Bochum. Auch die hochklassigen Wasserballerinnen und Wasserballer von Blau-Weiß Bochum sind im homeoffice. Wann es weitergeht, ist derzeit zweitrangig.
Was ist das für ein verfluchtes Jahr für die Wasserballerinnen von Blau-Weiß Bochum. Erst der Wasserrohrbruch im Wiesentalbad, womit ein Großteil des spezifischen Trainings entfiel für gut vier Wochen. Einen Tag nach dem Pokalviertelfinal-Aus gegen den SV Nikar Heidelberg im Unibad Anfang März dann hockten die Bundesliga-Spielerinnen am Flughafen Düsseldorf fest, der Flieger zum Spiel in Berlin fiel aus, die Partie also – ins Wasser.
Und ein paar Tage später sind solche Nachrichten kaum der Rede wert. Die Coronakrise hat die Welt erfasst. Natürlich auch den Wasserball. Frank Lerner, der Trainer der Bundesliga-Frauen, und Peter Voß, der Trainer der Zweitliga-Männer, wissen, was auf dem Spiel steht; nämlich nicht das Spiel, sondern das Leben vieler Menschen. „Wichtig ist“, sagt Voß, „dass für den gesundheitlichen Schutz der Bevölkerung alles getan wird.“
Die Wasserballerinnen von Blau-Weiß haben ein Zwei-Stunden-Programm für jeden Tag
Dennoch halten sich die Männer von Peter Voß, halten sich die Frauen von Frank Lerner, die großteils noch jugendliche Schülerinnen sind, fit in den eigenen vier Wänden. Die Mädels, wie der erfahrene Coach zu sagen pflegt, haben Programme für zwei Wochen an die Hand bekommen, täglich rund zwei Stunden sieht das vor für draußen (Laufen mit Kraft-/Sprintübungen) und drinnen (Kraft-/Stabilisationsübungen). „Keine kann mir kommen und sagen, sie habe keine Zeit,“, scherzt der Polizeihauptkommissar. Im Ernst: „Die Mädels unterstützen sich über die digitalen Medien gegenseitig, das läuft gut.“ Das sei ein Vorteil des Mannschaftssports: der Gemeinschaftsgedanke auch in Zeiten der staatlich verordneten Isolation.
Acht (Jugend-)Nationalspielerinnen: Blau-Weiß Bochum ist auf einem guten Weg
Seine im Aufbau befindliche, blutjunge Mannschaft liegt in der 1. Liga zwar auf Rang sechs von sechs, hat sich aber bereits weiter entwickelt. Ein Beleg dafür: Mit Alexandra Greine, Antonia Merkel (zurzeit verletzt) und Torfrau Felicitas Saurusajtis stellt Blau-Weiß drei A-Nationalspielerinnen und mit Yara Bonett, Jana Stüwe, Kim Büchter, Josy Wolff und Isabell Hause fünf Nachwuchs-Nationalspielerinnen.
Keine Wettkämpfe im Schwimmen und Wasserball bis zum 31. Mai
Bis zum 31. Mai ruht der Ligabetrieb in allen deutschen Wasserballklassen definitiv, das gilt auch für alle Schwimmwettkämpfe. Ob die Saison dann fortgesetzt werden kann, ist offen. Die Männer von Peter Voß liegen auf Rang drei und würden, Stand jetzt, damit an der Aufstiegsrunde teilnehmen. Die 1. Bundesliga ist und bleibt das Ziel. Denkbar wäre es ja, dass die Wasserballer im (Spät-)Sommer weiterspielen und dann (fast) keine Pause machen bis zum Start der neuen Saison, die in der Regel im November beginnt. Voß sagt: „Das wäre möglich. Das ist im Moment aber alles zweitrangig.“