Kalenderjahr noch erfolgreicher (22 Punkte/Fürth 19). Die auswärtsstarken Fürther sind im eigenen Stadion keine Macht (Platz 9; 6 Siege, 2 Remis, 3 Niederlagen). Bochum aber hat auswärts (Rang fünf) aber schon vier Mal verloren, zuletzt in Aue. Tendenz: unentschieden.

Top-5-Bilanz: Die Franken feierten bereits drei Siege in Spitzenspielen

Fürths Bilanz gegen die weiteren Top-5-Teams: Es gab zwei Niederlagen (HSV, KSC), ein Remis (HSV), aber schon drei Siege (Kiel/2 und VfL). Bochums Bilanz: zwei Siege (KSC, HSV), drei Niederlagen (Fürth, Kiel, KSC). Leichter Vorteil Fürth.

Die Gesamtbilanz (7 VfL-Siege, 8 Fürth-Siege, 12 Remis) ist ebenso wie die Ausgangslage: verdammt ausgeglichen. Es steigt also, wie es die Hauptdarsteller ja gerne ausdrücken, ein Spitzenspiel „auf Augenhöhe“.