Bottrop. Eine desolate Personalsituation kreuzt schon zum Start die hohen Ziele der Elf aus dem Jahnstadion: Der VfB unterliegt dem SC 20 Oberhausen 1:2.

Wie viel Pech kann man haben? Diese Frage könnte sich Patrick Wojwod womöglich gestellt haben. Denn die erste Meisterschaftspartie des VfB Bottrop hinterließ einige Fragezeichen und einen ratlosen Trainer. So erkannte Wojwod die ernüchternde 1:2 (1:1)-Auftaktniederlage seiner Schützlinge an und erwies sich nach intensiven 90 Spielminuten als fairer Verlierer. Doch die Pleite des VfB dürfte der Kategorie „vermeidbar“ zugeordnet werden, zu allem Überfluss vergrößteren sich auch die Personalsorgen.

Die Spiele am Wochenende

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„Was bei uns momentan abgeht, ist unglaublich“, fasste Wojwod die Lage zusammen. Gemeint war damit die immer länger werdende Liste an Spielerausfällen, die den Bottroper Trainer schon gegen den SC 20 zum Improvisieren zwangen. „Wir mussten drei Jungs aus der zweiten Mannschaft einsetzen, um überhaupt mit einem überschaubaren Kader antreten zu können“, so Wojwod. Auf zehn Spieler musste der Klub von der Parkstraße verzichten. Mit Chris-Evans Pieritz und Justin Wunder, die im Verlauf der Partie verletzungsbedingt ausgewechselt werden mussten, könnten zwei weitere Akteure hinzukommen. Wojwod: „Ich kann mir keine Spieler backen. Langsam müssen wir zusehen, wie wir uns überhaupt aufstellen können. Und vor allem müssen wir einen langen Atem haben.“

Langer Atem war schon am Sonntag nötig. Denn der VfB erwischte einen Kaltstart und lag bereits nach sechs Minuten zurück: Einem misslungenen Angriffsversuch folgte das schnelle Umschaltspiel der Oberhausener, die durch Yusuf Allouche zum 1:0 trafen. „Man hatte so ein wenig das Gefühl, dass wir noch gar nicht auf dem Platz waren“, so Wojwod.

Der VfB Bottrop findet nach dem Rückstand besser ins Spiel

Zumindest wachte der VfB durch den frühen Schockmoment zunehmend auf und fand immer besser in die Partie. „Bis zur Pause hätten wir führen müssen. Ich habe etliche Chancen gezählt, verwertet haben wir von diesen aber so gut wie keine.“ Das Pech blieb den Bottropern etwa nach 15 Minuten treu, als Kudret Kanoglu einen fälligen Elfmeter nach vorausgehendem Foulspiel links am Oberhausener Gehäuse vorbeischoss. „Das kann passieren, es ist für uns aber bitter, zumal er vorher immer alle Dinger gemacht hat“, so Wojwod. Knapp zehn Minuten später fiel der Ausgleich dann aber doch, als Okan Solak aus 25 Metern per Traumfreistoß zum 1:1-Pausenstand traf.

„Nach dem Seitenwechsel war es dann so, als hätte man uns den Stecker gezogen“, zeigte sich Wojwod selbstkritisch, „da haben wir praktisch nicht mehr stattgefunden.“ Nicht nur die zwei verletzungsbedingten Ausfälle taten dem VfB weh – auch der urplötzliche erneute Führungstreffer der Oberhausener zum 2:1 warf die Bottroper zurück: Die Bottroper forderten nach einem Angriff vehement einen Elfmeter, als David Fojcik im Strafraum erst gezogen und dann auch noch vom Oberhausener Keeper von den Beinen geholt wurde. Doch die Pfeife des Schiedsrichters blieb stumm, stattdessen konterte der Spielcub erneut und traf durch Routinier Ümit Ertural zum Sieg.

Am Samstag muss der VfB Bottrop beim SV Rhenania antreten

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„Das hat unser Gegner clever gemacht. Sie hatten genau eine Chance und waren zur Stelle, wir haben es dagegen ordentlich verpatzt.“ Die Schlussphase gestaltete sich schließlich eng umkämpft und war geprägt von Zweikämpfen und Nickeligkeiten. Der drohenden Niederlage hatte der VfB aber trotz weiterer guter Chancen nichts Zählbares mehr entgegenzusetzen. „Nun müssen wir uns schnell den Mund abputzen und Gedanken darüber machen, wie wir das kommende Ligaspiel angehen wollen“, so Wojwod. Für den VfB geht es dann im ersten Stadtderby gegen den SV Rhenania Bottrop.

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