Wattenscheid. Die SG Wattenscheid 09 setzt trotz eines Neun-Punkte-Abzugs fest auf den Klassenerhalt. Ein Sieg beim VfB Homberg wäre ein Schritt dahin.
Wer auf dem Weg von Ostwestfalen ins Ruhrgebiet ist, passiert in der Regel das Kamener Autobahnkreuz. Dort, so sagt Josef Schnusenberg, der die Strecke in den vergangenen Wochen sehr häufig gefahren ist, werde für gewöhnlich der Optimist zum Pessimisten.
Ob es an der Beschaulichkeit von Schnusenbergs Wohn- und Arbeitsort Rheda-Wiedenbrück liegt, könne er nicht sagen. Etwas trostloser mutet für den Reisenden gen Ruhrgebiet der landschaftliche Wandel jedoch durchaus an. Es ist daher bemerkenswert, dass der 78-Jährige - zumal in seiner Funktion - ein Gegenstück dazu bildet. Denn der ehemalige Präsident des Bundesligisten FC Schalke 04, der derzeit dem Aufsichtsrat des Regionalligisten SG Wattenscheid 09 angehört, klingt bei den Ausführungen über sein momentanes Sorgenkind alles andere als trübsinnig.
Schnusenberg ist von Trainer Toku und seinem Team überzeugt
Vielmehr ist seiner Stimmungslage eine frohe Zukunftserwartung zu entnehmen. Die speist sich dieser Tage vor allem aus der Nachricht, dass die Mannschaft weiter in der Regionalliga um Punkte kämpfen darf. So auch an diesem Samstag (14 Uhr) beim Aufsteiger VfB Homberg. Und wahrscheinlich, so prognostiziert es Schnusenberg, auch in der folgenden Saison. Diese Erwartungshaltung wäre minder überraschend, wenn dem Ensemble um Trainer Farat Toku nicht neun Meisterschaftspunkte abgezogen würden. Das bringt die Insolvenzeröffnung am kommenden Dienstag, 1. Oktober, mit sich.
Der Kampf um den Klassenerhalt wird zu einem beispiellosen Kraftakt. Aber: „Das kriegt der Farat mit den Jungs hin“, meint Schnusenberg. Aus zehn bisher gesammelten Punkten wird in Kürze einer, heute könnten drei Zähler hinzu kommen.
Aufsteiger Homberg spielt bisher eine schwache Saison
Neu-Regionalligist Homberg spielt eine schwache Rolle, hat keine seiner zehn Partien gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Stefan Janßen holte lediglich fünf Zähler, rangiert damit noch auf dem letzten Tabellenplatz, den ja - die neun Verlustpunkte im Hinterkopf - im Grunde die SGW belegt. Umso erstaunlicher, dass es neben Schnusenberg noch weitere Optimisten an der Lohrheide gibt: „Das rettende Ufer ist trotz des Abzugs nicht weit weg“, sagt etwa Kapitän Nico Buckmaier.