Bochum. Wieder ein harter Kampf. Wieder ein gutes Ende. Die VfL Sparkassen-Stars Bochum haben am Mittwochabend auch in Köln knapp gewonnen.

Die VfL Sparkassen-Stars mögen es derzeit kämpferisch, intensiv, knapp. Ganz knapp sogar. Nach dem 96:92 gegen Düsseldorf gewannen die Bochumer ihr Nachholspiel am Mittwochabend nach einer spannenden Schlussphase mit 95:93 (46:39) bei den Rhein-Stars Köln. Es war der zehnte Sieg im elften Spiel. Das Team von Headcoach Felix Banobre ist und bleibt souverän Spitzenreiter der 2. Basketball-Bundesliga ProB.

Servera verwandelt einen Freiwurf - Köln Golson vergibt den Ausgleich

Vier Sekunden waren noch zu spielen. Im Basketball können in dieser Zeit aus Verlierern Helden werden. Bochums Miki Servera, der eine starke Partie gezeigt hatte, stand an der Freiwurflinie. Die Sparkassen-Stars führten mit 94:93. Der erste Versuch – vergeben. Der zweite Versuch: Der Ball tänzelte auf dem Ring, hoppelte dann irgendwie hinein. 95:93. Glück gehabt, Teil eins.

Kölns Vincent Golson, der ebenfalls ein starkes Spiel gezeigt hatte, schnappte sich den Ball, zog zielstrebig zum Korb, konnte zum Korbleger ansetzen, machte dies auch. Normalerweise ein sicheres Ding. Doch Golson traf – nicht. Riesenchance zum Ausgleich vertan. Glück gehabt, Teil zwei. Bochum fuhr als Sieger nach Hause.

Bochums Geschäftsführer Steinert lobt den Kampfgeist

"Dieses Glück", sagte VfL-Geschäftsführer Tobias Steinert, "muss man sich auch erarbeiten.Es war ein großer Kampf“, lobte Steinert kurz nach dem „erwartet intensiven Spiel“ den Einsatz seiner Mannschaft. Ein Team, das ja ohne vier Stammspieler angereist war. Ein Team, bei dem Lars Kamp gesundheitlich angeschlagen war und sicherlich auch deshalb nicht so stark ins Spiel fand wie gewohnt. Auch Niklas Geske, der Dreh- und Angelpunkt, schlug sich mit einigen leichteren Blessuren durch.

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Nach einer Auszeit zu Beginn wird Bochum stärker

Spielerisch hat Bochum sicherlich schon bessere Partien hingelegt in dieser Saison. Doch wer trotz der Ausfälle am Ende die Nerven behält, sich behauptet und gewinnt, hat einmal mehr gezeigt, dass der Aufstieg in dieser Saison nur über den VfL geht.

Die Bochumer begannen mit Niklas Geske, Lars Kamp, Johannes Joos, Marius Behr und Kilian Dietz. Und sie gönnten sich nach ersten Punkten von Behr und Joos und einer 5:2-Führung ein minutenlanges Nickerchen. Die keineswegs überzeugenden Gastgeber durften mit einem 9:0-Lauf mit 11:5 in Front gehen. Headcoach Felix Banobre reagierte mit einer Auszeit – und danach kamen die Gäste besser, wenn auch längst noch nicht aufstiegsreif in die Partie.

Bochums Gestalter Niklas Geske dreht im zweiten Viertel auf

Vor allem ihre Dreier, oft fein herausgespielt, sind in der 2. Liga ProB eine Klasse für sich. Johannes Joos, Niklas Geske und Miki Servera schafften drei Distanztreffer in Serie, beim 18:18 hatte Bochum ausgeglichen und ging nur mit einem 18:20 in die Viertelpause.

Im zweiten Durchgang drehte der früh mit zwei Fouls vorbelastete Niklas Geske auf. Nach weiteren Dreiern von Niklas Bilski, Lars Kamp und Johannes Joos brachte „Mister Effizienz“, bis dato sicherlich der wertvollste Spieler der gesamten Liga, mit einem Dreier und weiteren Punkten die Bochumer nach einem 29:33 mit 35:33 in Führung. Die Bochumer wurden ihrer Favoritenrolle gegen nun fahrige Kölner gerecht, bauten den Vorsprung bis zur Pause auf 46:39 aus.

Im dritten Viertel zieht Bochum mit zehn Punkten davon

Auch nach dem Wechsel sah es zunächst nach einem recht klaren Favoritensieg aus. Angeführt von Geske (insgesamt 21 Punkte) und Miki Servera (22) zog Bochum auf immerhin neun bis zehn Punkte davon (55:45, 63:54). Einige leichte Fehler – die sich Köln auch immer wieder erlaubte – bauten die Domstädter aber wieder auf. Die Rhein-Stars konnten bis zum Schlussabschnitt auf 65:67 verkürzen.

Miki Servera war mit 22 Punkten der beste Bochumer Werfer gegen Köln.
Miki Servera war mit 22 Punkten der beste Bochumer Werfer gegen Köln.

Knapp sieben Minuten vor dem Ende glichen die Kölner sogar aus (74:74). Doch wenn es drauf ankam, agierte Bochum wieder konzentrierter. Über ein 79:75 schaffte der VfL dank eines überragenden Dreiers von Marius Behr eine 88:81-Führung rund 1:45 Minuten vor dem Ende. Köln gab zwar nie auf, belohnte sich letztlich aber nicht.

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Offener Schlagabtausch mit gutem Ende für die Bochumer

„Im letzten Viertel war es ein offener Schlagabtausch mit dem besseren Ende für uns“, atmete Tobias Steinert auf. Der Geschäftsführer hatte ein Sonderlob parat für Gabriel Jung. Der Youngster durfte diesmal zehn Minuten ran und „hat extrem stark gefightet“, so Steinert.

Die Sparkassen-Stars haben am Wochenende nun Zeit zur Regeneration. Die Partie bei Lok Bernau wurde wegen eines positiven Corona-Falls bei den Berlinern verlegt. Weiter geht es mit dem Spiel bei den BSW Sixers am 16. Januar.

Die Fakten zum Spiel: RheinStars Köln – VfL Sparkassen-Stars Bochum 93:95 (39:46)

Viertel: 20:18, 19:28, 26:21, 28:28

Sparkassen-Stars: Geske (21 Punkte), Bilski (7), Kamp (8), Servera (22), Jung, Behr (14), Joos (18), Dietz (5), Bungart, Böther, Lang, Wilke

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