Es gibt einige Anzeichen, die Mut machen bei der SG Wattenscheid 09. Doch der Verein wandelt weiterhin auf einem schmalen Grat. Ein Kommentar.

Mit einem ernüchternden Resultat verließen die Zuschauer am Samstag das Lohrheidestadion. Und dennoch hatte man das Gefühl, dass der fast schon totgesagte Verein SG Wattenscheid 09 lebt. Und weiterleben kann.

Es sind zum einen Kleinigkeiten und zum anderen große Namen, die Anlass zum vorsichtigen Optimismus geben. Gegen Bonn und Rödinghausen kamen zusammen mehr als 1700 Zuschauer, eine gute Zahl. Die Monatsgehälter in diesem Jahr an die Spieler, die Trainer sind, wie man hört, pünktlich überwiesen worden. Woanders eine Selbstverständlichkeit – in Wattenscheid seit Jahren eher die Ausnahme.

Es gibt neue Sponsoren, zuletzt stiegen SportSpar.de als Hauptsponsor und das Autohaus Wicke als Premium-Partner ein. Es gibt, allen voran, den neuen Sportdirektor namens Peter Neururer. „Ein gewisser Aufschwung ist zu spüren“, sagt 09-Kapitän Nico Buckmaier. „Peter Neururer hat für den Verein Strahlkraft. Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“

Mitgliederversammlung am Freitag

Am Freitag steigt die Mitgliederversammlung, neue Aufsichtsräte sollen gewählt werden. Darunter Ex-Schalke-Präsident Josef Schnusenberg. Noch ein großer Name.

Es liegt dann an Oguzhan Can, dem Aufsichtsrats-Vorsitzenden, nach Monaten des Bangens vor einer Insolvenz Klartext zu reden. Can muss den Mitgliedern erklären, wie es um die Finanzen bestellt ist. Wie es weitergehen soll.

Alle Verträge laufen aus

Es ist ja längst nicht alles gut bei 09. Die Verträge der Trainer und aller (!) Spieler laufen am Saisonende aus, während viele Konkurrenten ihre Kader für 2019/20 im Kern beisammen haben – und natürlich auch bei den Leistungsträgern der SG 09 anklopfen. Peter Neururer ist davon überzeugt, dass Trainer Farat Toku bleibt, dass mit ihm viele Schlüsselspieler bleiben. Voraussetzung: Wattenscheid spielt auch 2019/20 in der 4. Liga.

Sehr viel, von den neuen Sponsoren über den Trainer, die Spieler bis hin zu Sportdirektor und Aufsichtsrat, hängt vom Klassenerhalt ab. Ein schmaler Grat.