Mülheim. Union Mülheim führte die Verbandsliga an, als die Saison 2020/21 abgebrochen wurde. Nun soll es im zweiten Anlauf mit dem Aufstieg klappen.
Es lief alles wie geschmiert. Die Herren des TTC Union Mülheim führten nach fünf Spieltagen ungeschlagen die Tabelle der Verbandsliga an, die Konkurrenz hatte zu diesem Zeitpunkt schon mehrfach Federn gelassen und das angepeilte Ziel Aufstieg schien nach einem Viertel der Saison realisierbar zu sein.
Dann kam Corona, es folgte der Saisonabbruch. Die so wichtige Marke von 50 Prozent gespielter Partien wurde nicht erreicht, es gab weder Auf- noch Absteiger. Also muss der TTC Union in der am Samstag startenden Saison einen neuen Anlauf nehmen. Leichter wird es aus mehreren Gründen nicht.
Modus-Änderung kam Union Mülheim entgegen
„Wir haben uns sehr geärgert, als die Saison abgebrochen wurde. Es gab dann auch keine andere Möglichkeit, trotzdem aufzusteigen“, blickt Kapitän und Spitzenspieler Christian Meisenburg zurück. Dabei schien alles wie gemacht für den Sprung in die NRW-Liga.
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Wegen der Pandemie wurde im vergangenen Jahr auf das Spielen der Doppel verzichtet – ein Vorteil für die Mülheimer, die sich in dieser Disziplin eher schwer tun. „So richtig eingespielte Doppel haben wir nicht und auch von unseren Spielstilen passt es nicht immer so gut“, sagt Meisenburg. Mit ihm und der Nummer zwei des Teams, Rui Ramirez, gäbe es beispielsweise zwei Defensivspezialisten, die aufgrund ihrer Spielweise im Doppel nicht so gut zueinanderpassen.
Positionswechsel im Mülheimer Kader
Also müssen die Mülheimer die Punkte vornehmlich in den Einzeln sammeln. An den Spitzenpositionen sind sie mit Meisenburg und Ramirez, der in der vergangenen Saison noch an Nummer fünf spielte, gut aufgestellt. Dahinter folgen Dennis Webering und Justin Langhanki, die im Vergleich zu 20/21 die Positionen getauscht haben.
Das untere Paarkreuz bilden Jacek Szczawinski und David Kümpel. Im vergangenen Jahr spielte Kümpel noch an Position zwei, nun wird er an Position sechs an die Platte gehen. „David hat gar nicht schlecht gespielt und seine Punkte geholt, ich glaube nicht, dass er in der neuen Saison viele Spiele verlieren wird“, sagt Meisenburg über den 20-Jährigen, der vor der vergangenen Saison aus Langenfeld gekommen war.
Mülheim ist ausgeglichen besetzt
Im für die Aufstellung ausschlaggebenden TTR-Ranking rutschte Kümpel allerdings ein wenig ab, deshalb spielt er nun im unteren Paarkreuz. „Unsere große Stärke ist es, dass wir sehr ausgeglichen besetzt sind“, weiß Meisenburg aber, dass es in seiner Mannschaft keine großen Qualitätsunterschiede gibt.
Entsprechend wird es auch vor allem auf das mittlere und untere Paarkreuz ankommen, in den wichtigen Spielen die Punkte zu holen. Die beiden Spitzenspieler werden sich dagegen immer wieder absoluten Topleuten gegenüber sehen. „Da bekommen wir nichts geschenkt. Es gibt keinen Gegner, den ich sicher in der Tasche habe“, sagt Meisenburg.
Gruppe ist größer als in der vergangenen Saison
Neben der personellen Neuausrichtung und der Tatsache, dass in der neuen Saison wieder Doppel gespielt werden, gibt es eine weitere Veränderung für den TTC Union Mülheim. Da es nur noch fünf statt der zuvor sechs Verbandsligen gibt, ist die Gruppe von zehn auf zwölf Mannschaften gewachsen.
Neu in der Gruppe sind der Turnerbund Beckhausen, die TTVg Kleve, der BSV Grün-Weiß Wesel-Flüren und der TV Borken. Die größten Konkurrenten um den Aufstieg dürften der TTV Falken-Rheinkamp, die DJK Franz-Sales-Haus Essen und eben Beckhausen sein.
Auftaktspiel gegen den Post SV Oberhausen
Zum Auftakt gastiert aber erst einmal der Post SV Oberhausen in Mülheim. Ein Gegner, der vor allem mit dem starken oberen Paarkreuz Sebastian Frintrop und Markus Poll aufwarten kann. „Das sind so ziemlich die beiden besten Spieler der Liga. Dahinter fällt der Kader von der Leistung her aber ab“, weiß Meisenburg.
Die Mülheimer müssen am Samstag (18.30 Uhr) auf ihre Nummer fünf Jacek Szczawinski verzichten, dafür wird Ahthusan Santhacumar aus der dritten Mannschaft dabei sein. „Er wird nicht chancenlos an den Tisch gehen“, so Meisenburg.