Bochum. Tanja Nebel ist Trainerin und Jugendvorsitzende beim VfL Bochum Badminton. Das sind nicht ihre einzigen Ehrenämter.

Tanja Nebel spielt schon ihr halbes Leben lang Badminton. Als Jugendspielerin hatte sie Talent, heute leitet sie den Nachwuchs selbst an. Die 24-Jährige ist Trainerin und Jugendvorsitzende beim VfL Bochum Badminton. Das sind nicht ihre einzigen Ehrenämter.

Vor zwölf Jahren hat Nebel beim VfL mit dem Badminton begonnen. Sie war immer Schwimmerin, „aber ich habe nach etwas Neuem gesucht“, sagt sie. „Badminton kannte ich von der Schule. Seitdem ich im Verein bin, hat es mich nicht mehr losgelassen.“

Der Spaß steht im Vordergrund

Für Nebel stand dabei immer der Spaß im Vordergrund, trotzdem zeigte sie ein gewisses Talent, wurde in der U15 sogar Stadtmeisterin. „Aber ich bin wohl eine bessere Trainerin als Spielerin“, sagt sie. Seit 2016 ist sie als Trainerin unterwegs, ein Jahr später machte sie die C-Lizenz. Heute leitet sie die Jugendgruppe mit einem Kollegen, den sie übrigens innerhalb von einem dreiviertel Jahr von einem Anfänger zum Bezirksliga-Spieler hoch trainiert hat.

Jeden Mittwoch und Freitag steht sie von 18 bis 22 Uhr in der Halle, denn nachdem sie die Jugend angeleitet hat, trainiert sie selbst mit ihrer Gruppe. „Meine Freunde fragen mich schon gar nicht mehr, ob ich Freitagabend etwas mache. Bei mir ist das schon in Fleisch und Blut übergegangen. Ich mag diesen Sport einfach. Er ist vielseitig, und egal ob du groß oder klein, dick oder dünn bist, du kannst hier erfolgreich sein“, so Nebel.

Soziale Verantwortung

Neben der sportlichen Förderung nimmt die 24-Jährige auch eine soziale Funktion ein. Etwa wenn Streits geschlichtet werden müssen oder Tipps für private Dinge gebraucht werden. Außerdem motiviert sie die Jugendlichen dazu, sich für die Gesellschaft einzusetzen. So hat die Jugendgruppe schon am Stadtputz oder am Brustkrebslauf teilgenommen, dieses Jahr übrigens digital. „Ich finde es wichtig, seine soziale Verantwortung als Sportverein wahrzunehmen und auch über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen“, erzählt Nebel.

Tanja Nebel.
Tanja Nebel. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Ebenfalls im Jahr 2016 begann ihr Engagement auf einer anderen Ebene im Verein: Erst wurde sie als stellvertretender Jugendvorsitzende gewählt, zwei Jahre später zur Vorsitzenden, und gerade wurde sie in ihrem Amt bestätigt.

In dieser Zeit hat sie viel hinter den Kulissen organisiert: von der nachhaltigen, mit Namen bedruckten Trinkflasche und neuen Trikots über Freizeitfahrten und Camping-Treffs bis hin zu Social Media und zum Entwurf des Corona-Hygienekonzepts. Eines ist ihr dabei besonders wichtig: „Es ist mir wichtig, die Wünsche und Anregungen der Kinder und Jugendlichen ernst zu nehmen.“

Schwieriges Zeitmanagement

Nebel bezeichnet sich als „Macherin“, war früher schon Schülersprecherin. Das Ehrenamt beim VfL Bochum Badminton ist nicht ihr einziges. Zusätzlich engagiert sich Nebel in der Geschichts-Fachschaft an der Ruhr-Uni und beim Foodsharing. Bei so vielen Ehrenämtern bleibt nicht mehr viel Zeit für weitere Hobbys, zumal Nebel im Lehramts-Studium (Geschichte und Sozialwissenschaften) an der Ruhr-Uni steil auf den Master-Abschluss zugeht. „Natürlich ist das auch mal anstrengend, ich bin immer auf Trab. Aber es macht mir ja alles viel Spaß.“

Junges Ehrenamt- Tanja Nebel ist engagiert auf vielen Ebenen

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    Wenn das Studium abgeschlossen ist und sie Lehrerin wird, dann wird das Zeitmanagement deutlich schwieriger. Doch sie will weitermachen: „Im nächsten Jahr wird sich vieles bei mir neu regeln müssen, aber mich wird der Verein nicht so einfach los. Ich genieße die Gemeinschaft hier und fühle mich beim VfL wohl. Das motiviert mich und treibt mich immer weiter an.“

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    Der VfL Bochum Badminton spielte einstmals in der 1. Bundesliga. Heute fokussiert sich der Club ganz auf den Breitensport.

    Beim VfL Bochum wird nicht nur Fußball gespielt – der Gesamtverein verfügt über viele Abteilungen, die weit über den Ballsport hinaus gehen. Eine dieser Abteilungen ist der VfL Bochum Badminton, der seit 1957 auch als eigenständiger Verein eingetragen ist und über eine große Geschichte verfügt: Die Bochumer waren einer der ersten Badminton-Clubs bundesweit und spielten einst sogar in der 1. Bundesliga.

    Mittlerweile identifiziert sich der Verein voll mit dem Breitensport. Vier Teams starten im Erwachsenenbereich, das höchste in der Landesliga. Andere betreiben den Sport nur als Hobby. Außerdem gibt es ein U19-Team, das in der Bezirksliga antritt. „Bei uns steht der Spaß im Vordergrund“, betont Tanja Nebel, die für den Gesamtverein seit 2018 als Medienwartin tätig ist: „Wir sind hier im Verein eine große Familie.“Insgesamt rund 120 Mitglieder sind beim Badminton des VfL angemeldet, davon rund 20 Jugendliche ab zwölf Jahren. Nachwuchsprobleme gibt es nicht. „Es kommen immer wieder Kinder aus den Schulen, besonders aus der Goethe-Schule“, sagt Nebel.

    Kein Wunder, immerhin finden die Trainingseinheiten fast aller Gruppen in der Sporthalle der Goethe-Schule statt. Außerdem wird die Halle an der Markstraße von der Hobbytruppe genutzt.

    Durch die Corona-Pandemie ist der VfL Bochum Badminton verhältnismäßig gut gekommen. Während des Lockdown bekamen die Mitglieder ihre Übungen digital und haben an der Coffee Cup Challenge teilgenommen, bei der es einen Federball in eine Kaffeetasse zu befördern galt.

    Als Training wieder möglich war, hatte der Verein schnell ein Hygienekonzept erstellt und kehrte auf die Platte zurück. Zurzeit laufen alle Gruppen wieder ganz normal, die Ligen haben ebenfalls Mitte August im gewohnten Rhythmus begonnen. Auch Probetrainings sind nach vorheriger Anmeldung möglich.

    Alle Infos zum VfL Bochum Badminton auf der Homepage: www.vflbochum-badminton.de