Bochum. Mit Bestzeit hat Sprinter Philipp Trutenat die von Corona geprägte Sommersaison eröffnet. Der TV Wattenscheid rüstet sich für die DM im August.
Philipp Trutenat hat als erster Wattenscheider Leichtathlet ein Zeichen gesetzt nach der Corona-Pause. Der Sprinter nahm bei einem Sprintmeeting unter strengen Gesundheitsvorschriften in Bremen teil – und lief gleich persönliche Bestzeit über 100 Meter. Der U23-Europameister mit der nationalen Sprintstaffel steigerte sich über 100 Meter auf 10,27 Sekunden. Bisher lag die Bestzeit des 22-Jährigen bei 10,31 Sekunden. Platz drei holte sich sein Vereinskollege Noel-Philippe Fiener in 10,54 Sekunden.
„Das ist eine bemerkenswerte Leistung“, freute sich auch Wattenscheids Manager Michael Huke über den perfekten Saisoneinstieg von Talent Trutenat. „Er hat die Zeit im Training offenbar gut genutzt.“ Und er zeigte bei dem Wettkampf unter etlichen Hygieneregelungen sein Potenzial. Beim Rennen wurde zwischen den Aktiven jeweils eine Sprintbahn freigelassen, Zuschauer waren nicht zugelassen.
TV Wattenscheid plant den einen oder anderen Wettkampf im Lohrheidestadion
Auch im westfälischen Verbandsgebiet sind ja seit diesem Montag Leichtathletik-Wettkämpfe unter entsprechenden Auflagen zugelassen, sofern die Gesundheitsbehörden vor Ort das jeweilige Konzept genehmigen. Auch der TV Wattenscheid hat Pläne. „Wir werden versuchen, in diesem Sommer den einen oder anderen Wettkampf zu veranstalten, um Lücken zu füllen“, sagt Michael Huke. Einen konkreten Termin gibt es aber noch nicht. Die ursprünglich am kommenden Wochenende geplante Deutsche Meisterschaft der Staffeln im Lohrheidestadion war schon vor Wochen abgesagt worden.
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Deutsche Meisterschaft in Braunschweig steigen Anfang August
Insgesamt freut sich Huke, dass die Athleten des TV Wattenscheid nach dem Lockdown gut trainieren konnten, auch dank der Unterstützung der Stadt. Insofern rechnet er auch mit etlichen aussichtsreichen Teilnehmern des TV 01 bei der Deutschen Meisterschaft in Braunschweig. Die Stadt Braunschweig hatte ein vom Deutschen Leichtathletik-Verband vorgelegtes Durchführungs- und Hygienekonzept, das 45 Seiten umfasst, genehmigt. Die DM wurde von Ende Juni auf den 8./9. August verlegt, ARD und ZDF wollen umfangreich live berichten.
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Es gibt zahlreiche Regeln wegen der Corona-Pandemie. So werden nicht alle Disziplinen ausgetragen, Läufe soll es wohl nur bis 800 Meter geben. Bei den Bahnwettbewerben zum Beispiel wird jeweils eine Bahn zwischen zwei Aktiven freigelassen zur Wahrung des Abstandes.
DM ist wirtschaftlich wichtig für die Leichtathletik
Zuschauer sind natürlich nicht zugelassen - und Chancengleichheit gibt es auch nicht überall. Je nach Bundesland, Stadt, Verein gab es verschiedene Trainingsmöglichkeiten. Zudem ist eine geregelte Qualifikation nicht mehr möglich. Aus sportlichen Gründen sieht Huke daher eine Medaillenvergabe bei der DM 2020 weiterhin sehr kritisch. Allerdings sieht er auch die wirtschaftlichen Zwänge für den Verband. Die (TV-)Präsenz der Leichtathletik kommt den Sponsoren und damit letztlich ja auch dem TV Wattenscheid 01 zugute.
Viele Fragezeichen: Wer darf überhaupt starten?
Teilweise noch offen ist, wer bei der DM überhaupt starten darf, was die Planung auch für den TV Wattenscheid und einige seiner 1B-Athleten erschwert. Ergebnisse aus der Hallen- und der Vorsaison werden wohl mit herangezogen, die Teilnehmerzahl ist geringer als üblich. Im Sprint könnte sie bei 16 liegen, bei den technischen Disziplinen wie Hochsprung oder Kugelstoßen bei zehn bis zwölf. „Es ist noch einiges unklar“, sagt Huke.
Olympiaathleten wie Dutkiewicz haben ihr Ticket sicher
Sicher dabei sein werden die Athleten des Perspektiv- und Olympiakaders. Vom TV Wattenscheid 01 also zum Beispiel Pamela Dutkiewicz über 100 Meter Hürden, Daniel Jasinski im Diskuswurf, Robin Erewa im Sprint sowie Hochspringerin Christina Honsel und die Werferinnen Julia Ritter und Hanna Meinikmann. Auch Marius Probst könnte über 800 Meter starten. Und Philipp Trutenat im Sprint – dank seines perfekten Saisoneinstiegs.