Bochum. Zusammen mit Danilo Soares ist Simon Zoller das Gesicht zum neuen Trikot des VfL Bochum. Der Stürmer geht in sein drittes Jahr und hat viel vor.
Seit Januar 2019 ist Simon Zoller (29) beim VfL Bochum. Er kam vom 1. FC Köln. Längst ist er einer der beliebtesten Spieler beim VfL Bochum. Er geht in seine dritte Saison und ist aktuell zusammen mit Danilo Soares eins der Gesichter zum neuen Trikot des VfL. Im Interview spricht er darüber, was es mit ihm macht, wenn er auf großen Leinwänden in der Stadt zu sehen ist und was er sich für die Saison vorgenommen hat.
Hallo Herr Zoller. Danilo Soares und Sie wurden als „Posterboys“ des VfL für die Präsentation der neuen Trikots ausgewählt. Ist das auch passiert, weil sie sich so mit dem VfL Bochum identifizieren?
Simon Zoller: (lacht) „Posterboy“ – wenn man das denn so nennt, war das zwar kein Saisonziel, aber es ist natürlich ein schönes Gefühl, seinen Verein so präsentieren zu dürfen. Was für eine Ehre, den VfL Bochum gemeinsam mit Legenden wie Ata Lameck, Dariusz Wosz oder Patti Fabian in Szene setzen zu können! Man hängt auf Leinwänden im Bermuda3eck oder am Vonvia Ruhrstadion. Das macht mich schon ein bisschen stolz. Und es klingt vielleicht abgedroschen, aber mir ist Identifikation super wichtig. Das ist die Basis, um gemeinsam für einen Verein Erfolg zu haben. Daher passt das mit dem VfL für mich auch total gut, hier wird Tradition ja wirklich noch gelebt. So etwas finde ich richtig gut, allein dafür lohnt es sich, auf dem Platz alles zu geben.
Danilo Soares hat seinen Vertrag um vier Jahre verlängert. Ihrer läuft noch bis 2022. Wann steht da die Verlängerung an?
Ist es für die Frage nicht noch etwas zu früh? Alles zu seiner Zeit. Ist ja kein Geheimnis, dass ich mich hier sehr wohl fühle. Aber jetzt wollen wir erstmal eine erfolgreiche Saison hinlegen. Wir sind heiß und glauben, dass wir mit der Mannschaft durchaus was erreichen können.
In der Corona-Pause haben Sie ein besonderes Projekt angeschoben: Spende Deine Trikotnummer. Wie läuft es da?
Wir haben mehreren Vereinen aus dem Amateurbereich helfen können. Die hat die Krise mit den plötzlich ausgebliebenen Einnahmen deutlich heftiger getroffen als viele Mannschaften im Profibereich. Aber das ist die Basis, ohne die Amateurklubs, bei denen wir ja auch alle mal angefangen und immer noch viele Freunde haben, würde es die oberen Etagen nicht geben. Es war ein wahnsinnig gutes Gefühl, dass die Aktion, bei der ja auch die Amateurfußball-Initiative GABFAF mitgeholfen hat, so viele Mitmacher gefunden hat. Von überall kamen große und kleine Spenden, auch von vielen Profi-Kollegen. Das wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir unsere Power genutzt haben. Nächstes Jahr geht es weiter.
Am Montag geht es gegen St. Pauli los, voraussichtlich mit Ihnen, dem gelernten Mittelstürmer, auf Rechtsaußen. Haben Sie sich jetzt endgültig mit dieser Position angefreundet?
Ich habe überhaupt kein Problem mit der Position, wir gestalten das, je nach Gegner, ja auch sehr flexibel. Unser Ziel muss immer sein, die bestmögliche Mannschaft auf den Platz zu stellen. Das nimmt man an und haut sich rein, wo man gebraucht wird und seine Stärken einbringen kann. Mir hat das neulich mal jemand gezeigt: In bisher 34 Pflichtspielen für den VfL bin ich mittlerweile an 14 Toren direkt beteiligt gewesen. Wer mich daran messen will, der kann das gern machen. Für einen Außenspieler ist die Quote gar nicht so schlecht, finde ich.
Es dürfen wieder Fans ins Stadion. Es wird wieder lauter. Was macht das mit Ihnen?
Das hat meine Vorfreude noch mal potenziert. Ich spiele dafür, ich liebe es und bin der festen Überzeugung, dass ein starkes Miteinander aus Unterstützung von den Rängen und Vollgas auf dem Platz Spiele entscheiden kann. Ich freue mich über jeden einzelnen VfL-Fan im Stadion, der uns pusht und mithilft, dass wir unsere Spiele gewinnen. Die Stimmung hier ist ein wichtiges Element für uns.
Was sind Ihre persönliche Saisonziele, außer möglichst gesund zu bleiben und möglichst viele Spiele zu machen?
Ganz einfach: Als Teil einer Mannschaft erfolgreich zu sein, auf die die VfL-Fans und alle Unterstützer stolz sein können. Wenn wir uns füreinander reinhauen, dann hat da am Ende auch jeder einzelne persönlich etwas vom Erfolg. Ich glaube, wir haben einiges Potenzial dieses Jahr, es liegt an uns, das auf die Straße zu bringen. Gut, dass es endlich wieder losgeht.