Bochum. Auch Bochums Formel-3-Piloten Lirim Zendeli hat die Coronavirus-Epidemie schwer getroffen. Dabei ging es sportlich im neuen Team bergauf.

Auch dem Bochumer Formel 3-Piloten Lirim Zendeli macht die Coronavirus-Epidemie einen dicken Strich durch seine Planungen. „Ich habe mich den ganzen Winter auf einen coolen Saisonstart in Bahrain gefreut“, sagt der 20-Jährige im Gespräch mit dieser Redaktion. „Die Enttäuschung nach der Absage ist verdammt groß.“

Anstatt zu Wochenbeginn wie geplant in den Flieger nach Bahrain zu steigen, bleibt der Fahrer aus dem Trident-Rennstall nach der Absage nun zunächst einmal in der Heimat.

Testfahrten in Bahrain liefen für Lirim Zendeli sehr gut

Dabei gab es bis vor 14 Tagen für Zendeli überhaupt noch keinen Grund, am regulären Saisonstart zu zweifeln. Mit den Testfahrten eben genau in Bahrain zeigte sich Zendeli sehr zufrieden: „Wir waren immer dann schnell, wenn wir auch schnell sein wollten.“ Mit seinem neuen 400 PS-Boliden kam er auf Anhieb gut zurecht und hatte sich nicht nur für den Saisonauftakt einiges ausgerechnet.

Der Trident-Rennstall sei viel professioneller aufgebaut als sein vorheriges Team, erklärt er. „Wir haben in den letzten zwei Wochen mehr Daten analysiert als in den vergangenen 18 Monaten bei meinem alten Team“, so Zendeli. Fast millimetergenau erfolgte die Daten-Analyse auf der Rennstrecke. Eine intensive Arbeit, die sich aber im Rennen auszahlen kann.

Penible Arbeit beim neuen Trident-Rennstall soll sich irgendwann auszahlen

In seinem neuen Rennstall fühlt sich Lirim Zendeli wohl. Jetzt muss aber erst die globale Krise überwunden werden.
In seinem neuen Rennstall fühlt sich Lirim Zendeli wohl. Jetzt muss aber erst die globale Krise überwunden werden. © Diederik van der Laan | Diederik van der Laan

Zunächst einmal weiß dadurch der Fahrer, wie er seine Performance auf der Piste steigern kann, in einem zweiten Schritt wird dann die Performance des Rennwagens verbessert. „Dadurch kann man pro Runde durchaus eine Sekunde schneller fahren wie ohne diese Arbeit“, erklärt das Rennsporttalent. Doch all die penible und intensive Analyse war zunächst einmal umsonst.

Saisonstart ist noch offen - Zendeli hofft auf den Sommer

Wann die Saison nun eröffnet wird, steht noch in den Sternen. Realistisch erscheint höchstens der 5. Juli. Dann steht der Grand Prix in Österreich auf dem Programm. Die Rennen im niederländischen Zandvoort (geplant 3. Mai) und im aktuell völlig abgeschotteten spanischen Barcelona (geplant 5. Mai) dürften eher ausfallen, als dass sie gestartet werden. „Ich hoffe, dass die Rennen während der geplanten Sommerpause aber noch irgendwie nachgeholt werden können“, brennt Zendeli darauf, sein Können auf der Piste unter Beweis stellen zu können.

Wie er die Zeit bis zu einem möglichen Saisonstart überbrücken möchte? „Ich kaufe mir jetzt wohl ein Kart und fahre zunächst einmal wieder Kartrennen, wenn das wieder möglich ist“, plant Zendeli vorerst eine Rückkehr zu seinen Rennsportwurzeln.

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Im Winter war Zendeli in Neuseeland erfolgreich

Im Winter war Zendeli sechs Wochen bei der Toyota Racing Series in Neuseeland am Start, bei der sich in der Vergangenheit auch schon aktuelle Formel 1-Piloten wie Lando Norris oder Lance Stroll in die Siegerliste eintrugen. Dies gelang dem Bochumer allerdings nicht. Nach sechs Rennen stand unter 21 Piloten Rang acht in der Gesamtwertung zu Buche.

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