Es wird weitergehen beim VfL Bochum, ob längerfristig mit oder, wahrscheinlich, kurzfristig ohne Sportvorstand Christian Hochstätter. Der Manager verhandelt ja mit dem Hamburger SV, und der Verein hat ihm dafür schon einmal grünes Licht gegeben (s.a.: Bericht im Hauptteil dieser Ausgabe). Sollte der 53-Jährige, der gestern nicht zu erreichen war, bereit sein, unter dem HSV-Vorstandsvorsitzenden Dietmar Beiersdorfer als Sportdirektor zu arbeiten, dürfte dem Wechsel nicht mehr viel im Wege stehen.
Der VfL erhielte vom HSV eine ordentliche Ablösesumme, von einem siebenstelligen Betrag ist auszugehen bei einer Vertragslaufzeit von noch fast vier Jahren. So lange schließlich hatte sich Hochstätter an den VfL gebunden mit seiner Unterschrift Mitte September.
Villis bleibt gelassen
Nach Informationen des „kicker“ Sportmagazins will der HSV ja noch in dieser Länderspielpause einen neuen Sportchef, demnach Christian Hochstätter präsentieren. Der Hamburger Aufsichtsrat habe sich nicht einstimmig, aber mehrheitlich auf ihn verständigt, ebenso der für diese Verpflichtung zuständige HSV-Vorstandsvorsitzende Beiersdorfer. Zuvor hatten bereits zwei Kandidaten (Nico-Jan Hoogma, Horst Heldt) abgesagt.
Bochums Aufsichtsrats-Vorsitzender Hans-Peter Villis, der nach Rücksprache mit seinem Stellvertreter Martin Kree dem Sportvorstand das Okay für die Verhandlungen gab, sieht diesem ambitionierten Hamburger Zeitplan gelassen entgegen: „Da bin ich ja mal gespannt“, sagte er.
Schließlich hatte er bis Montagnachmittag noch keinen Anruf vom Hamburger SV erhalten. Noch gebe es auch keine Entscheidung, betonte Villis zu dieser Zeit, weder von Hochstätter/Hamburg noch vom Aufsichtsrat des VfL, ob man den Vorstand im Fall des Falles ziehen ließe. Allerdings darf man solche im Fußballgeschäft üblichen Worte bereits als Teil der Verhandlungsstrategie verstehen: Es geht schließlich um viel Geld. Und der VfL müsste ja gleichfalls einen neuen Sportvorstand suchen.
Sieben Spieler auf Länderspielreisen
Es wird weitergehen beim VfL Bochum, ob mit der ohne Christian Hochstätter. An diesem Dienstag bittet Trainer Gertjan Verbeek seine Profis zu den ersten Einheiten, die Gruppe wird überschaubar sein. Es ist Länderspielpause, und gleich sieben (junge) VfL-Spieler sind unterwegs. Arvydas Novikovas (Litauen) und Peniel Mlapa (Togo) wurden für die A-Kader berufen, Dominik Wydra (Österreich) und Pawel Dawidowicz für die U21, der Pole aber verzichtet darauf wegen seiner Zerrung. Görkem Saglam und Gökhan Gül sind mit der deutschen U19 im Trainingslager. Unterwegs sind zudem Evangelis Pavlidis (U19 Griechenland) und Chaik Gkaloustian (U19 Armenien).
Hoffnungen auf ihre Rückkehr ins Team machen können sich die beiden Rechtsverteidiger Jan Gyamerah und Stefano Celozzi, beide hatten sich einen Muskelfaserriss zugezogen. Gyamerah trainierte bereits letzte Woche wieder teilweise mit der Mannschaft, Celozzi hofft, in dieser Woche zurückzukehren. Gegenüber „reviersport“ sagte der 28-Jährige: „Bei optimalem Verlauf könnte es bis Braunschweig reichen.“