Bochum. Amateurfußballer sorgen sich um ihren Job, wenn sie tagelang in Quarantäne müssen. Hordel und Wiemelhausen sehen den Verband in der Pflicht.

Die neuen Corona-Verordnungen sorgen im Amateurfußball für jede Menge Gesprächsstoff. Auch die Bochumer Westfalenligisten TuS Hordel und Concordia Wiemelhausen haben ihre Meinung und sehen beim Verband FLVW einigen Nachholbedarf.

„Dass es zur Aussetzung des Spielbetriebs kommen kann, war uns ja allen klar. Aber dann bitte mit Hand und Fuß, mit vernünftiger Begründung und einheitlich. Sachen einfach zu schließen oder zu öffnen, adressiert das Ansteckungsproblem nicht an der richtigen Stelle“, sagt Hordels Flügelspieler Philipp Dragicevic: „Ich sehe eine proaktive Handlung seitens des Verbandes im Hinblick auf eine Spielunterbrechung als zielführender an, als den Spielplan durchdrücken zu wollen.“

Hordels Dragicevic: Lange Quarantäne können sich Amateurfußballer nicht leisten

Als Alternative bringt er die Möglichkeit ins Spiel, dass der Verband enger mit den Gesundheitsämtern zusammenarbeitet. Denn was Dragicevic erlebte, als Hordel in Quarantäne musste, ist für ihn ärgerlich. „Der Verwaltungsakt, bis Spieler auf Grund einer reinen Befragung aus der Quarantäne entlassen werden, dauert bis zu fünf Tagen, was einer Arbeitswoche entspricht. Da nur ganz wenige im Amateurfußball ihren Hauptberuf sehen, ist es unmöglich ein x-tes mal seinem Arbeitgeber mitzuteilen, dass man in Quarantäne ist, weil irgendwer, der während der Ausübung eines Hobbys auf dem selben Platz stand, positiv getestet wurde“, so Dragicevic.

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Hordels Manager Versen ist für eine innovative Lösung

Hordels Manager Jörg Versen wäre für eine Fortsetzung der Liga. Ihm schwebt eine innovative Lösung vor, zum Beispiel nur eine Hinrunde stattfinden zu lassen. „Wir müssen lernen, mit der Situation umzugehen. Wichtig ist, dass die Verbände nun während der Pause einheitliche Regeln finden und an den richtigen Stellschrauben drehen“, findet Versen.

Wiemelhausens Gottschling: So kann es nicht weitergehen

Wiemelhausens Sportlicher Leiter Uwe Gottschling sieht es ähnlich, ohne sich allerdings festlegen zu wollen, wie und ob die Liga fortgesetzt werden soll: „Fest steht, so kann es nicht weitergehen. Die Verbände sind jetzt gefordert. Es kann nicht sein, dass die einen trainieren dürfen und die anderen nicht. Das ist Wettbewerbsverzerrung. Man sollte jetzt einen Schlussstrich unter die Saison ziehen, bis sich alles wieder beruhigt. Dann kann man sich zusammensetzen und gucken, ob und wie es weitergeht.“

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Hordel könnte übrigens theoretisch am Montag trainieren, denn der kleinere Nebenplatz ist keine städtische Anlage. „Wir werden uns aber solidarisch zeigen und abwarten, was passiert. Wir trainieren nächste Woche nicht“, erklärt Versen. Das Nachholspiel am kommenden Sonntag gegen Borussia Dröschede wurde abgesagt.

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