Bochum. Der Streit um seinen geplatzten Wechsel zu Union Berlin soll beendet sein. Doch ein Comeback von KSC-Stürmer Hofmann gegen Bochum ist fraglich.
450 Zuschauer durften den Karlsruher SC bei der knappen Niederlage im Pokal gegen Union Berlin, dem 0:1 nach Verlängerung im Wildparkstadion sehen. 1200 Fans wollen die Badenser am Sonntag anfeuern, wenn der KSC den VfL Bochum empfängt – und nach einem Erfolgserlebnis auf ruhigere Zeiten hofft.
In den letzten Tagen drehte sich nahezu alles um Stürmer Philipp Hofmann. Der 27-Jährige wollte zu Union Berlin wechseln, KSC-Sportchef Oliver Kreuzer legte sein Veto ein, der Wechsel scheiterte an der Ablösesumme. Beim Liga-Auftakt, dem 0:2 in Hannover, sah sich der 17-malige Torschütze der Vorsaison nicht in der Lage, für den KSC aufzulaufen.
Auch interessant
Das schlug hohe Wellen. Sportchef Kreuzer mutmaßte vor laufender Kamera, der Spieler wolle seinen Wechsel womöglich erzwingen. Am Dienstag dann erklärten die Hauptdarsteller den Zwist offiziell für beendet.
Philipp Hofmann will sich nun ganz auf den Karlsruher SC konzentrieren
„Ich werde im Training und den Spielen vollen Einsatz zeigen, mich komplett auf den KSC konzentrieren“, erklärte Hofmann in einem auf der Vereinshomepage veröffentlichten Interview. Das Wechselthema sei nicht spurlos an ihm vorbeigegangen, daher habe er in Hannover nicht spielen können: „Am Ende war es eine Kopfsache, die mir erst am Abend im Teamhotel im Umfeld der Mannschaft so richtig klar geworden ist. Ich bin nicht in Streik getreten, sondern habe meine Gemütslage erklärt. Es war einfach eine menschliche Reaktion.“
Einem Comeback gegen den VfL Bochum schien nichts im Wege zu stehen, zumal der KSC wie schon im Pokal gegen Berlin (0:1) auch beim Aufstiegsanwärter in Hannover nicht enttäuschte. Doch im Angriff fehlte dem Team von Trainer Christian Eichner die Durchschlagskraft. Dass Hofmann gegen Bochum helfen kann, ist aber eher unwahrscheinlich: Am Mittwochnachmittag, Donnerstag und Freitag konnte der Topstürmer des KSC nicht trainieren. Er fehlte erkrankt (Fieber). Trainer Christian Eichner: „Wir müssen bei ihm von Stunde zu Stunden sehen, wie schnell er wieder zu Kräften kommt und in welcher Form auch immer er uns ab Sonntag helfen kann.“
Sebastian Jung spielt gegen Bochum noch nicht
Noch nicht sein Debüt gibt Neuzugang Sebastian Jung (30). Der 155-malige Bundesliga-Spieler, den der KSC am Dienstag verpflichtet hatte, soll frühestens nächste Woche eine Option sein.
In Hannover kamen bereits vier Neuzugänge zum Zug. Innenverteidiger Robin Bormuth (zuvor Fortuna Düsseldorf), Linksverteidiger Philip Heise (ausgeliehen von Norwich City), der zentrale Mittelfeldspieler Jerome Gondorf (SC Freiburg) und Außenstürmer Benjamin Goller (ausgeliehen von Werder Bremen) spielten in Eichners bevorzugtem 4-3-3-System.
Auch interessant
Letztlich soll die Saison ruhiger verlaufen als die letzte, als der KSC nur dank der besseren Tordifferenz knapp vor Nürnberg auf Rang 15 landete. Finanziell ist Karlsruhe aber weiterhin angeschlagen. Die Profis haben bereits ihren Teil zur Bewältigung der Krise beigetragen: In der kompletten laufenden Saison verzichten sie auf 10 Prozent ihres Gehalts.
Auch interessant