Wattenscheid. Kaya unterschreibt einen Vertrag bis 2020 und trifft im Retterspiel der SG Wattenscheid 09 gegen Schalke 04 vor 8000 Fans zum 2:2-Endstand.

Es herrschte ein Hauch von Bundesliga-Atmosphäre, als der FC Schalke am Sonntag zum „Retterspiel“ der SG Wattenscheid im Lohrheidestadion auflief. Rund 8000 Zuschauer füllten die Ränge, so viele wie seit dem Zweitliga-Abstieg nicht mehr. Die Königsblauen waren dabei zwar zahlenmäßig im Vorteil, die Stimmung aber machten die Fans der SG 09. Dazu trug das mitreißende Spiel seinen Teil bei: Die Wattenscheider zerrissen sich gegen den Bundesligisten, am Ende stand ein 2:2 (0:1), das vor allem die Gastgeber zufrieden stimmte.

Schalke mit einigen Stars und vielen Talenten

Die Schalker hatten einige Stars mitgebracht – ob Ahmed Kutuncu, Sebastian Rudy oder Neuzugang Benito Raman – aber auch viele Nachwuchstalente durften sich im Test gegen den Regionalligisten beweisen. Die SG 09 hatte ohnehin alles aufgeboten, was sie zu bieten hat. Für die Zuschauer kündigte sich ein echtes Schmankerl an, und so herrschte im Stadion von der ersten Minute an beste Stimmung.

Wattenscheid-Spieler Nicolas Hirschberger (M.) gegen Sandro Plechaty (l.) und Görkem Can.
Wattenscheid-Spieler Nicolas Hirschberger (M.) gegen Sandro Plechaty (l.) und Görkem Can. © Dietmar Wäsche / FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Die Wattenscheider schrien gleich zu Beginn erstmals auf, denn der erste Angriff ging an die Gastgeber. Der Eckball von Cellou Diallo brachte jedoch nichts ein. Schon bei der nächsten Aktion feierten die Schalker: Ahmed Kutuncu war durchgebrochen und schob den Ball an 09-Torhüter Florian Kraft vorbei (5.).

Wattenscheid spielt diszipliniert

Danach übernahmen die Schalker die Initiative, die Wattenscheider Fans bejubelten dennoch jede Grätsche und jeden Doppelpass ihres Teams. Die SG 09 kämpfte tapfer, blieb taktisch diszipliniert und hielt gegen den Bundesligisten gut dagegen. So gut, dass die richtig großen Möglichkeiten bei Schalke ausblieben. Für die größten Offensiv-Akzente sorgten Ramans Schuss ans Außennetz (13.), Kutuncus Versuch aus der Ferne (25.), ein Solo von Amine Harit (34.) und erneut Raman (39./44.).

Die Zuschauer im Lohrheidestadion machten auch die Welle.
Die Zuschauer im Lohrheidestadion machten auch die Welle. © Dietmar Wäsche / FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Auch die Gastgeber blieben nicht ohne Chancen. Bei einem verpatzten Abschlag von 04-Keeper Markus Schubert verpasste Diallo knapp (22.), und eine Hereingabe von Jeffrey Obst hätte Marwin Studtrucker beinahe verwandelt (27.). Letztlich nutzten nach dem frühen 1:0 aber beide Teams ihre Möglichkeiten nicht. Mit einem knappen Ergebnis ging es unter dem Jubel der Wattenscheider Fans in die Kabinen. Die Schalker waren da schon wesentlich verhaltener.

Viele Wechsel in Durchgang zwei

Nach dem Seitenwechsel wechselten beide Mannschaften nach und nach durch, bei Schalke durfte nun größtenteils der Nachwuchs ran. Das Bild blieb das gleiche: Die Königsblauen bestimmten das Spiel, bissen sich an der Wattenscheider Hintermannschaft aber die Zähne aus. In der 54. Minute sorgte dann eine Einzelaktion für den zweiten Treffer des Tages: Steven Skrzybski versuchte es aus rund elf Metern und setzte den Ball genau neben den Pfosten – Kraft streckte sich vergeblich.

Noch während die Schalker halbherzig feierten, geriet das Stadion zum Beben: Drei Zeigerumdrehungen nach dem 0:2 knüpfte Jonas Acquistapace Matija Nastasic den Ball ab und legte rüber auf Nico Buckmaier, der nur noch einzuschieben brauchte (57.). Daraufhin wurden die Wattenscheider mutiger und kamen tatsächlich zum Ausgleich: Nach einem langen Ball blieb Rückkehrer Güngör Kaya, der am gleichen Tag einen Vertrag bis 2020 unterschrieb, vor dem Tor cool und ließ die Stimmung explodieren – 2:2 (70.).

Wattenscheid wechselt in den Kampfmodus

Danach schaltete die SG 09 wieder in den Kampf-Modus und hielt das Ergebnis bis zum Ende. So gehörte der Applaus schließlich ganz allein den Wattenscheidern.