Die Spieler des VfL gaben sich mal wieder einsichtig: alles gegeben, zweite Halbzeit vergeigt, ein schwarzer Tag, so der Tenor. Und: Mit dem Trainer habe man kein Problem.

Christoph Dabrowski: Wir haben von Beginn an Druck aufgebaut, kriegen aber jedes Mal den Ausgleich, das ist einfach zu einfach. Ich weiß nicht, was da in den Köpfen los war. Wir haben alles versucht, aber am Ende stehen wir wieder mit leeren Händen da, das sieht man ja auch an den Reaktionen der Fans, die sind so brutal enttäuscht wie wir auch. Dass die Fans den Trainerwechsel fordern, macht die Sache nicht einfacher für uns. Wir haben zur Zeit die Scheiße am Hacken, da kann der Trainer auf der Bank auch nichts machen.

Diego Klimowicz: Die erste Halbzeit war nicht perfekt, aber o.k. Wir haben zwei Tore gemacht, Mainz hat im ganzen Spiel nur drei, vier Chancen gehabt und macht daraus drei Tore. In der zweiten Halbzeit haben wir zu lange und hohe Bälle gespielt gegen die langen Mainzer, wir hatten keine Disziplin und keine Ordnung. Dass die Fans den Trainerwechsel fordern, ist in dieser Situation normal, zwischen Mannschaft und Trainer gibt es aber kein Problem. Wir müssen uns jetzt sofort neu einstellen auf das schwere Spiel gegen Schalke am Dienstag, alle müssen die Enttäuschung schnell wegstecken.

Philipp Bönig: Es ist schwer, nach so einem Spiel Worte zu finden. Es fing gut an für uns, und ich hatte nicht das Gefühl, dass heute etwas anbrennen könnte. Mainz macht aber aus vier Chancen drei Tore, da haben wir uns sehr dumm angestellt. Das Verhalten der Fans hat die Mannschaft speziell in der ersten Halbzeit nicht beeinflusst, nach dem Rückstand wurde der Unmut natürlich lauter. Dafür muss man Verständnis haben, so wie in der zweiten Halbzeit dürfen wir nicht spielen. Die Mannschaft hat aber einen guten Draht zum Trainer. Ich habe das schon öfter gesagt: Die einzigen, die verantwortlich sind, ob wir die Punkte holen oder nicht, sind die elf Spieler, die auf dem Platz stehen. Es war ein schwarzer Tag für uns, aber wir haben jetzt nicht viel Zeit. Im Pokalderby gegen Schalke kann man viel reparieren, da muss jetzt ein Sieg her.

Andre Schürrle (18), zweifacher Torschütze der Mainzer: Aufgrund der zweiten Halbzeit haben wir verdient gewonnen. Ich freue mich natürlich über meine beiden Tore und dass ich in der nächsten Woche meinen ersten Profivertrag in Mainz unterschreiben darf.

Christian Heidel, Manager FSV Mainz: Ich drücke dem VfL die Daumen, hier wird seit vielen Jahren gute Arbeit gemacht. Dass sich das Fußballgeschäft geändert hat in den vergangenen Jahren, haben manche Fans hier wohl nicht verstanden. Eine Atmosphäre wie heute habe ich in der Art noch nicht erlebt, das spielt dem Gegner natürlich auch in die Karten. Mit einem Heimspiel hat das nichts mehr zu tun.