Bielefeld/Lünen. Der KSV Witten II und die SU Annen fahren zum Auftakt der Oberliga-Saison ganz deutliche Siege ein. Ärger bereiten die Corona-Regeln in Lünen.
Die beiden Wittener Ringer-Oberligisten sind erfolgreich in die neue Saison gestartet. Sowohl der KSV Witten 07 II als auch die Sport-Union Annen haben auf fremden Matten ihre Qualitäten unter Beweis gestellt. Beim Gastspiel der SUA in Lünen gab’s allerdings Ärger rund um die Corona-Regeln.
ASV Atlas Bielefeld - KSV Witten 07 II 9:33. Das nennt man wohl einen Auftakt nach Maß für die Zweitvertretung des Bundesligisten. „Das hatte was von Jugend forscht am Samstag“, sagte KSV-Trainer Klaus Eigenbrodt mit Blick auf das Durchschnittsalter seiner Mannschaft. Immerhin traten die Ruhrstädter mit fünf A-Jugendlichen und zwei Junioren in Ostwestfalen an. „Einzig Erkan Kaymak hat den Altersschnitt ein wenig nach oben geschraubt“, so Eigenbrodt über den KSV-Senior, der sich auf die Veteranen-WM in zwei Wochen vorbereitet.
Wie der Wittener Trainer berichtete, war sein Team den Gastgebern in der Regel technisch und konditionell klar überlegen. „In den ersten drei Minuten haben die Bielefelder aber starke Gegenwehr geleistet“, sagte Eigenbrodt. Dennoch: Lediglich Vatan Ülger (75 F) und Ümitcan Tasdemir (80 F) kassierten Niederlagen auf der Matte. Eine weitere gibt’s nachträglich laut Regelwerk am „grünen Tisch“, denn die Wittener hatten Gregor Eigenbrodt (75 G) nominiert, der aber in der Bundesliga festgerungen ist. Daher wird sein technisch überlegener Sieg noch umgewandelt in eine Niederlage - schmerzen kann das den KSV aber nicht.
Viviane Herda kocht ab - Kampf findet aber nicht statt
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„Hut ab vor Viviane Herda, die eigens für die neu eingeführte weibliche Gewichtsklasse auf 58 Kilogramm abgekocht hat“, sagte Eigenbrodt. Eine Kontrahentin für sie hatte Bielefeld aber nicht aufgeboten, so dass sie kampflos zwei Zähler einstrich.
KSV: (57 F) Eren Arslan 5:0-kampflos; (61 G) Kutkagan Öztürk 5:0-SS; (66 F) Justus Eigenbrodt 5:0-SS; (71 G) Tugkagan Öztürk 5:0-kampflos; (75 F) Vatan Ülger 0:3-PN; (75 G) Gregor Eigenbrodt 0:5-Wtg.; (80 F) Ümitcan Tasdemir 0:1-PN; (86 G) Erkan Kaymak 3:0-PS; (98 F) Nick Jacobs 4:0-TÜ; (130 G) Mert Tasdemir 4:0-TÜ; (W 58) Viviane Herda 2:0-kampflos.
VfK Lünen-Süd - SU Annen 14:28. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir das so glatt gewinnen“, gab Annens Trainer Thorsten Busch zu Protokoll und war mächtig stolz auf seine Mannschaft. Denn die hatte am Sonntag in Lünen mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen. „Am Samstag in der Bezirksliga reichte in Dortmund für unsere Ringer ein einfacher Corona-Schnelltest, in Lünen aber hat man uns draußen vor der Halle stehen lassen und verlangte auf einmal einen PCR-Test“, ärgerte sich Busch. Der düste dann mit drei bisher noch ungeimpften Sportlern los nach Bergkamen in ein Testzentrum, ließ sich deren Ergebnisse dann aufs Mobiltelefon schicken, um vor Ort nicht noch lange warten zu müssen. „Wir hätten den Kampf verloren, wenn wir zu spät gekommen wären. Drei Minuten vor dem Termin auf der Waage sind wir dann doch in die Halle gekommen - das ist ein absolutes Unding, dass da so unterschiedlich vorgegangen wird.“
Toller Einstand für den 17-jährigen Joel Juretzko
Auf der Matte zeigten die SUA-Ringer dann eine regelrechte Trotzreaktion, dominierten die Gastgeber beinahe nach Belieben und gaben lediglich drei der zehn Kämpfe ab. Thorsten Busch war begeistert: „Da hat jeder für jeden gekämpft, die Jungs haben das klasse gemacht. Durch das Chaos zuvor waren alle hochmotiviert.“ Überzeugt hat ihn neben den SUA-Neulingen Nawab Naderi, Nevros Bingöl und Stanimir Chernev, die zusammen 13 Zähler holten, vor allem auch Youngster Joel Juretzko, der in der 71-kg-Klasse (gr.-röm.) Ali Gündüz nach Punkten bezwang. „Sein Vater Adam war auch dabei, dazu noch die ganze übrige Familie. Das war ein prima Einstand für Joel“, so das Lob für den 17-Jährigen.
SUA: (57 F) Maxim Skrypka 5:0-SS; (61 G) Milan Trendov 0:5-SN; (66 F) Vladimir Tumparov 5:0-SS; (71 G) Joel Juretzko 3:0-PS; (75 F) Sultan Sulimani 2:0-PS; (75 G) Nawab Naderi 4:0-TÜ; (80 F) Nevros Bingöl 4:0-TÜ; (86 G) Stanimir Chernev 5:0-SS; (98 F) Ibrahim Yildirim 0:4-TÜ; (130 G) Blagoj Trendov 0:5-SN.