Bochum. Trainer Jürgen Heipertz hat bei Concordia Wiemelhausen Erfolgsgeschichte geschrieben. Nach der Saison aber ist Schluss, vielleicht für immer.
Eine Ära endet: Jürgen Heipertz hört nach dieser Saison als Trainer beim Westfalenligisten Concordia Wiemelhausen auf. Nach erfolgreichen sechs Jahren an der Glücksburger Straße mit zwei Aufstiegen, zwei Pokalsiegen und einigen Vereinsrekorden will der 61-Jährige kürzer treten. Nachfolger im Sommer wird der bisherige Co-Trainer Daniel Oehlmann.
„Es ist eine rein persönliche Entscheidung. Nach so einer langen Zeit als Trainer habe ich es mir verdient, mal etwas mehr Freizeit zu haben und nicht fast jeden Abend auf dem Platz zu stehen. Außerdem tut es der Mannschaft auch gut, nach sechs Jahren mal eine andere Ansprache zu hören“, sagt Heipertz. „Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Es war eine wunderschöne Zeit in einem tollen Verein, aber ich freue mich auch auf die fußballfreie Zeit. Da fällt natürlich eine große Last ab. Trainer zu sein, das bedeutet viel Zeitaufwand und viel Verantwortung.“
Seit 2014 ist Heipertz in Wiemelhausen
Heipertz war im Sommer 2014 nach Wiemelhausen gekommen. Er schaffte den Durchmarsch von der Bezirks- in die Westfalenliga. Beim Aufstieg aus der Bezirksliga blieb das Team sogar eine ganze Saison lang unbesiegt. Mittlerweile haben sich die Concorden unter Heipertz in der Westfalenliga etabliert, haben jedes Jahr eine bessere Platzierung erreicht. „Ich denke, dass ich einen Zeitpunkt gewählt habe, an dem ich erhobenen Hauptes gehen und die Mannschaft mit gutem Gewissen in gute Hände übergeben kann“, sagt Heipertz, bei dem der Gedanke im Winter 2018 gereift ist.
Der 61-Jährige ist schon seit 1986 Trainer. Seine erste Station war der VSV Wenden, danach stand er bei einigen Vereinen am Seitenrand – in jeder Amateurklasse außer der Kreisliga hat er trainiert. Die prägendste Zeit hatte er beim VfL Bochum, wo er mehr als 16 Jahre lang in der Jugendabteilung wirkte, zum Schluss als sportlicher Nachwuchsleiter. „Es wird bestimmt ein ganz komisches Gefühl, nach so vielen Jahren kein Trainer mehr zu sein“, glaubt Heipertz, der beim Sozialamt der Stadt arbeitet.
Abschied ist noch nicht das Laufbahnende
Den Abschied als Trainer im Sommer will er nicht unbedingt als Karriereende verstanden wissen. Definitiv aber wird er nicht am Anfang der neuen Saison woanders anfangen. „Ich werde auf jeden Fall eine Pause machen, um mich mehr meiner Freizeit und meiner Frau widmen zu können. Aber man soll ja niemals nie sagen“, so Heipertz.
In Wiemelhausen jedenfalls wird man ihn vermissen. „Es waren paradiesische Zeiten, wir mussten uns im sportlichen Bereich nie Sorgen machen. Mir wird nicht nur der Trainer Jürgen Heipertz, sondern auch ein Freund fehlen“, sagt Vereinspräsident Heiner Hanefeld. Auch der Sportliche Leiter Uwe Gottschling hat ausschließlich warme Worte für den scheidenden Trainer übrig: „Die Zeit mit ihm war eine reine Erfolgsstory. In der Vereinschronik wird er einen Ehrenplatz bekommen.“
Vom Trainer zum Fan
Heipertz fällt der Abschied ebenfalls schwer: „Ich blicke nur positiv zurück und werde nach dem letzten Saisonspiel sicher auch ein paar Tränen verdrücken.“ Eines ist ihm aber wichtig. „Meine Zeit hier ist noch nicht vorbei. Ich will, dass wir alle gemeinsam noch einmal richtig in die Tasten hauen, um uns in der Tabelle weiter nach oben zu schieben“, sagt Heipertz, der im Sommer dann vom Trainer zum größten Fan wird: „Mein Herz wird in Wiemelhausen bleiben. Ich fühle mich als Concorde, der jetzt halt mal etwas kürzer tritt.“