Bochum. Ein Weiterkommen ist Pflicht für den VfL Bochum im Erstrunden-Pokalspiel am Sonntag (15:30 uhr) in Walldorf.
Gertjan Verbeek ist immer wieder für bemerkenswerte Sätze gut, die zunächst aufhorchen lassen. Gestern, zwei Tage vor dem Spiel des Zweitligisten VfL Bochum beim Viertligisten FC-Astoria Walldorf in der ersten DFB-Pokalrunde, sagte der niederländische Trainer: „Ich bin nicht dafür da, die Spieler zu motivieren, sondern sie zu trainieren und zu inspirieren. Das ist etwas anderes.“ Der Fußball-Lehrer spricht damit die Eigenmotivation an: „Profis müssen selbst motiviert sein, das gehört zu ihrem Job.“
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Verbeek erwartet also nichts anderes als eine professionelle Einstellung in jedem Spiel, ohne dass er diese erst hervorkitzen muss mit Worten, Bildern, Show-Effekten. Profis, die das nicht schaffen, haben bei ihm keine Einsatzberechtigung, keine Perspektive. Beim FC-Astoria Walldorf, 2014 erstmals in der Vereinsgeschichte aufgestiegen in die 4. Liga und im Vorjahr Elfter der stark besetzten Regionalliga Südwest, vertraut er dabei auf den Stamm der ersten beiden Zweitliga-Spiele, die mit einem 2:1 gegen Union Berlin und einem 1:1 in Karlsruhe unterm Strich ja auch erfolgreich verliefen.
Vielleicht gebe es eine oder, unwahrscheinlich, zwei Änderungen, darüber falle er erst am Samstag die Entscheidung, die Partie wird ja erst am Sonntag um 15:30 Uhr angepfiffen. Möglich, dass der genesene Tom Weilandt in die Startelf zurückkehrt, dann müsste wohl Jan Gyamerah weichen. Vielleicht erhält auch Nils Quaschner eine Chance von Beginn an im Sturmzentrum für Peniel Mlapa.
Es geht auch ums Geld
In jedem Fall ist ein Sieg Pflicht, nicht nur, weil es auch „um Kohle geht“, so Verbeek, für die Spieler wie für den Verein. Von Runde zu Runde geht es um mehr Geld, das der VfL ja gut gebrauchen kann. Die gut 2 Millionen Euro aus der starken Runde in der Vorsaison, als man erst im Viertelfinale am FC Bayern scheiterte, haben neben den Transfererlösen sicherlich geholfen, Spieler wie Marco Stiepermann verpflichten zu können.
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Natürlich habe man auch den Gegner, der mit vier Punkten aus drei Spielen in die Saison gestartet ist, genau studiert, sagt Trainer Verbeek. Er verweist aber auf den logischen Grundsatz, „dass wir von unserer Qualität ausgehen und sie perfektionieren müssen“.
Etwas überraschend ließ er noch offen, ob die erst in dieser Woche ins Training eingestiegenen Neuzugänge Pawel Dawidowicz und Alexander Merkel bereits zum Kader gehören. In jedem Fall werden sie am Montag im Testspiel gegen Rödinghausen (14 Uhr/Leichtathletik-Platz) dabei sein und zumindest eingewechselt werden.
Letztes Erstrunden-Aus 2010
Letztmals gescheitert in der ersten Runde ist der VfL übrigens vor sechs Jahren beim jüngsten Gegner des FC -Astoria Walldorf. Beim Traditionsklub Kickers Offenbach, der mittlerweile von Oliver Reck trainiert wird und vor einer Woche das Viertliga-Spiel gegen Walldorf mit 3:2 gewann, verlor der VfL 2010 unter Trainer Friedhelm Funkel mit 0:3, schaffte es in der 2. Liga dann aber auf Plazt drei.
ES GIBT NOCH KARTEN
Beim FC-Astoria Walldorf, einem Nachbarclub vom Zweitligisten SV Sandhausen, fiebert man dem Pokalhit entgegen. „Bochum ist ein gutes Los“, sagte Ex-Profi Roland Dickgießer, der Sportliche Leiter des Badener Viertligisten, dem reviersport. Es ist das zweite DFB-Pokalspiel in zwei Jahren für den Heimatclub von Unternehmer Dietmar Hopp. 2014 gab es ein 1:3 nach 1:0-Führung gegen Hannover 96.
In den „Dietmar-Hopp-Sportpark“ passen morgen 4000 Fans. 900 VfL-Fans haben bereits Karten gekauft, 400 Tickets gibt es für den VfL-Gästeblock noch an der Tageskasse.