Bochum. Die Langstreckenläuferin des TV Wattenscheid hat Olympia 2020 im Blick. Doch die Konkurrenz innerhalb von Deutschland ist aktuell sehr stark.

Erst war es das Zwerchfell, was sie zum Abbruch des Wettkampf zwang. Dann machte ihr die Ferse Probleme. In vergangenen großen Wettkämpfen hatte es Laura Hottenrott nicht immer leicht, ihr Körper machte ihren Zielen einen Strich durch die Rechnung. Nun will die Langstreckenläuferin vom TV Wattenscheid wieder angreifen. Die Ziele sind groß.

„Es ist wie beim Mannschaftssport. Man gewinnt und verliert Rennen“, sagt die 27-Jährige rückblickend auf ihre negativen Momente. 2018 freute sie sich, als sie vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) zur Europameisterschaft in Berlin nominiert wurde, ins Marathon-Team. Doch bei ihrem Wettkampf zwickte das Zwerchfell und sie musste bei Kilometer zwölf aussteigen. Deutschland fiel aus der Teamwertung.

Enttäuschung beim Marathon

Geknickt war sie auch beim Hannover Marathon im April diesen Jahres. Nach wenigen Kilometern spürte sie Schmerzen an der linken Ferse, im Bereich der Achillessehne und musste verletzt das Rennen beenden. „Das war sehr bitter, weil ich vorher gut in Form war. Sowohl bei Zehn-Kilometer-Wettkämpfen als auch im Leistungstest“, erzählt sie. Ihr Wille, das Ziel zu erreichen, liege immer bei 100 Prozent. „Als Profisportlerin gehe ich bei meiner Geschwindigkeit auch immer volles Risiko“, sagt sie.

Das muss sie auch, denn es geht für sie schließlich um Normen, die sie im Blick hat. Für die Europameisterschaften im Halbmarathon 2020 in Paris und für die später folgenden Olympischen Spiele in Tokio, dann beim Marathon. „Mein langfristiges Ziel ist es, beim Marathon unter 2:30 Stunden zu laufen“, sagt Hottenrott. Ihre aktuelle Bestzeit ist 2 Stunden 32 Minuten. Ob es für eine Nominierung durch den DLV für Olympia reicht, bleibt abzuwarten. „Wir haben zurzeit in Deutschland einige starke Frauen, jede will es schaffen.“

Zwei Äthiopierinnen als Gegnerinnen

Zu ihren Konkurrentinnen gehören die Zwillinge Anna und Lisa Hahner, Katharina Heinig, Fabienne Amrhein, Anja Scherl und dazu noch die beiden eingebürgerten Äthiopierinnen Fate Tola (2016) und Melat Yisak Kejeta (März 2019). Dass der DLV die beiden Afrikanerinnen für sich starten lässt, kommt bei den anderen Läuferinnen nicht gut an. Denn die Startplätze bei großen Rennen sind begrenzt.

Laura Hottenrott möchte alles dafür geben. Im Herbst greift sie beim Köln Marathon nach der ersten Norm. Ob sie auf der vollen oder halben Marathondistanz startet, weiß sie noch nicht. Die andere Norm möchte sie dann im Frühjahr 2020 knacken. Zum Warmlaufen wird die gebürtige Kasslerin im September an der Deutschen Meisterschaft über 10.000 Meter in Siegburg antreten.

Training mit dem Rad und im Wasser

Im Training baut sie lange Läufe bis 35 Kilometer ein und fährt lange Strecken mit dem Rad. Um den Körper nicht zu überfordern, splittet sie Einheiten auch mal: „Dann bin ich zum Beispiel 90 Minuten laufen und direkt im Anschluss 60 Minuten beim Aquajogging, um auf die Dauer eines Wettkampfes zu kommen.“