Essen. Neuzugang Tim Winking soll beim Oberligisten Spvg. Schonnebeck als Führungsspieler vorangehen. So tickt der erfahrene Innenverteidiger.
Eines durfte bei Tim Winking vor dem Testspiel gegen die DJK Blau-Weiß Mintard nicht fehlen: Der Gruß an die Eltern, die ihren Sohn gemeinsam mit ihrem Hund von der Tribüne am Schetters Busch aus unterstützten. „Ich bin ein großer Familienmensch“, erklärt der Sommer-Neuzugang beim Fußball-Oberligisten Spvg. Schonnebeck. Normalerweise sei seine Frau auch bei jedem Spiel vor Ort, musste aber gegen den Mülheimer Landesligisten aus beruflichen Gründen passen.
„Meine Eltern und meine Frau haben auch großen Spaß, hierhin zu kommen und fühlen sich sehr gut aufgenommen“, sagt Winking. Der 29-Jährige ist vom Regionalligisten 1. FC Bocholt nach Schonnebeck gewechselt. Dass die Wahl des Innenverteidigers auf den Schetters Busch fiel, liegt vor allem an der familiären Atmosphäre. „Das ganze Drumherum, wie man aufgenommen und empfangen wird, ist einfach mega familiär. Genau das habe ich gesucht.“
Familiäre Atmosphäre lockt Innenverteidiger zur Spvg. Schonnebeck
Von dieser besonderen Atmosphäre konnte er sich bereits in den letzten Jahren überzeugen, als er regelmäßig mit Bocholt im Essener Nordosten zu Gast war. Beim Oberliga-Meister 2022 war Winking nicht nur Stammspieler, sondern auch Kapitän – also ein echter Transfercoup der „Schwalben“. Der gebürtige Münsteraner, der in der Jugend beim SC Preußen ausgebildet wurde, soll die Schonnebecker Verteidigung stabilisieren, von hinten den Takt angeben.
Er dirigiert seine Nebenleute, strahlt Ruhe am Ball aus und findet immer wieder mit langen Bällen den Weg in die Tiefe. Kein Wunder, 44 Regionalliga- und 224 Oberligaspiele stehen in seiner Vita. „Seine Präsenz und wie er mit der Mannschaft umgeht, ist schon sehr beeindruckend“, findet Trainer Dirk Tönnies. „Er ist ein absoluter Führungsspieler.“ Tim Winking habe wie die anderen erfahrenen Jungs auch ein gutes Gespür im Umgang mit den jungen Spielern.
Der erste Kontakt zwischen dem Linksfuß und Tönnies kam zufällig auf dem Junggesellenabschied von Nils Zander, jahrelang Co-Trainer in Schonnebeck, vor rund vier Monaten in Willingen zustande. Winking, einer der besten Freunde von Zander, und Tönnies trafen sich dort – und tauschten sich aus. „Dann haben wir uns mal zusammengesetzt“, berichtet der Coach. Die Gespräche seien „sehr vertrauensvoll“ gewesen, so Winking, der sich letztlich für einen Wechsel entschied.
Neuzugang der Spvg. Schonnebeck will seine Erfahrung einbringen
Er wolle den jungen Spielern helfen, ihnen Hinweise geben und seine Erfahrung einbringen. Taktisch hätten sie noch nicht alles drauf, seien aber flott und dynamisch unterwegs, erklärt Winking. „Wenn wir die Jungs da in die richtigen Bahnen lenken, kann das eine richtig gute Sache werden.“
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Der 1,94 Meter große Winking lebt für den Fußball. Sein ganzes Leben sei schon sehr „fußballbestimmt“ gewesen. Wenn er mal nicht gerade selbst auf dem Platz steht, guckt er mit Freunden dem Spiel zu. Als Ausgleich zwischen Sport und Beruf, er arbeitet beim Lokalradio im Kreis Borken, plant Winking aber auch gerne Wochenendtrips mit seiner Frau. Bei dem hohen Vorbereitungspensum bleibt da jedoch momentan nur wenig Zeit.
Die ersten Auftritte waren vielversprechend. Beim jüngsten 2:2 gegen SG Wattenscheid 09 stand Winking aus privaten Gründen nicht im Kader, bei den ersten drei Testspielen, die die „Schwalben“ allesamt für sich entschieden, führte der 29-Jährige das Team als Kapitän aufs Feld, weil Stammkapitän Matthias Bloch noch bis mindestens September verletzt ausfällt. Nur ein Aushilfsjob? Oder perspektivisch vielleicht doch eine dauerhafte Aufgabe für Winking? „Ich sehe es so, dass ich eine Führungsrolle habe, die ich auch gerne einnehme, aber wenn Blochi wieder da ist, wird er die Binde wieder tragen.“ Tönnies bestätigt es: „Tim wird dann der Stellvertreter sein“, so der Coach.
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Spvg. Schonnebeck muss den richtigen Mix in der Mannschaft finden
Was müssen die „Schwalben“ bis zum Oberliga-Start noch optimieren? „Dass wir zwischendurch auch mal ein bisschen ruhiger spielen. Es geht oft sehr schnell nach vorne“, erklärt der Routinier. „Da müssen wir den richtigen Mix finden, zwischendurch mal ruhig aufbauen und den Weg in die Tiefe suchen, weil wir so viele schnelle, gute Spieler haben, die das umsetzen können.“
Als grobe Zielsetzung habe die Mannschaft die Top-Fünf angepeilt. „Die Gegner können sich auf jeden Menge Feuer einstellen. Wenn wir in jedem Spiel ans Maximum gehen, glaube ich auch, dass wir jeden Gegner in dieser Liga ärgern können“, meint Winking.
Für sich persönlich hat er sich nichts großartige vorgenommen. Wobei da doch was wäre: „Erstmal verletzungsfrei zu bleiben.“ Im letzten Jahr hatte er sich Augenhöhle und Jochbein gebrochen. Das möchte niemand noch einmal erleben – weder Winking noch die Eltern und seine Frau auf der Tribüne.
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