Bochum. Lange war er verletzt, dann in Quarantäne, im DFB-Pokal gab er sein Kurzcomeback. Danny Blum über seine schwierige Zeit, seine Ziele, den Start.
„Sehr gut“. Danny Blum zögert keine Sekunde mit der Antwort auf die Frage, wie es ihm geht. Geradezu pflichtbewusst allerdings schiebt der Außenstürmer des VfL Bochum hinterher: „Natürlich bin ich noch nicht bei 100 Prozent. Dafür war die Vorbereitung zu kurz.“ Beim Zweitliga-Auftakt des VfL am Montagabend vor voraussichtlich rund 4000 Zuschauern (20.30 Uhr/Vonovia-Ruhrstadion, keine Tageskassen) wird Blum wohl auf der Bank Platz nehmen. Und könnte nochmal für frischen Wind sorgen nach einer Einwechslung.
Allein mit dieser Option hatte Trainer Thomas Reis lange Zeit nicht gerechnet, Blum habe sich schneller wieder in Form gebracht als gedacht, wobei der Coach ihn noch nicht reif sieht für die Startelf. Zu lange fiel der 29-jährige mit dem hohen Tempo und dem starken linken Fuß aus. Erst seit rund vier Wochen ist er wieder im regulären Training. Nach rund fünf Monaten ohne Zweikampf.
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Faserrisse in der Wade: Seit März hat Blum kein Zweitliga-Spiel mehr bestritten
In der 2. Liga spielte er zuletzt im März. Vor der Corona-Pause. Gegen Sandhausen trumpfte er auf, beim letzten Heimspiel vor dem Lockdown. Drei Treffer erzielte er beim 4:4. Gegen Darmstadt, bereits leicht angeschlagen, kam er noch zum Einsatz. Dann folgte die Corona-Pause. Und für Blum eine noch längere Auszeit.
Zwei Muskelfaserrisse in der Wade, links und rechts, zwangen ihn zum Zuschauer, als sein Team nach dem Re-Start von Erfolg zu Erfolg eilte. Die Saison endete ohne einen weiteren Einsatz von Blum, der mit neun Toren und elf Torvorlagen trotzdem Topscorer des VfL war neben Silvere Ganvoula. Und als das Training wieder losging, musste er in häusliche Quarantäne. Er hatte sich mit dem Coronavirus infiziert.
Blum litt auch unter einem Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn
„Damit hatte ich nicht gerechnet, ich hatte keine Symptome“, sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion. Die kamen dann allerdings daheim, „zum Glück gingen sie aber schnell wieder weg“, so Blum. Von einem Trockenhusten berichtet er, zudem „hatte ich zwischendurch auch meinen Geschmacks- und Geruchssinn verloren“. 18 Tage lang blieb er daheim. Trainierte in den eigenen vier Wänden, so gut es eben ging, bis er vor knapp vier Wochen zurückkehrte ins reguläre Training. Erst individuell, dann wieder mit der Mannschaft. Jetzt geht sein Blick nach vorn: „Ich bin wieder gesund, ich fühle mich gut. Es geht bergauf.“
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Blum feiert sein Comeback im Pokal gegen Engers
Bereits im Pokalspiel gegen den FV Engers, beim mühelosen 3:0, feierte Blum sein Comeback, wurde rund 20 Minuten vor Schluss eingewechselt. Er will jetzt weiter an Fitness und Form arbeiten, um sich wieder für die Startelf aufzudrängen. Seinen Platz auf dem linken Flügel nimmt wohl vorerst Neuzugang Gerrit Holtmann ein, der am Wochenende wieder trainieren konnte und von Beginn an auflaufen dürfte gegen St. Pauli. Auch Holtmann ist schnell, bevorzugt das geradlinige Spiel über die Außenbahn. „Konkurrenz belebt das Geschäft“, sagt Blum. „Wir haben schon öfter gegeneinander gespielt, Gerrit ist eine gute Unterstützung für uns. So sind wir noch variabler aufgestellt.“
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Ein Wechsel ist aktuell kein Thema
Auf Sicht freilich will auch Blum wieder von Beginn an angreifen, für den VfL Bochum. Gerüchte um einen Wechsel gab es ja immer wieder während seiner Auszeit, sein Vertrag läuft nur noch ein Jahr bis Juni 2021. „Ich bin bereit, meinen Vertrag zu erfüllen“, sagt Blum. Und vielleicht komme ja auch Sebastian Schindzielorz, Bochums Sport-Geschäftsführer, auf ihn zu, um über eine Verlängerung des Kontraktes zu sprechen, sagt Blum. Bisher war das nicht der Fall, aktuell gebe es aber auch keine Anzeichen für einen Wechsel, „nullkommanull“, so der Linksaußen.
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Er konzentriere sich voll und ganz auf Bochum, auf die neue Saison, die erfolgreicher beginnen soll als die vergangene. „Bei St. Pauli ist schon Dampf unterm Kessel, wir haben die erste Pokalrunde souverän gemeistert“, sagt Blum, der längerfristige Ziele als die erste Partie noch nicht großartig formulieren mag. „Es ist sehr gut, dass wieder Zuschauer im Stadion sind“, sagt er. „Unser Ziel muss es sein, am Montag gut zu starten und möglichst die drei Punkte zu holen.“