Bochum. Immer wieder gibt es Anfragen. Doch Ex-SG-09-Trainer Farat Toku konzentriert sich auf seine Ausbildung zum Fußball-Lehrer. Es läuft gut, sagt er.
Seit Juni trifft er sich regelmäßig mit den künftigen Fußball-Lehrern, mit Ex-Größen wie Weltmeister Miroslav Klose, mit Nachwuchstrainern wie David Siebers vom VfL Bochum. Erst vor Ort an der DFB-Akademie in Hennef, seit dem zweiten Lockdown in virtuellen Videorunden. „Es macht mega viel Spaß“, sagt Farat Toku. „Die Atmosphäre ist super. Wir lernen unheimlich viel voneinander und von den hervorragenden Referenten.“ Im Frühjahr 2021 sollen die Prüfungen stattfinden. Im Erfolgsfall ist der 40-Jährige dann Fußball-Lehrer.
Einer, der seine Trainerkarriere noch weitgehend vor sich hat. Von 2015 bis zum insolvenzbedingten Rückzug aus der Regionalliga im Oktober 2019 trainierte Farat Toku erfolgreich die SG Wattenscheid 09 in der Regionalliga, zuvor war er in Wilhelmshaven Coach und wurde erstmals bundesweit bekannt, als sein SVW im DFB-Pokal gegen den BVB nach starker Leistung 0:3 verlor. Zuvor hatte Toku auch schon eine Station im Wittener Fußball, spielte bis zu seinem Laufbahnende 2013 beim TuS Heven in der Oberliga, fungierte am Haldenweg zudem auch als Trainer.
Farat Toku vermisst die Kabine, hält aber nichts von einem „Schnellschuss“
Seit Wattenscheids Finanzkollaps ist er vereinslos, auch wenn es immer wieder mal Anfragen, vor allem aus der vierten Liga, und hier und da auch konkretere Gespräche gab und gibt. „Die Kabine vermisse ich schon“, sagt Toku. Von einem „Schnellschuss“ hält er aber nichts. Toku will nur bei einem Klub mit Perspektive einsteigen, in dem er etwas entwickeln kann. Und auch das ist klar: „Ich mache den Schein nicht, um dauerhaft in der Regionalliga zu bleiben.“
Praktikum beim FC Schalke 04
Aktuell gebe es nichts Konkretes, teils auch durch die Corona-Krise bedingt mit ihren Folgen für viele Vereine. Aktuell „liegt mein Fokus ganz auf der Ausbildung“, sagt Toku. In Taktik, Psychologie, Teamführung, in allen Bereichen des Profifußballs lernt er täglich dazu. Vieles werde ihm „viel bewusster“, sagt Toku, der sein Praktikum im Rahmen der Ausbildung vor rund anderthalb Monaten beim FC Schalke 04 machte und auch Anfang Januar noch einmal bei den Königsblauen weilt.
Farat Toku: Wattenscheid 09 bleibt ein Teil von mir
Natürlich hat er auch die Entwicklung der neuen SG Wattenscheid 09 im Blick. Toku freut sich, dass sich sein Ex-Verein auf einem guten Weg befinde. Zu viel will er aber nicht mehr reden über die SG 09, dort gab es ja auch den Neuanfang. Klar aber ist: „Wattenscheid“, sagt Toku, „wird immer ein Teil von mir bleiben.“
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