Bochum. Daniel Oehlmann ist der Nachfolger von Jürgen Heipertz in Wiemelhausen. Im Interview spricht er über das große Erbe und seine Ziele.
Jürgen Heipertz hat in Wiemelhausen eine Ära geprägt, nun hat eine neue begonnen: Daniel Oehlmann hat nach zwei Jahren als „Co“ das Traineramt beim Westfalenligisten übernommen. Im Interview verrät der 31-Jährige, was er von seinem Vorgänger mitgenommen hat, wie er sich seine eigene Handschrift vorstellt und wie er in die Zukunft blickt.
Wie sind die ersten Tage als Cheftrainer der ersten Mannschaft angelaufen?
Da ich die letzten zwei Jahre als Co-Trainer unter Jürgen Heipertz arbeiten durfte und davor drei Jahre lang die zweite Mannschaft trainiert habe, war es kein Neuland für mich. Meine Aufgaben haben sich natürlich verändert, die Intensität ist für mich deutlich höher. Aber ich arbeite da eng mit meinem Co-Trainer Steffen Köhn zusammen, ich bin kein Einzelgänger. Grundsätzlich freue ich mich auf meine neuen Aufgaben. Ich bin froh, dass mir von Vereinsseite so ein Vertrauen entgegen gebracht wurde.
Sie waren zwei Jahre lang Co-Trainer von Jürgen Heipertz, der zuvor immer ohne Assistenten auskam. Wie kam es dazu?
Ich kenne Jürgen Heipertz seit meinem 13. Lebensjahr, als ich in die U14 des VfL Bochum gewechselt bin. Er hat mich als sportlicher Leiter bis zur U19 begleitet. Auch meine letzten Jahre als Spieler bei Vorwärts Kornharpen habe ich unter Jürgen Heipertz absolviert. Später, als ich Trainer bei Post Altenbochum II war, haben wir uns wiedergesehen, kurz danach bin ich zur Concordia gewechselt. Und als ich dort Trainer der zweiten Mannschaft war, haben wir schon immer eng zusammengearbeitet. Wir verstehen uns.
Was nehmen Sie von ihrem Vorgänger mit?
Das sind viele kleine Dinge. Zum Beispiel die Persönlichkeit und Ausstrahlung, auch in der Außendarstellung. Von seiner langjährigen Erfahrung konnte ich mir viele Punkte abschauen.
Ist es ein großes Erbe, das sie antreten?
Jürgen Heipertz hat hier im Verein natürlich ein großes Standing nach den erfolgreichen Jahren. Aber ich spüre deswegen keinen besonderen Druck. Die Leute im Verein kennen mich und meine Arbeit. Ich spüre hier vollstes Vertrauen und schaue positiv nach vorne.
Wie sieht Ihre eigene Handschrift aus?
Ich bin ein Trainer, der Offensivfußball mag. Ich will mutige Spieler haben. Dabei ist mir wichtig, dass Power-Fußball gespielt wird. Wir wollen den Ball erobern, aktiv agieren und früh pressen. Ich bin keiner, der sich gerne hinten reinstellt. Mit dem Ball am Fuß macht es einfach mehr Spaß.
Wie zufrieden sind Sie mit ihrem Kader?
Voll zufrieden. Wir haben bei den Neuzugängen darauf geachtet, dass wir Spieler verpflichten, die auf diesem Niveau schon ihre Qualität nachgewiesen haben und uns sofort nach vorne bringen. Dazu haben wir den Stamm der Mannschaft aus der letzten Saison gehalten. Und auch die A-Jugendspieler, von denen zwei noch einen Kaderplatz bekommen, machen einen guten Eindruck und zeigen, dass sie wollen. Wir haben insgesamt eine gute Qualität in unseren Reihen und mit 20 Feldspielern auch bewusst nicht auf einen großen Kader gesetzt. So wird es einfacher, ein geschlossener Haufen zu werden, und das ist meiner Meinung enorm wichtig.
Was haben Sie sich für die kommende Saison vorgenommen?
Die Mannschaft hat sich in der Westfalenliga etabliert und in den letzten zwei Spielzeiten einen einstelligen Tabellenplatz belegt. Das ist grundsätzlich wieder die Region, wo wir hinwollen.
Und die persönlichen Ziele als Trainer?
Ich besitze die DFB Elite Jugendlizenz und will in absehbarer Zeit die A-Lizenz machen. Als Trainer bin ich ambitioniert und freue mich jetzt erstmal auf die neue Herausforderung als Cheftrainer in der Westfalenliga, bei einem gut geführten Verein, in dem ich mich sehr wohl fühle. Die Chance habe ich mir in den letzten Jahren erarbeitet und möchte nun mein Können auf dem Niveau unter Beweis stellen.