Bochum. Bei Concordia Wiemelhausen gehört Pascal Schwenkler (18) zu den jüngsten Kümmerern. Früh stieg er ins Organisationsteam ein.

Von der kleinen Tribüne im Sportpark von Concordia Wiemelhausen beobachtet Pascal Schwenkler das Treiben auf dem Kunstrasen. Jugendtraining steht auf dem Programm. Der zweite Corona-Lockdown war da noch nicht in Sicht und der Verein froh, die Aktiven endlich wieder auf den Platz schicken zu dürfen. Nun ruht der Spielbetrieb des Westfälischen Fußball- und Leichtathletikverbandes (FLVW) mindestens bis Januar.

Pascal Schwenkler trifft diese Entscheidung auch, obwohl er die Fußballschuhe nicht mehr selbst schnürt. Der 18-Jährige konzentriert sich lieber auf das Organisatorische des Vereins: „Ich plane Jugendturniere und Feiern und bin Beauftragter für Sponsoren und Marketing.“ Zusätzlich verkauft der Auszubildende Speisen und Getränke in der kleinen Hütte auf der Sportanlage, trainiert zudem die Wiemelhausener Mini-Kicker.

Junges Ehrenamt- Pascal Schwenker

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    Und Schwenkler geht in seiner Rolle auf. „Das Geschehen um den Fußball herum macht mir wesentlich mehr Spaß. Natürlich ist es ein schönes Gefühl, ein Tor zu schießen. Aber ich bin eher der Planer und sehe gerne, was ich geschaffen habe“, erzählt er. Die eigenen Fußballschuhe stehen daher seit 2019 im Schrank. Das Organisieren und Planen nahm immer mehr Zeit in Anspruch. Fußballcamps in den Ferien, der Knappschafts-Cup sowie die Halloween- und Weihnachtsfeier für die Jugend – nahezu überall wirkt Schwenkler entscheidend mit.

    Das Handy steht bei Pascal Schwenkler nur selten still

    „Ich frage beispielsweise andere Vereine für Turnierteilnahmen an, kümmere mich um eine ordentliche Anreise und organisiere die Verpflegung. Gleichzeitig koordiniere ich die Helfer und spreche Sponsoren an“, erläutert der Ehrenamtliche seine vielfältigen Aufgaben. Auch die städtischen Genehmigungen wollen eingeholt und die Schiedsrichter beantragt werden. Kurz vor solch großen Veranstaltungen steht sein Handy daher nur selten still.

    Vater und Sohn sind die Hygieneschutzbeauftragten von Concordia Wiemelhausen

    Umso dankbarer zeigt sich Schwenkler deshalb für jede Unterstützung, die er bekommt – beispielsweise von seinen Eltern. Das ist naheliegend, schließlich engagiert sich sein Vater Maik Schwenkler als Jugendleiter bei der Concordia. Durch ihn lernte der angehende Sozialversicherungsfachangestellte die Abläufe hinter den Kulissen kennen, ehe er vor rund vier Jahren zum ersten Mal bei einer Veranstaltung half. Die Corona-Pandemie veranlasste Schwenkler außerdem, gemeinsam mit seinem Vater als Hygieneschutzbeauftragter zu fungieren. „An Spieltagen sitze ich vorne und kontrolliere, wer die Anlage betritt“, führt er aus. Bis Ende Oktober war das so, seitdem ruht natürlich auch in Wiemelhausen der Ball.

    Schwenkler überzeugt den Vorstand von Wiemelhausen mit seiner Arbeit

    Dass ein junger Mann in seinem Alter so viel Verantwortung übernimmt, da war der Vorstand der Seniorenabteilung zunächst skeptisch. Schwenkler überzeugte das Gremium mit seiner Arbeit, die nahezu seine komplette Freizeit einnimmt. Rund vier Stunden verbringt er nach der Arbeit täglich auf der Bochumer Sportanlage – inklusive der zwei Trainingseinheiten seiner Mini-Kicker und den Spieltagen an den Wochenenden.

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    Im kommenden Jahr soll dann der Lohn für die vorangegangenen Anstrengungen folgen. Dann möchte sich der 18-Jährige in den Jugendvorstand wählen lassen. Bis dahin gilt es, den zweiten Lockdown auszusitzen. Doch auch diese Zeit nutzt Schwenkler, um seinen Verein zu unterstützen. „Wir haben die Corona-Maßnahmen im Vereinsheim ausgebessert und den Bereich hinter der Theke etwas umgebaut“, sagt er mit Blick auf den erneuten Re-Start, der irgendwann kommen wird im nächsten Jahr. Denn Stillsitzen, das fällt dem jungen Ehrenamtler schwer.

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