Wattenscheid. . An diesem Montag bittet Farat Toku zum Trainingsauftakt der SG Wattenscheid 09. Der Fußball-Regionalligist nimmt Stellung zur finanziellen Lage.
Rückblende: Zu Beginn dieses Jahres bat Trainer Farat Toku seine Spieler trotz ungeklärter finanzieller Lage zum Trainingsauftakt. Bei eisigen Temperaturen bereitete sich ein kleines Grüppchen auf dem Rasenplatz gleich neben dem Lohrheidestadion auf den sportlichen Ernstfall vor, von dem kein Spieler wusste, ob er überhaupt noch einmal eine Rolle spielen würde.
Viele Testspieler beim Trainingsauftakt
Die Gegenwart: Am Montag wird der Trainingsbetrieb bei der SG Wattenscheid 09 wieder Fahrt aufnehmen. Das Grüppchen ist deutlich kleiner als noch im Januar, einige Spieler, die damals noch unter Vertrag standen, haben den Verein verlassen. Neun Mann werden nach aktuellem Stand das SGW-Trikot in der kommenden Saison tragen. Dazu gehört auch Jonas Acquistapace, der am Freitag bei der SGW unterschrieb. Das Signum von Torhüter Florian Kraft wird wohl am Montag folgen. Außerdem testet Toku einige Akteure, die für die Unterschrift eines Arbeitspapiers infrage kommen könnten. Das alles geschieht vor dem Hintergrund einer erneut unklaren finanziellen Lage.
Verein nimmt Stellung zu den hohen Altlasten
Wie diese Redaktion erfuhr, plagt sich der Klub weiterhin mit zu hohen Altlasten herum, stehen Sponsoren auf dem Absprung, wollen Mitglieder den Aufsichtsrat verlassen, sind eingehende Gelder gepfändet. Am Samstag reagierten die Verantwortlichen des Regionalligisten mit einer Stellungnahme auf den am Donnerstag veröffentlichten Bericht dieser Redaktion. Doch die Fans, die auf lückenlose Transparenz und ein klares Dementi gehofft hatten, wurden enttäuscht.
Immerhin jedoch ist es als positiv zu sehen, dass sich die Führungsriege der Wattenscheider überhaupt einmal zu vereinspolitischen Themen zu Wort meldete.
Die Etats für die kommenden zwei Jahre sollen gesichert sein
Dass es weiterhin hohe Verbindlichkeiten gibt, die bald abgelöst werden müssen, bestätigten die Vereins-Verantwortlichen nicht nur. Sie betonten, dass es eine höhere Summe sei als 260.000 Euro, die den Klub belaste, die Fälligkeit der Darlehenssumme von Oguzhan Can sei aber „auf einen späteren Termin verschoben worden“ als der 30. Juni 2019.
Die SG Wattenscheid 09 betont in diesem Zusammenhang, dass „die Etats für die beiden kommenden Spielzeiten hauptsächlich durch Investitionen des Aufsichtsratsvorsitzenden Oguzhan Can (Gesellschafter und Geschäftsführer Can Group / WTC Camp Sports) und dem Aufsichtsratsmitglied Hans Mosbacher (Gesellschafter und Geschäftsführer Stölting Service Group) gesichert“ seien, heißt es in der Stellungnahme.
Zukunft wichtiger Sponsoren ist unklar
Zudem bestätigte der Klub indirekt einen Streit im Aufsichtsrat. Auffällig ist, wie die SGW-Funktionäre die Thematik um die nach Informationen dieser Redaktion vor dem Absprung stehenden Sponsoren Autohaus Wicke und sportspar.de kommentierten. Eine deutliche Klarstellung bleibt aus, ob diese Sponsoren an Bord bleiben. Es gibt lediglich einen Dank für die bisherige Partnerschaft und die Aussage, dass man diese und weitere starke Sponsoren für die Zukunft benötige, „um den Verein kurz-, mittel- und langfristig auf gesunde Füße zu stellen“.