Bochum. Nach einem positiven Corona-Befund am Montag und häuslicher Quarantäne gab es eine zweite Testung am Dienstag. Trainer Reis gibt sich kämpferisch.

Herber Rückschlag für den VfL Bochum: Nach einem positiven Corona-Befund im Mannschaftskreis musste das gesamte Team inklusive Trainer und Funktionsteam wie etwa Physiotherapeuten und Zeugwart am Dienstag in häusliche Quarantäne. Der Zweitligist sagte das Trainingslager in Barsinghausen, das vom Dienstag bis Freitag stattfinden sollte, kurzfristig ab. Das dort geplante Testspiel gegen den VfB Lübeck fällt aus. Ob die Partie am Freitag bei Borussia Dortmund (18 Uhr) durchgeführt werden kann, ist noch offen. Der positiv auf Covid-19 getestete Spieler sei symptomfrei, hieß es aus VfL-Kreisen.

Die Testung hatte am Montagmorgen stattgefunden, nachmittags fand noch ein Training statt, ehe das zuständige Labor die Bochumer Hygienebeauftragten benachrichtigte. Der VfL informierte die lokalen Gesundheitsbehörden, die daraufhin häusliche Quarantäne für das gesamte Team anordneten. Das Bochumer Gesundheitsamt hat dann eine Rückverfolgung möglicher Infektionsketten gestartet, um mögliche Kontaktpersonen ersten Grades zu identifizieren, auch mit Telefoninterviews. Laut Definition des Robert-Koch-Institus (RKI) zählen zu Kontaktpersonen ersten Grades „Menschen, die innerhalb der zurückliegenden zwei Tage seit der Diagnose mindestens 15 Minuten mit dem Erkrankten mit einem Abstand von weniger als zwei Metern gesprochen haben“.

Zweite Testung binnen zwei Tagen im Drive-In-Verfahren

Am späten Dienstagnachmittag wurden alle noch einmal auf Covid-19 getestet, und zwar – wie vor dem Trainingsauftakt – im Drive-In-Verfahren, bei dem die Abstriche der Spieler, Trainer und Betreuer aus dem Auto heraus entnommen werden. Am Mittwoch soll es dann mehr Klarheit geben, wann und mit wem Coach Thomas Reis das Training wieder aufnehmen kann.

Hofft, schnellstmöglich wieder trainieren zu können: Trainer Thomas Reis.
Hofft, schnellstmöglich wieder trainieren zu können: Trainer Thomas Reis. © ürgen Fromme /firo Sportphoto

Der Trainer gibt sich gewohnt kämpferisch. „Das ist natürlich ein kleiner Nackenschlag“, sagte Thomas Reis der WAZ. „Aber damit müssen wir umgehen. Das schmeißt die Mannschaft und mich nicht um.“ Er hofft, schnellstmöglich wieder trainieren und möglichst auch am Freitag in Dortmund spielen zu können.

Zweiter Corona-Fall in der Vorbereitung

Es ist bereits der zweite Corona-Fall in der Vorbereitung: Vor dem Trainingsauftakt war Danny Blum positiv getestet worden. Blum hatte zuvor aber keinen Kontakt zu Teamkollegen gehabt, so dass der Rest der Mannschaft nach zwei negativ ausgefallenen Testungen das Training aufnehmen konnte. Wie Blum muss der nun betroffene Spieler – den Namen nennt der Verein zum Schutz des Spielers nicht – zwei Wochen in häusliche Quarantäne.

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Nach dem Re-Start war der VfL Bochum sportlich bestens durch die Krise gekommen, holte in den elf Geisterspielen der Vorsaison die meisten Punkte aller Zweitligisten, erreichte noch Platz acht. Doch in der Vorbereitung läuft längst nicht alles nach Plan. Neben dem an Corona erkrankten Spieler fallen vier weitere Profis vorerst aus: Blum steckt noch im Aufbauprogramm, Saulo Decarli und Herbert Bockhorn sind verletzt, Robert Zulj ist angeschlagen (Knieprobleme).

Nächste Woche fallen in den Testspielen vier Nationalspieler aus

In den Testspielen gegen Uerdingen (0:0), Köln (2:3) und Düsseldorf (0:1) gab es zwar gute Ansätze, aber noch keinen Sieg. Der ist gegen den BVB, so denn gespielt wird, auch eher nicht zu erwarten. Und in der kommenden Woche sind noch Partien beim PSV Eindhoven (3. September) und beim FC Schalke 04 (5. September) angesetzt. Bei diesen Partien werden die von den Auswahltrainern für Länderspiele nominierten U21-Nationalspieler Vitaly Janelt und Maxim Leitsch sowie die Nationalspieler Vasileios Lampropoulos (Griechenland) und Baris Ekincier (Aserbaidschan) fehlen. Und bereits eine Woche später steht das erste Pflichtspiel im DFB-Pokal gegen Fünftligist FV Engers an. Reis sagt: „Darauf werden wir uns bestmöglich vorbereiten.“

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