Bochum. Zwei Wochen waren die Basketballer der Sparkassen Stars Bochum in der Corona-Zwangspause. Nun ging es für sie gegen Bernau weiter.

Es ist bereits jetzt eine zerpflückte Saison in der 2. Liga ProB für die Basketballer der VfL Sparkassen Stars Bochum. Die fing wegen Corona später als gewohnt an, nun waren die Bochumer wegen eines positiven Corona-Befundes im Kaderumfeld zwei Wochen komplett raus aus dem Spielgeschehen. Mit dem Heimspiel gegen Lok Bernau ging es weiter. Die Bochumer setzen sich mit 85:75 (50:37) durch. Sie gehen als Spitzenreiter in das letzte Spiel des Jahres.

Das findet am 27. Dezember bei den Iserlohn Kangaroos statt. Am 2. Januar steht das nächste Heimspiel an. Die Sparkassen Stars erwarten dann die ART Giants Düsseldorf. Die sind derzeit Vierter, also deutlich besser positioniert als Lok Bernau.

„Unser Plan ist vollkommen aufgegangen. Wir konnten Bernau mit der hohen Intensität entgegentreten, die solch ein Spiel erfordert“, bilanzierte Headcoach Felix Banobre den letzten Heimauftritt in diesem Jahr zufrieden. „Wir hatten viele Widrigkeiten vor dem Spiel, aber unsere Spieler haben hart gearbeitet für diesen Sieg und ein sehr solides Spiel hingelegt. Ich bin stolz auf dieses Team“, so Banobre. Auch Geschäftsführer Tobias Steinert ist vom Charakter der Mannschaft sehr angetan: „Dieses Spiel zeigt das große Herz und den Willen dieses Teams“, sagte er.

Drei Spieler ragen heraus

Dass das Spiel Bochum gegen Bernau der Vergleich zwischen dem Spitzenreiter und dem Tabellenneunten war, war dem Spiel knapp zwei Minuten nicht anzumerken. Bernau gehörten die ersten Punkte. Mit einem 14:2-Lauf aber zeigten die Bochumer zügig, dass sie ihren Elan, ihr schnelles Angriffsspiel, ihr konsequentes Abwehrspiel nicht in der Corona-Zwangspause gelassen hatten.

Alle Bochumer wirkten über weite Strecken des Spiels frisch und hellwach – wenn auch nicht schon wieder so komplett überzeugend wie vor der erzwungenen Unterbrechung. Aus einem guten Team ragten dennoch wie zuletzt gewohnt Niklas Geske, Johannes Joos und Lars Kamp heraus.

Geske und Kamp ergänzen sich

Mit Geskes Tempo hatten die Spieler aus Bernau genauso ihre Schwierigkeiten wie bisher alle Bochumer Gegner. Das ist in dieser Liga schwer bis gar nicht zu verteidigen. Joos dagegen scheint seinen Rhythmus und seinen Wurf gefunden zu haben. In den ersten Spielen für die Bochumer war seine Trefferquote noch nicht so gut. Zuletzt vor der Corona-Zwangspause gegen Hamburg erzielte er bereits starke 28 Punkte, hatte eine Wurfquote von 61 Prozent. Gegen Bernau war sie im ersten Viertel bei seinen bis dahin zehn Punkten bei 67 Prozent. Am Ende waren es 45 Prozent.

Handarbeit: Kilian Dietz (r.) gewann mit den Sparkassen Stars gegen Friedrich Feldrappe und Lok Bernau.
Handarbeit: Kilian Dietz (r.) gewann mit den Sparkassen Stars gegen Friedrich Feldrappe und Lok Bernau. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Kamp ist darüber hinaus die ideale Ergänzung zu Geske. Auch er ist schnell, hat einen guten Wurf, verteidigt intensiv. In der vergangenen Saison musste er das Spiel der Bochumer bisweilen fast alleine tragen. In dieser Saison verteilt sich die Verantwortung auf mehrere Schultern. Die von Kamp tragen aber weiterhin genug. Er bleibt einer der Spieler mit der meisten Spielzeit.

Drei Stammkräfte fehlen

Dass mehrere Stammkräfte fehlten, war daher nicht wahrnehmbar. Mit Miki Servera, Marco Buljevic und Elijah Allen saßen drei Spieler verletzt oder zumindest angeschlagen ohne Trikot draußen, die ansonsten reichlich Spielminuten bekommen.

Wieder dabei waren dagegen zwei andere Spieler: Lamar Mallory und Marius Behr. Der US-Amerikaner Mallory hatte sich früh in der Saison verletzt. Er bekam gegen Bernau einige Minuten, um wieder in den Spielrhythmus zu kommen. Behr machte sein zweites Spiel nach langer Verletzungspause. Er bekam mehr Minuten und brachte genau das, was Banobre sich von ihm erhoffte: frische Energie von der Bank. Behr blockte in der Defensive, traf nach Schnellangriffen.

Sechster Sieg im siebten Spiel

Zufrieden mit dem Spiel seines Team war Trainer Felix Banobre zu diesem Zeitpunkt dennoch nicht. Der Bochumer Cheftrainer will immer das Optimale sehen. Mitte des zweiten Viertels war sein Team offenbar weit davon entfernt – obwohl es zumeist mit zehn Punkten führte. Banobre nahm eine Auszeit und wurde heftig laut. Die Folge war, dass Bernau bis drei Punkte herankam, näher aber auch nicht. Ende des Viertels führten die Bochumer mit 50:37. Eine Entscheidung hatten sie da noch keineswegs erreicht.

Das Team aus Bernau ließ sich nicht komplett abschütteln, blieb der erwartet unangenehme Gegner. Erst mit dem 73:54 durch Geske acht Minuten vor dem Ende war das Spiel durch, ließen sich die Bochumer auf dem Weg zu ihrem sechsten Sieg in ihrem siebten Saisonspiel nicht mehr aufhalten.
Viertel: 28:17, 22:20, 21:17, 14:21
Bochum: Geske (28), Bilski (3), Kamp (11), Mallory (2), Jung, Behr (7), Bungart (3), Joos (19), Dietz (12), Böther, Lang, Jasinski