Mülheim. Blau-Weiß Mintard hat das erste Pflichtspiel unter Christian Knappmann gewonnen. Warum nach dem Schlusspfiff der abfallende Druck zu spüren war.

Wie groß der Druck bei Blau-Weiß Mintard im ersten Meisterschaftsspiel des Jahre trotz der guten Vorbereitung war, zeigte sich nach dem Schlusspfiff, als Trainer Christian Knappmann eine kurze Provokation reichte, um mit einem der Spieler SpVgg Steele verbal aneinander zu geraten.

Eine Minute zuvor hatte der Coach noch ausgelassen den verdienten 2:1 (2:1)-Heimsieg seiner Mannschaft bejubelt.

„Was wir hier heute abgeliefert haben, war unfassbar“, meinte Knappmann nach dem kurzen verbalen Scharmützel. „Alles, was ich den Jungs in der Vorbereitung immer wieder ins Buch geschrieben habe, wie gut sie sind, das haben sie im Spiel auch gespürt“, meinte der Mintarder Coach.

Knappmann fand die erste Halbzeit „unverschämt gut“

Schon die erste Halbzeit fand Knappmann „unverschämt gut“. Dabei ließ sich seine Mannschaft auch von einem Rückstand nicht aus der Ruhe bringen. Maurice Muschalik hatte den Ball letztlich über die Linie gedrückt, als weder die Mintarder Abwehr noch Torwart Volker Messmann die Situation geklärt bekamen.

Der Mintarder Trainer Christian Knappmann während seines Pflichtspieldebüts an der Seitenlinie.
Der Mintarder Trainer Christian Knappmann während seines Pflichtspieldebüts an der Seitenlinie. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

„Wird besser, wird besser“, rief Knappmann seinen Schützlingen einige Angriffe später zu. Wurde es auch. Zunächst legte sich Timo Conde den Ball nach einem Traumpass von Leon Eschen etwas zu weit vor (22.), dann war Keeper Razic knapp vor Ben Kastor zur Stelle (25.), ehe es im dritten Versuch klingelte – diesmal ließ Razic den Schuss von Conde durchrutschen.

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Doch damit noch nicht genug: In Minute 29 kam endlich ein langer Ball von Henry Schäumer auf Niklas Nett durch, der Linksaußen sprintete hinter die Abwehrkette, um im Rücken der Verteidigung den freistehenden Robin Müller zu bedienen – 2:1.

„Wir haben gespürt, dass wir die klar bessere Mannschaft sind“, meinte Knappmann. „Aber wir müssen aufs dritte oder vierte Tor gehen, weil du dann irgendwann ins Gefühl kommst, irgendwas verteidigen zu müssen.“

Conde, Nett und Kolb hatten den dritten Treffer auf dem Fuß

Schon sechs Minuten nach der Pause hatte Conde die Riesenchance, nachdem sich Verteidiger Marc Geißler verschätzt hatte, doch der Mittelstürmer hatte den Ball auf dem falschen Fuß.

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Deutlich später legte er nach einem Steilpass auf Niklas Nett ab, der vermeintlich die Entscheidung besorgte. Coach Knappmann war schon zum Jubeln in Richtung Mittellinie unterwegs, als ein Pfiff und die gehobene Fahne des Assistenten den Jubel der Mülheimer jäh durchbrachen – Abseits!

Eingewechselter Kolb hatte das 3:1 auf dem Fuß

Wieder sieben Minuten später hatte der eben erst eingewechselte Tobias Kolb das 3:1 auf dem Fuß. „Ich kann mich an keine Torchance von Steele in der zweiten Halbzeit erinnern“, sagte Knappmann. Auch der Notizzettel des Autors blieb diesbezüglich leer.

Jede Menge Erleichterung war nach dem Schlusspfiff in den Reihen von Blau-Weiß Mintard zu spüren.
Jede Menge Erleichterung war nach dem Schlusspfiff in den Reihen von Blau-Weiß Mintard zu spüren. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Gänzlich sorgenfrei konnte der Coach die zweite Hälfte dennoch nicht verfolgen, „weil Steele eine hohe Qualität hat“, so Knappmann. „Aber man muss sagen, dass das, was Steele normalerweise auszeichnet, hier heute nicht zum Tragen gekommen ist“, lobte der Trainer auch das Spiel seiner Mannschaft gegen den Ball. „Ohne andere zu vergessen: Was Leon Eschen abgeliefert hat, war Oberliga plus.“

Am kommenden Wochenende treten die Mintarder auswärts beim ESC Rellinghausen an. Die Essener erreichten am Sonntag ein 1:1-Unentschieden gegen den Duisburger SV 1900 und verteidigten damit Rang drei.

So haben sie gespielt

DJK Blau-Weiß Mintard – SpVgg Steele 03/09 2:1 (2:1)

Tore: 0:1 Muschalik (13.), 1:1 Conde (26.), 2:1 Müller (29.)

BWM: Messmann – Kabashaj (90. Piontek), Eschen, Schäumer, Kastor (80. Kolb) – Haubus – Nett, Tabata, Koru (68. Hepp­ner), Müller – Conde (86. Brings)