Bochum. Im Juni startet der Tennis-Ligabetrieb. Nicht nur ältere Altersklassen ziehen zurück, sondern auch das Herren-Ruhr-Lippe-Team vom RW Stiepel.
Die Herren des TC Rot-Weiß Stiepel sollten auch im Sommer in der Ruhr-Lippe-Liga starten. Doch aufgrund der Corona-Pandemie entschied sich die Mannschaft um Kapitän Dominik Lins dazu, nicht anzutreten. Die Stiepeler nutzen ein Angebot des Westfälischen Tennis-Verbandes. Der WTV erlaubte es bis zum 20. Mai, Mannschaften ohne Konsequenzen abmelden zu können. Der Verband hatte diese Spielzeit als „Übergangssaison“ betitelt. Sie findet auf freiwilliger Basis statt.
Damit dürfen die Rot-Weißen im Sommer 2021 wieder in ihrer ursprünglichen Spielklasse – der Ruhr-Lippe-Liga – antreten. Auch ein sportlicher Abstieg ist nicht möglich. Für die Junioren gelten ähnliche Regelungen. Da die Jugendmannschaften erst nach den Sommerferien starten, gilt der Abmeldezeitraum vom 1. bis zum 12. Juni.
Begleitet werden die Mannschaftsspiele von den allgemeinen Hygieneregeln, die für Tennisplätze gelten. Das bedeutet aktuell: keine geöffneten Umkleiden und Duschen, Abstandsregeln, keine Zuschauer sowie keine Fahrgemeinschaften zu Auswärtsspielen. Genau diese Aspekte haben die Stiepeler zu ihrem Rückzug bewegt.
RW Stiepel: Hygieneregeln führen zur Abmeldung
„Wir haben lange überlegt, uns aber dafür entschieden, keine Mannschaftsspiele unter diesen Bedingungen zu bestreiten“, erklärt Lins. Er verweist auf die Summe der Einschränkungen: „Es fühlt sich nicht nach einem ‚normalen‘ Spielbetrieb an. Der Mehrheit unserer Mannschaft war nicht danach, an den Medenspielen teilzunehmen.“
Die Damenmannschaften der TG Bochum 49 und der TG Friederika haben sich trotz „gemischter Gefühle“ für eine Teilnahme am Spielbetrieb entschieden. Beide Teams werden in der Ruhr-Lippe-Liga antreten.
Mannschaften haben gemischte Gefühle
„Wir haben uns über die Durchführung gefreut und uns spontan dafür entschieden, spielen zu wollen. Uns plagt allerdings die Sorge, dass uns eine zweite Corona-Welle erreicht und die Lockerungen wieder zurückgenommen werden“, berichtet Jennifer Swajkowski von der TG Bochum 49, die in der Ruhr-Lippe-Liga aktiv ist. Swajkowski sieht die Übergangssaison für ihre Mannschaft als Chance, weiter zusammenzuwachsen.
Ähnlich sieht es Julia Kreyenbrink, Kapitänin der TG Friederika. „Es ist ein schönes Angebot vom Verband, aber wir haben gemischte Gefühle. Da Fahrgemeinschaften vermieden werden sollen, ist es beispielsweise für Studierende ohne Auto schwierig, zu den Auswärtsspielen zu kommen“, sagt sie. Die Friederika-Damen wollen dennoch antreten.
Nico Erdmann sieht personelle Probleme
Nico Erdmann vom Herren-Verbandsligisten TC Grün-Weiß Bochum meldet seine Mannschaft ebenfalls spielbereit. „Ich empfinde es als fair, dass man nicht absteigen kann, weil viele Teams Personalprobleme bekommen werden. Die Verschiebung des Zeitplans wirft auch bei uns Fragen auf. Wir müssen jetzt unsere Arbeits- und Urlaubspläne prüfen“, erklärt Erdmann.
Bei den Altersklassen werden hingegen weitaus mehr Mannschaften zurückgezogen. Beim TC Bochum-Süd starten beispielsweise nur acht von 14 Seniorenteams. Die erste Herrenmannschaft, zwei Damen 60 sowie die Herren 60, -65, und -70 verzichten freiwillig auf die Ligaspiele.
Zudem bleiben so ausreichend Kapazitäten für den Wettspielbetrieb. „Selbst wenn es keine Rückzüge von gegnerischen Teams gäbe, hätten wir maximal 19 Heimspieltage. Darunter sind höchsten vier Termine mit zwei Meisterschaftsspielen auf der Anlage und keiner mit drei Heimspielen. Das können wir im Vorstand gut verantworten“, sagt Klaus Ehl, Vorsitzender des TC Bochum-Süd.