Bochum. Der VfL kann seine spielerische Schönheit nicht in ausreichend Tore umsetzen. Fehler nach Standards kosten den Sieg. Fünf Aspekte nach dem 1:2.

  • Viel Ballbesitz - wenig Effektivität heißt es derzeit beim VfL Bochum
  • Im Abschluss fehlt noch die Konsequenz
  • In Nürnberg dürfen sich die Fehler bei Standardsituationen nicht wiederholen

Drittes Heimspiel, zweite Pleite. Nach dem 1:2 gegen den FC Heidenheim muss der VfL Bochum am Donnerstag in Nürnberg (20.30 Uhr) Boden gutmachen. Fünf Aspekte nach der Niederlage.

Der Ausgezeichnete: Felix Bastians wurde vor dem Spiel für seine faire Aktion beim Darmstadt-Spiel ausgezeichnet mit der Fair-Play-Plakette der Deutschen Olympischen Gesellschaft. Und spätabends stand der Kapitän in der WDR-Fernsehsendung „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ noch einmal telefonisch Rede und Antwort. Stolz sei er schon auf die Auszeichnung, verriet Bastians - aber auch froh, wenn wieder ein Stück weit Normalität einkehrt.

Die Standards: Alle drei Gegentore der letzten beiden Partien fielen nach verlorenen Kopfballduellen, immer nach einer Ecke oder einer Freistoßflanke. Ein Manko, das eigene spielerische Schönheit am Ende zerstört.

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Ballbesitz und Abschluss: Topwerte in allen Statistiken - aber Heidenheim gewinnt. Im Abschluss war der VfL nicht zwingend genug, zögerte zu lange, Pech bei Stögers Pfostenkracher kam hinzu. Die Konsequenz im Abschluss fehlt zu oft. Spielerisch wusste Bochum ja zu gefallen, ließ den Ball laufen, drängte Heidenheim in Durchgang zwei komplett zurück. 68 Prozent Ballbesitz hatte Bochum, 626 Pässe zählten die Statistiker - der FCH brachte es auf 276. „Wenn wir so weiterarbeiten, dann werden auch die Tore und die Ergebnisse wieder kommen“, sagte Trainer Ismail Atalan.

Der linke Flügel: Pass Kevin Stöger - Antritt und Auftritt Robbie Kruse. Oft war es diese Kombination, die am Sonntag für die Aha-Effekte sorgte. Der flinke Australier entwischte Heidenheim das ein ums andere Mal, nicht nur beim Tor wurde er bedient von Stöger. Der Österreicher sorgt im zentralen Mittelfeld mit seinen Pässen in die Tiefe für die fußballerisch höheren Momente, ist zudem enorm fleißig, hatte mit 119 die meisten Ballkontakte aller Akteure. Dazu kommt links der weit aufrückende, spielstarke Danilo Soares - eine „Waffe“ des VfL. Die rechte Seite hat sicherlich genauso viel Potenzial mit Stefano Celozzi und Sidney Sam auf den Flügeln - aber auch noch Nachholbedarf. Was angesichts mangelnder Spielpraxis in der Vorsaison nicht verwundert.

Tesche rückt immer näher ran

Die Optionen: In der Offensive setzte Trainer Atalan überraschend auf ein 4-4-2 mit Johannes Wurtz und nicht mit dem Darmstadt-Torschützen Dimitrios Diamantakos an der Seite von Lukas Hinterseer. Beide - Wurtz und Hinterseer - blieben blass. Wahrscheinlich wird in Nürnberg, wie allgemein von Atalan bereits angedeutet, im Angriff rotiert.

Optionen für Kader und Startelf gibt es einige. Mittelfeldmann Robert Tesche hat wieder ein paar Trainingseinheiten mehr mit der Mannschaft verbracht. Flügelstürmer Jannik Bandowski ist seit ein paar Tagen zurück im Mannschaftstraining. Rechtsverteidiger Jan Gyamerah wurde erstmals seit Auftaktspiel und Verletzungspause eingewechselt. Auch „Zehner“ Thomas Eisfeld meldet sich zurück. Gegen Dresden wurde er wegen seiner Rückenprobleme früh ausgewechselt, verpasste dann zwei Partien. „Ich bin jetzt wieder fit und hoffe, dass ich im nächsten Spiel wieder zur Mannschaft stoßen kann“, sagte Eisfeld am Sonntag bei „Radio Bochum“. Auch Torwart Manuel Riemann (nach Muskelfaserriss) könnte wieder ein Kandidat sein.