Düsseldorf. Der VfL Bochum wartet in der Vorbereitung weiter auf den ersten Testspielerfolg. Gegen Fortuna Düsseldorf gab es ein 0:1.

Auf dem Weg in die Saison testet der VfL Bochum munter weiter. Diesmal ging es gegen Fortuna Düsseldorf. Der Absteiger aus der 1. Bundesliga stellt sich gerade neu auf. Die Bochumer haben dagegen weit weniger Veränderungen im Kader. Das machte sich gerade im ersten Abschnitt deutlich bemerkbar. Dennoch verlor der VfL Bochum mit 0:1 (0:1).

Trainer Thomas Reis sah eine unglückliche Niederlage. „Im ersten Abschnitt habe ich viele gute Ballstaffetten gesehen. Wir haben gefühlt auf ein Tor gespielt, haben das Spiel kontrolliert und im Griff gehabt. Dann ist da wieder diese eine Unachtsamkeit, wo wir in der Vorwärtsbewegung den Ballverlust haben, in einen Konter laufen. Daraus entsteht dann eine Ecke. Den Standard verteidigen wir dann nicht gut und dann liegst du 0:1 hinten.“

Viele junge Spieler auf dem Platz

Im zweiten Abschnitt sei es dann zu Beginn etwas hektischer gewesen. „Das lag sicherlich auch daran, dass wir viele junge Spieler auf dem Platz hatten“, sagte Reis, „viele Spieler, die letzte Saison noch A-Jugend gespielt haben. Aber wir konnten auch da Düsseldorf Paroli bieten. Wir nehmen auch aus diesem Spiel das bestmögliche mit. Natürlich wollen wir solche Spiele gewinnen. Aber Ergebnisse in Testspielen sind zweitrangig. Wir haben auch wieder einen weiteren Schritt in die richtige Richtung gemacht, auch offensiv haben wir es besser gemacht als zuletzt gegen Köln.“

Da hatte Simon Zoller auf der rechten Außenbahn gespielt. Der Angreifer des VfL Bochum hat aber immer betont, dass die Außenbahn nicht zwingend die Gegend auf dem Spielfeld ist, die er als sein natürliches Habitat betrachtet. Aber natürlich investiert er auch dort alles. Gegen Düsseldorf durfte er mal im Sturmzentrum ran. Tarsis Bonga, der in den ersten beiden Testspielen dort gespielt hatte, rückte auf die rechte Außenbahn. Die Position kennt er aus Chemnitz.

Gewohnte Aufstellung

Er ist weiterhin der einzige neue im Team der Bochumer. Herbert Bockhorn, der als Back-Up für die Rechtsverteidigerposition angedacht ist, ist verletzt. Die Bochumer machten nicht nur den eingespielteren Eindruck im Vergleich zu den Düsseldorfern, sind es zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung.

Manuel Riemann im Tor, davor die Viererkette mit Cristian Gamboa, Maxim Leitsch, Vasilios Lampropoulos und Danilo Soares. Anthony Losilla und Robert Tesche auf der Doppelsechs, Thomas Eisfeld im zentralen Mittelfeld. Über Außen neben Bonga auch Milos Pantovic. Bis auf Bonga hätte das auch eine Aufstellung der Vorsaison sein können.

Soares mit der ersten Chance

Die gewohnten Spieler neben sich zu haben, brachte dem VfL zwar mehr Ballbesitz aber kaum echte Möglichkeiten. Der aufregendste Moment der ersten Hälfte war daher der, als nach 20 Minuten der Rasensprenger im Mittelkreis anging.

Erst danach gab es die erste Torchance für die Bochumer. Einen Pass von Tesche spielte Düsseldorfs Torwart Raphael Wolf Soares in den Fuß. Der schoss direkt aus 27 Metern auf das leere Tor, aber vorbei. Wenig später vergab Zoller zwei Möglichkeiten. Die Bochumer hatten das Spiel im Griff, gefielen mit Ballsicherheit und längeren Ballpassagen sowie dem dauerhaften Bemühen, verlorene Bälle immer sofort zurück zu erobern.

Tor für Düsseldorf fällt überraschend

Düsseldorf hatte keine Möglichkeit, bis zur 43 Minute. Da musste Riemann gegen Kenan Karaman klären. Im Anschluss an eine Ecke fiel zwei Minuten später das 1:0 für Düsseldorf durch Jakub Piotrowski. Das Tor als überraschend zu bezeichnen, wäre untertrieben.

Im zweiten Abschnitt verdienten sich die Düsseldorfer die Führung. VfL-Trainer Thomas Reis hatte sechs Wechsel vorgenommen, sein Team benötigte zehn Minuten, um sich zu finden. Die Sortierungsphase hätten die Düsseldorf fast dazu genutzt, die Führung auszubauen. Der junge Paul Grave, für Riemann ins Tor gewechselt, aber zeigte, dass er zurecht im Kader des Zweitligisten steht. Er hielt zweimal gut.

Pantovic spielt abgeklärt

Er hatte ab der 61. Minute dann die vielleicht jüngste Viererkette der Vereinsgeschichte vor sich: Armel Bella-Kotchap und Stelios Kokovas in der Innenverteidigung, Moritz Römling und Pantovic auf den Außenpositionen.

Pantovic gefiel auch als Rechtsverteidiger. Er war nach Ende der Coronapause einer der auffälligsten Bochumer, hatte sich ins Team gespielt. Er wirkt weiterhin aufmerksamer, präsenter, abgeklärter als er es vor der Coronapause war. Dass er, nachdem Anthony Losilla den Platz verlassen hatte, die Kapitänsbinde tragen durfte, bestätigt seinen Stellenwert.

VfL 1. Hälfte: Riemann – Gamboa, Leitsch, Lampropoulos, Soares – Tesche, Losilla – Pantovic, Eisfeld, Bonga – Zollerdritte
VfL 2. Hälfte: Grave – Gamboa (61. Holtkamp), Kokovas, Bella-Kotchap, Soares (61. Römling) – Losilla (61. Ekincier), Janelt – Weilandt, Maier, Pantovic – Bonga