Bochum. Er ist robust, schnell, ehrgeizig: Tarsis Bonga wird auch im dritten Test in Düsseldorf angreifen. Sein Sturmkollege dagegen fällt aus.

Eine erste Duftmarke hat er in Köln gesetzt. Schneller Antritt auf der rechten Außenbahn, Zug zum Tor, kluger Rückpass auf Milos Pantovic, der beim Testspiel in der Domstadt das erste VfL-Tor der Vorbereitung erzielen durfte. Tarsis Bonga, der neue Tempomacher des VfL Bochum, soll im wahren Wortsinn für Schwung sorgen im Angriff des Zweitligisten.

Bisher hat der robuste Stürmer mit dem 1,97-Meter-Gardemaß im Training und den beiden Testpartien gegen Uerdingen (0:0) und Köln (2:3) im Wechsel mit Stammkraft Silvere Ganvoula den Part des Stoßstürmers übernommen. Eine Position, die er kennt, die er mag – ebenso wie die Rolle über die Außenbahn, wie der 23-Jährige in einem Mediengespräch per Videoschalte erklärt. Beide Positionen habe er in den letzten vier, fünf Jahren, als er in Düsseldorfs U23, in Zwickau und zuletzt Chemnitz angriff, gespielt, wobei er in der Vorsaison meist als Rechtsaußen eingesetzt wurde.

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Dort wird er nun auch beim nächsten Testspiel des VfL in Düsseldorf am Samstag (15 Uhr, ohne Zuschauer, livestream über den YouTube-Kanal des VfL) getestet, mindestens eine Halbzeit zumindest. „Ich will ihn auch auf seiner letztjährigen Stammposition sehen“, schätzt Trainer Thomas Reis die Flexibilität seines Zugangs.

Darum wechselte Tarsis Bonga zum VfL Bochum

Wichtiger als die Position ist dem Bruder von fünf Geschwistern, von denen der Bekannteste, Isaac Bonga, Basketball für Washington in der NBA spielt, aber das Grundsätzliche: „Es gibt hier sehr gute Voraussetzungen, um das nächste Level zu erreichen“, erklärt er seinen Wechsel zum VfL, wo er einen Dreijahres-Vertrag unterschrieb. „Ich will hart arbeiten, um das zu schaffen, Schritt für Schritt.“

So sieht es auch Trainer Thomas Reis, der immer wieder den Willen heraushebt, den Bonga mitbringt. Den Willen, sich zu verbessern, in jeder Einheit. An seiner Beweglichkeit, seiner Fitness, seiner Technik und daran, im richtigen Moment die richtigen Entscheidungen zu treffen, an all dem will er arbeiten, sagt Bonga – und seine Stärken, das Eins-gegen-Eins mit Tempo, seine Robustheit weiter ausbauen.

Das sind die Ziele des 23-jährigen Angreifers

Silvere Ganvoula, hier im Duell mit Kölns Jorge Mere, wird beim Spiel in Düsseldorf fehlen. Er ist angeschlagen.
Silvere Ganvoula, hier im Duell mit Kölns Jorge Mere, wird beim Spiel in Düsseldorf fehlen. Er ist angeschlagen. © Bongarts/Getty Images | Lars Baron

Letztlich „will ich den Konkurrenzkampf erhöhen, Stammspieler werden, ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft sein“, sagt Bonga zu seinen persönlichen Zielen. Um dem Team zu größtmöglichem Erfolg zu verhelfen. Ein festes Ziel habe man im Mannschaftskreis zwar noch nicht ausgemacht. „Aber jeder hat nach der Corona-Pause gesehen, zu was die Mannschaft imstande ist“, lässt er durchblicken, dass Abstiegskampf nicht das Ziel sein kann.

Abstieg mit Chemnitz war eine bittere Pille

In diesem steckte der in Neuwied geborene junge Mann mit familiären Wurzeln in der Demokratischen Republik Kongo mit Chemnitz in der Vorsaison der 3. Liga. Am Ende fehlten zwei Tore zum Klassenerhalt. Zwickau feierte, Chemnitz trauerte. „Das war schwer zu verkraften, eine bittere Pille für den Verein. Da hängen Arbeitsplätze dran. Aber es geht weiter, ich halte Chemnitz im Blick und drücke dem Verein die Daumen.“

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Für ihn selbst soll es weiter aufwärts gehen in Bochum, noch seien alle nicht bei 100 Prozent am Ende der dritten Vorbereitungswoche. Auch in der Abstimmung mit den neuen Kollegen gebe es naturgemäß noch Verbesserungsbedarf, „daran arbeiten wir im Training und auch in Gesprächen abseits des Platzes“, erzählt Bonga, der einen ruhigen, aufgeweckten, bodenständigen, zugleich ehrgeizigen Eindruck macht.

Ganvoula angeschlagen: Fünf Profis fallen beim Testspiel in Düsseldorf aus

Die nächste Bewährungschance gibt es an diesem Samstag, wenn der VfL bei Fortuna Düsseldorf zum Testspiel antritt. Dabei wird Trainer Thomas Reis wie berichtet auf Robert Zulj, Saulo Decarli, Herbert Bockhorn und Danny Blum verzichten müssen – und auch auf Silvere Ganvoula. Wegen einer Verhärtung konnte der Nummer-Eins-Stürmer schon am Freitag nicht mittrainieren. Null Risiko lautet die Devise, „es ist nichts Gravierendes“, beschwichtigt Trainer Reis, der mit 18 Feldspielern nach Düsseldorf reist. Im Angriffszentrum soll Simon Zoller starten, Bonga die rechte Flanke übernehmen.

Und vielleicht glückt dem Zugang ja sein erstes Tor für den VfL – sein primäres Ziel vor einer Partie ist das aber nicht, auch wenn „ein Tor immer gut tut“, sagt Bonga. „Aber vor einer Partie nehme ich mir lieber vor, fünf, sechs gute Abschlüsse zu haben, mich im Eins-gegen-Eins durchzusetzen. Dann kommen ein Tor oder eine Torvorlage von ganz allein.“

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