Bochum. Erstmals durfte die Frauen des VfL Bochum im Ruhrstadion spielen. Das Debüt war ein Erfolg. Das Team steht in der zweiten Runde des DFB-Pokals.

Mit ihrem Debüt im Vonovia Ruhrstadion konnten die Regionalliga-Fußballerinnen des VfL Bochum überaus zufrieden sein. Dank einer sehenswerten Leistung gegen den klassengleichen FC Viktoria Berlin zogen die Bochumerinnen nach dem 3:0 (2:0)-Sieg in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. „Ich bin wirklich sehr zufrieden“, sagte ein stolzer Paul Müller, dessen Freude nach dem Abpfiff weder zu übersehen noch zu überhören war.

Erwartet hatte er, dass die stark in das Ligageschäft gestarteten Berlinerinnen den VfL-Frauen alles abverlangen würden. Das taten sie auch über 90 Minuten, aber die Blau-Weißen zeigten deutlich, dass auch sie eine starke Mannschaft sind, dessen 8:0-Auftaktsieg in der Liga gegen den SV Budberg ebenso wenig von Ungefähr kam.

Laura Radke verpasst das frühe 1:0

Die Bochumerinnen liefen die Berlinerinnen von Beginn hoch an, attackierten sie früh, kamen so immer wieder zu Ballgewinnen. Daher ließen die ersten Tor-Gelegenheiten auch nicht lange auf sich warten. Eine davon hätte schon das 1:0 bedeuten müssen. Nach Flanke von Carolin Dej in den Strafraum hatte Laura Radke freie Bahn, ihr Schuss verfehlte aber knapp das Tor (13.).

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Auch wenn die Berlinerinnen in der ersten Viertelstunde noch zögerlich agierten, bekamen sie daraufhin mehr Zugriff auf das Spiel. In der 27. Minute kamen sie zur ersten Großchance, die VfL-Torhüterin Julia Matuszek aber vereitelte. Beide Mannschaften waren nun voll auf der Höhe, drückten auf das erste Tor. Nägel mit Köpfen machte aber die Müller-Elf.

Die Frauen des VfL Bochum (in blau) gewannen mit 3:0 gegen Viktoria Berlin.
Die Frauen des VfL Bochum (in blau) gewannen mit 3:0 gegen Viktoria Berlin. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Missverständnis in der Berliner Abwehr

Nach einem Missverständnis in der Berliner Abwehr, schnappte sich Alessandra Vogel den Ball, gewann das Sprintduell gegen Berlins Abwehrspielerin und umkurvte die Torhüterin, so dass sie in aller Ruhe den Ball zum 1:0 (32.) im Tor unterbrachte. Das schien die Gäste so aus dem Konzept gebracht zu haben, dass sie kurz nach dem Anstoß den Ball verloren, der wiederum auf die flinke Mara Wilhelm durchgesteckt wurde, sie der Berliner Hintermannschaft enteilte und gleich das 2:0 (33.) nachlegte.

„Der Doppelschlag hat Berlin zugesetzt“, meinte Müller, der seine Mannschaft in der Pause aber einschwor, ein drittes Tor nachlegen zu müssen, um auf der sicheren Seite zu sein. Müllers Vorahnung, dass die Berlinerinnen nicht aufstecken würden, bestätigte sich. Sie setzten den VfL unter Druck, der sich ordentlich dagegen zu stemmen hatte, Matuszek rettete gleich zweimal vor einem drohenden Anschlusstreffer. „Wir müssen wieder Fußball spielen“, forderte Müller lautstark von seiner Mannschaft.

Auslosung der zweite Runde am kommenden Wochenende

Kurz darauf kam der Ball zu Dej in den Strafraum, die das Auge für die besser positionierte Laura Radke hatte, die ohne Kompromisse das 3:0 (52.) erzielte. Nach diesem vorentscheidenden Treffer bemühte sich Berlin zwar weiter, doch die VfL-Frauen waren cleverer und schneller auf den Beinen, unterbanden so die Versuche der Gäste. Wurde es dennoch etwas brenzliger, war an diesem Nachmittag jedoch kein Vorbeikommen an VfL-Schlussfrau Julia Matuszek, die die Null festhielt.

„Wir haben die Vorgaben genau umgesetzt, uns nicht versteckt und unsere Stärken voll ausgespielt“, fasste Müller den Schlüssel zum Erfolg zusammen. Am kommenden Wochenende findet dann die Auslosung für die zweite Runde des Wettbewerbs statt.
VfL: Matuszek – Ann-Sophie Vogel (76. Homann), Meißner, Grendel, Brinkert – Alessandra Vogel, Angrick (88. Yaprak), Maiwald (88. Zerioul), Wilhelm – Radke (88. Schmidt), Dej (57. Kilic)
Tore: 1:0 Alessandra Vogel (32.), 2:0 Wilhelm (33.), 3:0 Radke (52.)