Bochum. Für den VfL Bochum steht das erste Pflichtspiel an. Es geht im DFB-Pokal gegen Engers. In der Defensive muss Trainer Reis umbauen.
Beim VfL Bochum sind alle Beteiligten weiter streng darum bemüht, die Hygienemaßnahmen einzuhalten. Der Mittwoch aber brachte zumindest wieder etwas Normalität zurück. Erstmals seitdem Training zum Start der Vorbereitung, waren Journalisten und Fotografen zum Training zugelassen – nach Registrierung, natürlich nur mit Mundschutz und ausreichend Abstand. Sie sahen ein Training, bei dem zumindest nicht zu sehen war, mit welcher Startformation Trainer Thomas Reis am Samstag das DFB-Pokalspiel gegen den FV Engers angehen will. Dazu sagte er erst nach dem Training etwas.
Thomas Reis ist durchaus bei der Aufstellung für Überraschungen gut. Auch oder gerade im DFB-Pokal. Als es in der vergangenen Saison in der zweiten Runde gegen den FC Bayern München ging, stellte er den jungen Armel Bella-Kotchap in die Innenverteidigung an die Seite des erfahrenen Saulo Decarli. Dieses Duo wird es diesmal gegen Engers definitiv nicht geben.
Bella-Kotchap fehlt gesperrt
Decarli arbeitet in der Reha daran, ins Mannschaftstraining zurückkehren zu können. Sein bereits operierter Fuß macht weiter Probleme, Reis weiß derzeit nicht, wann er wieder mit ihm planen kann. Bella-Kotchap dagegen ist gesperrt, wäre es auch in einer möglichen zweiten Runde im DFB-Pokal. In der 88. Minute des Spiels gegen die Bayern spielte er den Ball mit der Hand, sah dafür die Rote Karte. Eine Minute später erzielte Thomas Müller den 2:1-Siegtreffer für die Münchener.
Keine Chance gibt es offenbar zudem für Reis, sein zuletzt so sicheres Innenverteidiger-Pärchen Maxim Leitsch und Vasileios Lampropoulos aufzubieten. Leitsch ist zwar ebenso wie Vitaly Janelt gesund von der der U21-Nationalmannschaft zurückgekehrt, beide werden am Donnerstag wieder mit der Mannschaft trainieren. Lampropoulos aber ist noch nicht wieder da. „Wir wissen wo er ist“, sagt Reis dazu. „Aber wir wissen derzeit nicht, wann er wieder zur Mannschaft stößt.“ Gesucht wird also der Partner von Leitsch für die Innenverteidigung.
Losilla rückt wohl in die Innenverteidigung
Stelios Kokovas wäre der nahe liegendste Kandidat. „Dann würden wir mit zwei Linksfüßlern spielen“, sagt Reis. „Das wäre möglich. Oder wir spielen mit einem ganz anderen System, einer Dreierkette.“ Es scheint aber eher, als wolle Reis am bewährten 4-2-3-1-System festhalten und habe eine anderen Spieler als Innenverteidiger gegen Engers im Kopf: Anthony Losilla.
Im Trainingsspiel am Mittwoch spielte der Kapitän zumindest schon mal auf dieser Position. Ansonsten waren die Mannschaften zu bunt gemischt, um eine mögliche erste Startformation erkennen zu können. Zu erwarten aber ist eine erste Elf ohne Überraschungen: Manuel Riemann im Tor, davor die Viererkette mit Cristian Gamboa, Losilla, Leitsch und Danilo Soares, im defensiven Mittelfeld Robert Tesche und Vitaly Janelt, im offensiven Mittelfeld zentral Robert Zulj, auf den Außen Simon Zoller rechts und Milos Pantovic links, ganz vorne Silvere Ganvoula. Reis nimmt den Pokalgegner ernst und will das auch mit der Aufstellung deutlich machen.
Blum und Holtmann als Kandidaten für die Außenbahn
Mögliche weitere Kandidaten für die Außenbahnen wären Gerrit Holtmann und Danny Blum. „Bei Danny Blum sieht es schon wieder sehr gut aus“, sagte Reis. „Er hat viel konditionellen Rückstand aufgeholt. Da wäre die Überlegung, ob man ihm vielleicht 20 Minuten Einsatzzeit geben kann.“ Holtmann hatte beim 3:1-Sieg gegen Dortmund begonnen, gegen Schalke fehlte er zuletzt aufgrund muskulärer Probleme. Er wird wohl auf jeden Fall im Kader stehen. Anders als Moritz Römling, der zuletzt in Quarantäne war, und anders als Soma Novothny. Der zuletzt verpflichtete Ungar trainierte am Mittwoch individuell. Für ihn käme ein Einsatz zu früh.
Herbert Bockhorn könnte dagegen ebenfalls wieder in den Kader rutschen. „Er scheint seine Verletzung aus dem Kopf zu haben“, sagte Reis. „Mal sehen, ob wir ihn dazu nehmen.“