Hamm. Die Kräfteverhältnisse im Verfolgerduell der Oberliga-Aufstiegsrunde waren eindeutig. Der Westfalia-Trainer macht der SG Wattenscheid aber Mut.
Bitterer Rückschlag für die SG Wattenscheid 09: Am dritten Spieltag der Aufstiegsrunde zur Regionalliga West kassierte der ehemalige Bundesligist eine 0:1 (0:0)-Niederlage bei Westfalia Rhynern. Welche mittelbare Konsequenz das Ergebnis für die Aufstiegsrunde hat, ist allerdings noch nicht abzusehen. Denn das Top-Duell zwischen Kaan-Marienborn und Paderborn II wurde zunächst kurzfristig auf 16.30 Uhr verschoben, dann aber endgültig abgesagt.
Der für die Partie angesetzte Schiedsrichter wegen einer Vollsperrung auf der Autobahn nicht anreisen. Das Spiel zwischen dem Tabellenführer und dem -zweiten wird zeitnah nachgeholt. Unabhängig davon hat sich die SGW um eine hervorragende Ausgangslage gebracht.
Wattenscheid 09: „Unmöglich ist nichts“, sagt Trainer Britscho
„Es wird jetzt nicht einfacher. Aber unmöglich ist nichts“, sagte Wattenscheids Trainer Christian Britscho nach dem Abpfiff. Sein Team ist jetzt punktgleich mit Rhynern (46), hat drei bzw. zwei Punkte Rückstand auf das Top-Duo. Mit der Niederlage in Rhynern, ergänzte Britscho, schmerze der späte Ausgleich im Spiel gegen Kaan-Marienborn am vergangenen Ostermontag umso mehr – das beschäftigte die Wattenscheider auch noch sechs Tage später.
In Hamm waren die Kräfteverhältnisse eindeutig, die Mannschaft von Michael Kaminski war besser. Die Partie mit der zweitgrößten Bedeutung für den Kampf um den Regionalliga-Aufstieg begann mit deutlichen optischen Vorteilen für die Gastgeber. Das war keine große Überraschung, denn immerhin hatte Westfalia Rhynern mit Ausnahme eines Spiels alle Duelle auf dem heimischen Grün gewonnen.
Die Hammer waren energischer, offensiv präsenter und vor allem klarer in ihren Aktionen. Bruno Staudts Paraden gegen Eduard Probst (15. und 41.) war es ebenso zu verdanken, dass Wattenscheid lange die Null hielt wie dem stetigen Einsatz von Timm Esser und Marvin Schurig, die in der Defensive ohne Fehler waren.
Lucas’ Lattentreffer bleibt die beste Chance für die SG 09
Entsprechend gering war die Chancendichte: Mit Ausnahme eines erneuten Probst-Versuchs (41.) blieb Rhynern vorne blass, währen die Mannschaft von Christian Britscho immer stärker wurde. Der Lattentreffer von Nico Lucas (44.) war jedoch die einzige Möglichkeit der Gäste - und die beste Wattenscheider Chance des ganzen Spiels.
Denn nach dem Wechsel drehte Rhynern richtig auf. Da war es Torhüter Staudt zu verdanken, dass die Gastgeber das Ergebnis nicht in schwindelerregende Höhen schraubten. Das dritte Duell zwischen dem SGW-Keeper und Westfalia-Stürmer Probst aber ging an den treffsicheren Blondschopf, der mit seinem 18. Saisontor den entscheidenden Treffer erzielte (57.). Ein Konter hatte die Wattenscheider Defensive aus den Angeln gehoben, Probst lupfte über Staudt - eine brillante Aktion des Angreifers entschied die Partie.
Kaminski macht Wattenscheid ein Versprechen
Unverdient war es nicht, denn die Gastgeber waren die insgesamt reifere Mannschaft. Doch selbstverständlich tat es den Gästen weh. Erst der späte Ausgleich am Ostermontag, dann die Niederlage beim direkten Konkurrenten. Dessen Trainer Michael Kaminski versprach Schmerzlinderung mit Blick auf die entscheidenden Wochen in der Aufstiegsrunde: „Am nächsten Spieltag sind wir in Paderborn. Da wollen wir auch was holen.“
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SV Westfalia Rhynern - SG Wattenscheid 09 1:0 (0:0)
- SG Wattenscheid 09: Staudt - Schmitz (76. Knabe), Malcherek, Esser, Schurig - Lucas (84. Yerli), Hönicke (62. Arifi) - Yildiz, Canbulut, Yesilova - Casalino (62. Kaminski)
- Schiedsrichter: Waldemar Stor
- Tore: 1:0 Probst (57.)
- Zuschauer: 710