Bochum. Frank Benatelli ist nach vier Jahren zurück im Trainergeschäft. Bevor er bei Hordel zusagte, musste er erst eine „Grundsatzentscheidung“ treffen.
Am Donnerstagabend hat er sein erstes Training in Hordel geleitet, am Sonntag im Heimspiel gegen den TuS Bövinghausen folgt das Debüt an der Seitenlinie (15 Uhr, Hordeler Heide): Frank Benatelli ist frisch nach seiner Verpflichtung schon mittendrin im Westfalenliga-Alltag. Dabei hatte der 58-jährige Nachfolger von Holger Wortmann innerlich schon fast mit dem Trainerdasein abgeschlossen.
„Für mich war das eine schwere Entscheidung. Nicht wegen des Vereins, der ist super geführt, sondern weil es eine Grundsatzentscheidung für mich war. Mir ging es auch so gut, ich hatte keine Langeweile und wäre selber nicht aktiv auf Suche nach einem Trainerposten gegangen. Aber als die Anfrage aus Hordel kam, bin ich ins Überlegen gekommen“, sagt Benatelli. „Jetzt bin ich mit voller Überzeugung dabei.“
Stationen waren Linden, TuRu Düsseldorf und SW Essen
Seine letzte Trainerstation hatte der gebürtige Bochumer beim CSV Linden, wo er bis 2016 die Geschicke leitete. Davor war er unter anderem bei TuRu Düsseldorf und ETB SW Essen. Bis vor eineinhalb Jahren scoutete er außerdem für den VfL Wolfsburg. Seitdem konzentriert sich der ehemalige Profi, der 192 mal für den VfL Bochum auflief und mittlerweile in der VfL-Fußballschule den Nachwuchs anleitet, auf die Familie und seinen Job in Essen. Doch jetzt ist „Benna“ zurück im Fußballzirkus.
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Mit Hordel hatte er bislang noch nicht viele Berührungspunkte. „Den einen oder anderen habe ich zweimal begrüßt, das war ja mit Maske auch nicht einfach. Ich habe hier in kurzer Zeit viele sehr freundliche Menschen kennengelernt“, sagt der neue Trainer, der sich mit einem sportlichen Urteil zurückhält: „Noch bin ich mehr in der Beobachterrolle. Ich gehe ganz unvoreingenommen an die Sache heran und will meine Eindrücke erst sammeln.“
Kombinationsspiel und Ballbesitz
Für das Spiel gegen den TuS Bövinghausen, der wie Hordel noch ungeschlagen ist, muss Benatelli nicht lange überlegen, wen er in den Kader aufnimmt. Wahrscheinlich genau 16 Mann hat er zur Verfügung, wobei hinter dem Einsatz des einen oder anderen Spielers sogar noch ein Fragezeichen steht.
Auch wenn der neue Trainer über das Personal noch nicht viel sagen kann, weiß er genau, was er auf dem Platz sehen will: „Man muss natürlich immer schauen, wie es sich individuell umsetzen lässt. Aber ich lege Wert darauf, dass meine Mannschaft Fußball spielt und immer agiert, anstatt sich nur hinten reinzustellen. Ich stehe für Kombinationsspiel und viel Ballbesitz.“