Bochum. Die Lateinformation des TTC Rot-Weiß-Silber Bochum steigt in die Bundesliga auf. Das Aufstiegsturnier fällt aus. Der VfL Bochum bleibt in Liga 2.

Jetzt ist amtlich, worüber schon seit einigen Tagen spekuliert wurde: Die Lateinformation des TTC Rot-Weiß-Silber Bochum steht als eines von drei Teams als Aufsteiger in die Bundesliga fest und darf damit auch am 12. Dezember an der Deutschen Meisterschaft in Bremen teilnehmen.

„Das Hin und Her der letzten Tage war schon heftig“, so TTC-Trainer Kai Wehmeier. Nachdem bekannt wurde, dass das geplante Aufstiegsturnier in Rüsselsheim wegen der dortigen Corona-Situation nicht würde stattfinden können, liefen bereits die Drähte zwischen den beteiligten Clubs heiß. Eigentlich hätten an der Relegation - sowohl im Standard - als auch im Lateinbereich - die beiden jeweils besten Teams der drei Zweitliga-Staffeln teilgenommen, um dann zwei Aufsteiger zu ermitteln. Dann wären sogar der TTC Rot-Weiß-Silber und der VfL Bochum (als Vizemeister im Westen) beteiligt gewesen. Doch schon im Juni war auf Verbandsebene angeregt worden, für den Wegfall der Relegation die jeweiligen Meister im Norden, Westen und Süden direkt aufsteigen zu lassen. Der VfL Bochum muss also im kommenden Jahr einen neuen Anlauf nehmen, Rot-Weiß-Silber dagegen darf jetzt jubeln.

Deutsche Meisterschaften mit RW Silber sollen in Bremen mit neun Teams steigen

Somit werden nun die Deutsche Meisterschaft im Dezember sowie die Bundesliga-Saison (ab Januar 2021) mit neun Mannschaften ausgetragen - neben dem TTC Rot-Weiß-Silber kommen auch das 1. Latin-Team Kiel und der TC Residenz Ludwigsburg hinzu. „Am Sonntag haben wir diese Nachricht bekommen - das war natürlich eine große Erleichterung, die Vorfreude ist bei allen riesengroß“, so Kai Wehmeier, der die Bochumer nun im dritten Jahr trainiert. „Angesichts der Entwicklung der letzten beiden Wochen war absehbar, dass die Relegation wohl nicht würde stattfinden können. Natürlich ist es schade für die zweitplatzierten Mannschaften und gerade für den Ausrichter in Rüsselsheim. Da wurde sehr viel Arbeit ins Turnier gesteckt“, sagt der 37-Jährige.

„Es macht mich riesig stolz, jetzt mit meiner Mannschaft den Aufstieg geschafft zu haben und diese neue Aufgabe anzugehen“, sagt Wehmeier. Immerhin hat es der TTC Rot-Weiß-Silber jahrelang vergeblich versucht, sich sportlich wieder für die erste Liga zu qualifizieren. Vor 23 Jahren hatte der Club letztmals im Oberhaus mitgetanzt, damals noch unter dem Trainerduo Klaus Rabe/Frank Schmidt. Laut Wehmeier werden die Bochumer ihre bisherige Musik bzw. Choreographie auch in der Bundesliga beibehalten. Nach dem Ende der vorigen Saison hat sich die Formation personell nur unwesentlich verändert. „Drei Leute haben aufgehört, dafür sind aus dem Einzelbereich unseres Clubs drei Neue hinzugekommen. Über 80 Prozent der Mannschaft bleiben aber gleich“, setzt Wehmeier auf Kontinuität auf dem Parkett.

Extra-Motivation für das Bochumer Team vom TTC Rot-Weiß Silber Bochum

Ob die Deutsche Meisterschaft wegen der weiterhin hohen Inzidenzrate in Bremen überhaupt stattfinden kann, ist bislang auch noch nicht absehbar. „Da wird man bis Mitte, Ende November warten müssen, um Klarheit zu haben. Die Bremer Halle ist aber ziemlich groß, eine zweite nebenan darf auch noch zur Vorbereitung genutzt werden“, kennt Wehmeier aus seiner aktiven Zeit in Velbert die Örtlichkeiten nur zu gut. Doch durch die Aufstiegsregelung sind nun gleich 18 Mannschaften (Latein/Standard) dort zu beherbergen. „Es wäre schön, wenn die DM stattfinden könnte. Vor allem, um ein Stück Normalität im Alltag zurückzugewinnen.“

Sein Team jedenfalls bekommt durch den Erstliga-Aufstieg eine zusätzliche Motivationsspritze. „Wir haben in den letzten vier Wochen extrem hart trainiert, wollten eigentlich eine Woche Pause einlegen. Die Formation war allerdings dagegen“, berichtet Kai Wehmeier. Es wird sogar auf Wunsch des Teams eine zusätzliche Fitness-Einheit hinzukommen - immerhin will man für die DM und dann auch für die fünf Bundesliga-Turniere optimal vorbereitet sein.

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